Bikejöring ist ein actionreicher Hundesport, bei dem ein oder mehrere Hunde einen Fahrradfahrer ziehen, während dieser auf einem Mountainbike oder einem ähnlichen Fahrrad sitzt. Es handelt sich um eine Form des Zughundesports, die besonders bei aktiven und lauffreudigen Hunden beliebt ist. Der Hund trägt dabei ein spezielles Zuggeschirr und ist über eine flexible Leine mit dem Fahrrad verbunden. Ziel ist es, dass Hund und Fahrer als Team arbeiten, wobei der Hund für Zugkraft sorgt und der Fahrer das Fahrrad unterstützt.

Bikejöring ist eine tolle Möglichkeit, arbeitsfreudige und energiegeladene Hunde körperlich und geistig auszulasten und gleichzeitig als Mensch-Hund-Team sportlich aktiv zu sein. Ursprünglich aus dem Schlittenhundesport entwickelt, ist Bikejöring mittlerweile eine vielseitige Sportart, die auch ohne Schnee und zu jeder Jahreszeit ausgeübt werden kann.

Was ist Bikejöring?

Beim Bikejöring zieht ein oder mehrere Hunde den Fahrradfahrer über Waldwege, Feldstraßen oder spezielle Strecken. Der Hund ist über eine elastische Leine mit dem Fahrrad verbunden, die an einem speziellen Zughaken befestigt ist, um zu verhindern, dass sich die Leine in den Rädern verfängt. Während der Hund die Hauptarbeit des Ziehens übernimmt, tritt der Fahrer in die Pedale, um die Geschwindigkeit zu erhöhen und in anspruchsvollen Streckenabschnitten zu unterstützen.

Die Hunde laufen vor dem Fahrrad und reagieren auf Stimmkommandos des Fahrers, um Richtungswechsel oder Geschwindigkeitsänderungen vorzunehmen. Bikejöring erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Hund und Mensch und kann auf verschiedenen Untergründen, von Waldwegen bis hin zu asphaltierten Straßen, praktiziert werden.

Welche Hunde eignen sich für Bikejöring?

Bikejöring eignet sich besonders gut für arbeitsfreudige, ausdauernde und energiegeladene Hunde, die viel Bewegung brauchen und gerne rennen. Typische Hunderassen, die für diesen Sport geeignet sind, sind:

  1. Schlittenhunde wie der Sibirische Husky und der Alaskan Malamute: Diese Rassen haben eine natürliche Zugkraft und sind darauf gezüchtet, lange Strecken zu laufen und zu ziehen. Bikejöring bietet ihnen eine Möglichkeit, ihre angeborenen Fähigkeiten auch ohne Schnee auszuleben.
  2. Arbeitshunde wie der Border Collie und der Australian Shepherd: Diese Hunde sind für ihre Intelligenz und ihre hohe Arbeitsbereitschaft bekannt. Sie brauchen viel geistige und körperliche Auslastung und lieben es, in einem Team zu arbeiten.
  3. Jagdhunde wie der Weimaraner und der Pointer: Diese Hunde sind für ihre Ausdauer und Geschwindigkeit bekannt und eignen sich hervorragend für Bikejöring, da sie gerne laufen und arbeiten.
  4. Mischlinge und andere aktive Hunde: Auch Mischlinge und Hunde anderer Rassen, die Spaß am Laufen haben und eine gute Kondition mitbringen, können Bikejöring betreiben. Wichtig ist, dass der Hund gesund ist, eine gewisse Zugkraft hat und Freude an der Bewegung zeigt.

Ausrüstung für Bikejöring

Für sicheres und effektives Bikejöring ist die richtige Ausrüstung unerlässlich. Hier sind die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände:

  1. Zuggeschirr für den Hund: Ein gut sitzendes Zuggeschirr ist entscheidend, um den Druck gleichmäßig auf den Brustkorb des Hundes zu verteilen. Das Geschirr sollte bequem sein und den Hund nicht in seiner Bewegung einschränken. Zuggeschirre, die speziell für den Zughundesport entwickelt wurden, sind ideal, da sie den Zugdruck vom Hals nehmen.
  2. Elastische Leine (Jöringleine): Die Leine, die den Hund mit dem Fahrrad verbindet, sollte elastisch sein, um Stöße abzufedern und gleichmäßigen Druck zu gewährleisten. Eine typische Jöringleine ist etwa 2-3 Meter lang und besteht aus einem dehnbaren Material, um sowohl dem Hund als auch dem Fahrer Bewegungsfreiheit zu geben.
  3. Zughaken oder Bike-Antenne: Ein Zughaken oder eine Bike-Antenne wird am Fahrradrahmen montiert und verhindert, dass sich die Leine in den Rädern verfängt. Diese Halterung sorgt dafür, dass die Leine vom Fahrrad ferngehalten wird, insbesondere wenn der Hund abrupt die Richtung ändert.
  4. Mountainbike oder stabiles Fahrrad: Da Bikejöring oft auf unebenem Terrain wie Waldwegen oder Feldstraßen stattfindet, ist ein stabiles Mountainbike oder Cross-Country-Fahrrad ideal. Das Fahrrad sollte robust sein, um den Belastungen standzuhalten, und über gute Bremsen verfügen, um schnelle Richtungswechsel und Geschwindigkeitsanpassungen zu ermöglichen.
  5. Helm und Schutzausrüstung für den Fahrer: Die Sicherheit des Fahrers ist genauso wichtig wie die des Hundes. Ein Fahrradhelm ist unerlässlich, und zusätzliche Schutzausrüstung wie Handschuhe oder Knieschoner kann bei Stürzen helfen.

Kommandos und Training im Bikejöring

Bikejöring erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Hund und Mensch, weshalb klare Stimmkommandos und gutes Training entscheidend sind. Die grundlegenden Kommandos, die der Hund lernen sollte, sind:

  • “Hike” oder “Go”: Startkommando, um den Hund zum Loslaufen zu bringen.
  • “Gee”: Kommando für rechts abbiegen.
  • “Haw”: Kommando für links abbiegen.
  • “Easy”: Aufforderung, das Tempo zu verlangsamen.
  • “Whoa”: Kommando zum Anhalten.

Der Trainingsprozess beginnt in der Regel damit, dass der Hund an die Leine und das Zuggeschirr gewöhnt wird. Zunächst kann der Hund durch lockere Läufe neben dem Fahrrad an das Bikejöring herangeführt werden. Sobald der Hund die Grundkommandos beherrscht, kann das Ziehen des Fahrrads geübt werden.

Im Laufe des Trainings sollten die Strecken und Geschwindigkeiten schrittweise erhöht werden, damit der Hund sich an das Tempo und die Belastung gewöhnen kann. Regelmäßiges Training und Geduld sind wichtig, um den Hund nicht zu überfordern.

Sicherheit beim Bikejöring

Sicherheit steht beim Bikejöring an erster Stelle, sowohl für den Hund als auch für den Fahrer. Hier einige wichtige Sicherheitstipps:

  1. Gesundheit des Hundes: Stelle sicher, dass dein Hund gesund ist und keine Gelenk- oder Herzprobleme hat, bevor du mit dem Bikejöring beginnst. Ein Check beim Tierarzt ist empfehlenswert, um sicherzustellen, dass der Hund körperlich in der Lage ist, den Sport zu betreiben.
  2. Aufwärmen und Abkühlen: Vor jedem Training sollten Hund und Fahrer sich aufwärmen, um Verletzungen vorzubeugen. Nach dem Training ist ein langsames Abkühlen wichtig, um den Hund nicht zu überlasten.
  3. Geeignetes Terrain: Vermeide stark befahrene Straßen oder unwegsames Gelände, das für den Hund gefährlich sein könnte. Am besten eignen sich Waldwege, Feldstraßen oder speziell ausgewiesene Bikejöring-Strecken.
  4. Pausen einlegen: Besonders bei längeren Fahrten ist es wichtig, dem Hund regelmäßige Pausen zu gönnen und ihm genügend Wasser anzubieten, um ihn nicht zu überhitzen oder zu erschöpfen.
  5. Schutzausrüstung für den Hund: Auf unebenem Terrain oder bei extremen Wetterbedingungen kann es sinnvoll sein, dem Hund Pfotenschutz anzulegen, um Verletzungen an den Pfoten zu vermeiden.

Wettbewerbe im Bikejöring

Bikejöring wird auch im Rahmen von Wettkämpfen durchgeführt, bei denen Mensch-Hund-Teams gegeneinander antreten. Diese Wettbewerbe finden meist auf Cross-Country-Strecken statt, die zwischen 3 und 10 Kilometer lang sind. Die Teams werden nach Geschwindigkeit, Zusammenarbeit und Geschicklichkeit bewertet. Es gibt verschiedene Kategorien, in denen einzelne Fahrer mit einem Hund oder auch Teams mit mehreren Hunden antreten können.

Die Wettbewerbe sind in verschiedenen Schwierigkeitsgraden unterteilt, sodass sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene daran teilnehmen können. Besonders bei Rennen in der kalten Jahreszeit, wie z. B. bei Schnee, wird Bikejöring oft als Alternative zum Schlittenhundesport durchgeführt.

Fazit

Bikejöring ist eine aufregende und fordernde Sportart, die sowohl Hunden als auch ihren Menschen großen Spaß und viel Bewegung bietet. Sie ist besonders geeignet für aktive Hunde mit einem hohen Bewegungsdrang, die gerne rennen und arbeiten. Mit der richtigen Ausrüstung, gutem Training und den notwendigen Sicherheitsvorkehrungen kann Bikejöring eine großartige Möglichkeit sein, die Bindung zwischen Hund und Mensch zu stärken und gleichzeitig die körperliche Fitness beider zu verbessern.

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