Opisthotonus

Opisthotonus ist ein medizinisches Symptom, das durch eine starke Muskelverspannung und Krämpfe des Rückens und Nackens gekennzeichnet ist, bei der sich der Hund in einer abnormen Körperhaltung befindet. In dieser Position ist der Kopf stark nach hinten überstreckt, der Rücken ist durchgebogen, und die Gliedmaßen sind gestreckt. Diese unnatürliche Körperhaltung ist ein Hinweis auf eine schwere neurologische Störung, die oft das Gehirn oder das Rückenmark betrifft.

Was ist Opisthotonus?

Der Begriff Opisthotonus beschreibt eine pathologische Muskelkontraktion, die zu einer extremen Überstreckung des Nackens und Rückens führt. Es handelt sich hierbei nicht um eine eigenständige Krankheit, sondern um ein Symptom, das auf eine schwere neurologische Schädigung hinweist, häufig im Zusammenhang mit Erkrankungen des zentralen Nervensystems (ZNS). In dieser Position sind die Muskeln des Rückens und des Nackens stark angespannt, was zu einer charakteristischen Haltung führt.

Ursachen für Opisthotonus bei Hunden

Opisthotonus kann durch verschiedene neurologische Erkrankungen oder Verletzungen verursacht werden, die das Gehirn oder Rückenmark betreffen. Zu den häufigsten Ursachen gehören:

  1. Schädel-Hirn-Trauma: Ein schwerer Kopftrauma, wie durch einen Unfall oder Sturz, kann das Gehirn schädigen und zu Opisthotonus führen. Verletzungen am Gehirn können Bereiche betreffen, die für die Muskelsteuerung und Körperhaltung verantwortlich sind.
  2. Tetanus: Tetanus, verursacht durch das Bakterium Clostridium tetani, kann zu starken Muskelkrämpfen und einem Opisthotonus führen. Tetanus betrifft oft die Nervenbahnen, die die Muskelkontraktionen steuern, und führt zu einer dauerhaften und schmerzhaften Muskelanspannung.
  3. Meningitis oder Enzephalitis: Entzündungen der Hirnhäute (Meningitis) oder des Gehirns (Enzephalitis) können neurologische Symptome wie Opisthotonus hervorrufen. Diese Erkrankungen werden häufig durch Infektionen (bakteriell, viral oder parasitär) ausgelöst.
  4. Gehirntumore: Tumore im Gehirn oder am Hirnstamm können die Nervenzentren beeinträchtigen, die die Muskulatur kontrollieren. Dies kann zu einer unkontrollierbaren Muskelkontraktion und zur Entwicklung von Opisthotonus führen.
  5. Hydrocephalus: Bei einem Hydrocephalus (Ansammlung von Flüssigkeit im Gehirn) wird der Druck im Gehirn erhöht, was die normale Funktion des Nervensystems beeinträchtigen kann und zu Symptomen wie Opisthotonus führen kann.
  6. Vergiftungen: Toxische Substanzen, wie zum Beispiel Strychnin oder Metaldehyd (ein Bestandteil von Schneckenkorn), können das Nervensystem stark schädigen und zu Opisthotonus führen.
  7. Rückenmarkverletzungen: Verletzungen des Rückenmarks, zum Beispiel durch Unfälle oder Bandscheibenvorfälle, können ebenfalls zu abnormalen Körperhaltungen wie Opisthotonus führen, da die Nervenbahnen, die die Muskeln steuern, beeinträchtigt sind.

Symptome von Opisthotonus bei Hunden

Hunde mit Opisthotonus zeigen in der Regel sehr auffällige körperliche Symptome aufgrund der extremen Muskelanspannung:

  • Überstreckung des Nackens und Rückens: Der Kopf des Hundes ist stark nach hinten überstreckt, und der Rücken ist in einer durchgebogenen Position.
  • Steifheit der Gliedmaßen: Die Beine des Hundes sind oft gestreckt und steif.
  • Muskelkrämpfe: Stark ausgeprägte und anhaltende Krämpfe der Rückenmuskulatur, die zu einer permanenten abnormalen Haltung führen.
  • Bewusstseinsstörungen: In schwereren Fällen kann der Hund bewusstlos oder in einem komaähnlichen Zustand sein.
  • Atembeschwerden: Aufgrund der Muskelkrämpfe im Brustbereich können auch die Atmung und der Sauerstoffaustausch beeinträchtigt sein.

Je nach Ursache können auch zusätzliche neurologische Symptome auftreten, wie Krämpfe, Koordinationsstörungen oder Lähmungen.

Diagnose von Opisthotonus

Die Diagnose von Opisthotonus erfordert eine gründliche Untersuchung durch einen Tierarzt, oft einen Spezialisten für Neurologie. Zu den diagnostischen Verfahren gehören:

  1. Klinische Untersuchung: Eine umfassende körperliche und neurologische Untersuchung wird durchgeführt, um die Schwere der Muskelkrämpfe und andere neurologische Anzeichen zu bewerten.
  2. Bildgebende Verfahren: Röntgenaufnahmen, CT-Scans oder MRTs können erforderlich sein, um Schädelverletzungen, Rückenmarksschäden oder Gehirntumore zu diagnostizieren.
  3. Bluttests: Bluttests helfen dabei, Infektionen, Entzündungen oder toxische Substanzen im Körper zu identifizieren, die für die Symptome verantwortlich sein könnten.
  4. Liquoruntersuchung: Eine Lumbalpunktion (Entnahme von Flüssigkeit aus dem Rückenmark) kann durchgeführt werden, um Anzeichen von Meningitis oder Enzephalitis zu erkennen.
  5. Tetanus-Test: Bei Verdacht auf Tetanus kann ein spezieller Test durchgeführt werden, um das Bakterium Clostridium tetani nachzuweisen.

Behandlung von Opisthotonus bei Hunden

Die Behandlung von Opisthotonus hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Ziel der Behandlung ist es, die Ursache zu beheben und die Symptome zu lindern:

  1. Behandlung von Traumata und Verletzungen: Bei Kopf- oder Rückenmarksverletzungen kann eine chirurgische Intervention notwendig sein, um Druck auf das Gehirn oder Rückenmark zu entlasten.
  2. Tetanus-Behandlung: Bei Tetanus wird der Hund mit Antitoxin, Antibiotika und Muskelrelaxanzien behandelt, um die Muskelkrämpfe zu kontrollieren und die Infektion zu bekämpfen.
  3. Medikamente gegen Krämpfe: Muskelrelaxanzien und Antikonvulsiva (krampflösende Medikamente) können eingesetzt werden, um die Muskelanspannungen zu reduzieren und die Symptome zu lindern.
  4. Behandlung von Meningitis oder Enzephalitis: Wenn eine Infektion oder Entzündung des Gehirns vorliegt, werden je nach Ursache Antibiotika, Antivirale Medikamente oder Kortikosteroide eingesetzt.
  5. Behandlung von Vergiftungen: Bei toxischen Vergiftungen wird der Hund entsprechend mit Gegengiften, Entgiftungstherapien und symptomatischer Unterstützung behandelt.
  6. Pflege und Unterstützung: Hunde mit Opisthotonus benötigen oft intensive Pflege, einschließlich Flüssigkeitstherapie, Sauerstoffzufuhr und in einigen Fällen künstliche Ernährung, um die Genesung zu unterstützen.

Prognose

Die Prognose für Hunde mit Opisthotonus hängt stark von der Ursache der Erkrankung ab. Bei Tetanus oder Infektionen, die frühzeitig erkannt und behandelt werden, besteht eine gute Chance auf Besserung. Bei schweren Kopfverletzungen, Gehirntumoren oder Hydrocephalus kann die Prognose jedoch vorsichtiger sein, und die Genesung ist oft langwierig oder ungewiss.

Fazit

Opisthotonus ist ein ernstes neurologisches Symptom, das auf schwere Erkrankungen des Gehirns oder des Rückenmarks hinweist. Eine rasche tierärztliche Untersuchung und Behandlung sind entscheidend, um die Ursache zu diagnostizieren und den Zustand zu stabilisieren. Die Behandlung konzentriert sich auf die Linderung der Symptome und die Bekämpfung der zugrunde liegenden Krankheit, um die Lebensqualität des betroffenen Hundes zu verbessern.

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