Der Begriff Kennel stammt aus dem Englischen und wird im kynologischen Zusammenhang vielfältig verwendet. Übersetzt bedeutet er so viel wie Zwinger, wird jedoch sowohl für einzelne Hundeboxen als auch für Zuchtstätten oder Hundehaltungen im größeren Stil verwendet.

In der Praxis kann „Kennel“ je nach Kontext folgende Bedeutungen haben:

  • Eine Hundebox oder Transportbox (z. B. „airline-approved kennel“)
  • Ein Zwingerraum oder -gehege, also ein separater, umzäunter Bereich für Hunde
  • Eine zugelassene Hundezuchtstätte (z. B. „Kennel Name“, „Registered Kennel“)
  • Ein Begriff für eine größere Hundehaltungseinrichtung (z. B. Trainingszentrum, Tierheim, Boarding Kennel)

Kennel im Zuchtkontext

In der Zucht wird der Begriff vor allem als synonym für Zuchtstätte verwendet. Viele Züchter:innen führen einen geschützten Kennelnamen, der bei ihrem nationalen oder internationalen Verband registriert ist.

Beispiel: Ein Hund mit dem Namen „Happy Paws Thunderstorm“ könnte aus dem Kennel „Happy Paws“ stammen. Dieser Name ist oft in der Ahnentafel und auf Zuchtpapieren vermerkt.

Kennelnamen und Zuchtstätten-Schutz

Ein Kennelname ist meist beim zuständigen Zuchtverband eingetragen. Dieser schützt den Namen vor unbefugter Nutzung und stellt sicher, dass nur registrierte Züchter:innen ihn verwenden dürfen. Die Vergabe erfolgt häufig nach bestimmten Vorgaben:

  • Einmaligkeit im jeweiligen Verband
  • Prüfung auf bereits bestehende Namen
  • Mitgliedschaft und Zuchtzulassung notwendig

In vielen Ländern, darunter Deutschland (VDH), Schweiz (SKG) oder USA (AKC), ist der Schutz des Kennelnamens an Bedingungen wie Zuchtstättenprüfung oder Mitgliedschaft gebunden.

Kennel im Tierschutzkontext

Im Tierschutz wird der Begriff „Kennel“ auch für Tierheime, Auffangstationen oder Pflegebereiche verwendet, in denen Hunde einzeln oder in Gruppen gehalten werden. Dabei geht es nicht um Zucht, sondern um temporäre Unterbringung.

In der Kritik stehen sogenannte „Kennel-Zuchten“ – also Anlagen, in denen Hunde unter schlechten Bedingungen vermehrt werden. Hier wird der Begriff „Kennel“ oft negativ konnotiert verwendet – als Synonym für Massenzucht.

Kennel als Hundebox oder Transportlösung

Vor allem im englischsprachigen Raum steht „Kennel“ auch für Transportboxen oder Reiseboxen, die z. B. im Auto oder beim Flugtransport verwendet werden. Diese sollten stabil, gut belüftet und sicher verschließbar sein.

Airline-taugliche Kennels müssen internationale Normen (z. B. IATA) erfüllen.

Fazit: Kennel – ein vielseitiger Begriff

„Kennel“ ist ein Sammelbegriff, der je nach Zusammenhang ganz unterschiedliche Bedeutungen hat: vom seriösen Zwinger über registrierte Zuchtstätten bis hin zur Hundebox oder Boarding-Anlage. Entscheidend ist, wie der Begriff verwendet wird – und unter welchen Bedingungen Hunde dort leben.

In der seriösen Hundezucht ist ein Kennel meist ein geschützter Name mit Qualitätsanspruch. In der Tierschutzarbeit ist Wachsamkeit gefragt, wenn „Kennel“ als Tarnbegriff für unseriöse Vermehrung dient.

Häufige Fragen zum Thema Kennel

Ist ein Kennel immer negativ?

Nein – im Gegenteil: Viele seriöse Züchter:innen und Tierheime arbeiten unter dem Begriff „Kennel“. Wichtig ist die Haltung und Fürsorge vor Ort.

Wie kann ich einen Kennelnamen schützen lassen?

Über einen anerkannten Zuchtverband wie den VDH, die SKG oder FCI-Mitglieder. Dafür ist meist ein Antrag, eine Prüfung und eine aktive Zuchtzulassung nötig.

Was ist ein Boarding Kennel?

Das ist eine Hundepension oder ein Tierhotel – also eine Einrichtung zur temporären Unterbringung von Hunden, z. B. während des Urlaubs.

Was bedeutet Kennel in Ahnentafeln?

In Ahnentafeln ist damit oft der Zwingername gemeint, unter dem ein Hund gezüchtet wurde. Er ist Teil des offiziellen Namens und sagt etwas über die Herkunft aus.

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