Ohrinfektionen

Was sind Ohrinfektionen beim Hund?

Ohrinfektionen beim Hund sind entzündliche Erkrankungen des Außen-, Mittel- oder Innenohrs. Meist ist der äußere Gehörgang betroffen, was als Otitis externa bezeichnet wird. Diese Infektionen treten bei Hunden relativ häufig auf, besonders bei Rassen mit langen, hängenden Ohren oder stark behaarten Gehörgängen, da diese schlechter belüftet werden.

Ursachen von Ohrinfektionen beim Hund

Ohrinfektionen können durch verschiedene Erreger wie Parasiten (z.B. Ohrmilben), Bakterien oder Hefepilze verursacht werden. Weitere Auslöser sind Allergien, Fremdkörper (z.B. Grannen), Zecken, Verletzungen, Tumoren und übermäßige Ohrenschmalzproduktion. Ein enger Gehörgang, häufiges Schwimmen und aggressives Reinigen der Ohren begünstigen ebenfalls Entzündungen.

Symptome einer Ohrinfektion beim Hund

Eine Ohrinfektion erkennt man häufig an folgenden Symptomen:

  • Juckreiz: Der Hund schüttelt oft den Kopf, kratzt sich vermehrt am Ohr und reibt es am Boden.
  • Empfindlichkeit: Berührungen im Kopfbereich sind unangenehm.
  • Rötung und Schwellung: Das Ohr kann gerötet und geschwollen sein.
  • Ausfluss: Es tritt unangenehm riechender Ausfluss aus dem Ohr, der braun-schwarz, gelblich, feucht-schmierig, eitrig, trocken oder krümelig sein kann.
  • Kopfhaltung: Der Hund hält den Kopf oft schief.

Diagnose von Ohrinfektionen beim Hund

Tierärzte diagnostizieren Ohrinfektionen anhand der typischen Symptome und einer Ohrenspiegelung (Otoskopie). Dabei wird das Ohr auf Fremdkörper untersucht und der Zustand des Trommelfells beurteilt. Proben aus dem Gehörgang werden unter dem Mikroskop auf Erreger untersucht. Bei chronischen Entzündungen können Röntgen oder MRT zusätzliche Hinweise auf Veränderungen im Mittelohr geben.

Behandlung von Ohrinfektionen beim Hund

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der Infektion:

  • Antibiotika: Bei bakteriellen Infektionen.
  • Antiparasitika: Bei Parasitenbefall.
  • Kortison: Zur Linderung von Entzündungen.
  • Entfernung von Fremdkörpern: Vorsichtig mit einer speziellen Pinzette.
  • Ohrentropfen: Enthalten oft eine Kombination aus Antibiotika, Antipilzmitteln und Kortison.
  • Ohrspülung: Bei Bedarf unter leichter Narkose.
  • Operation: Bei durch Tumoren verursachten Infektionen.

Prognose von Ohrinfektionen beim Hund

Die Prognose ist in der Regel günstig, wenn die Infektion rechtzeitig und angemessen behandelt wird. Unbehandelte Infektionen können jedoch zu chronischen Problemen und schwerwiegenden Komplikationen wie Taubheit führen. Häufiges Schütteln und Kratzen kann zu einem Blutohr (Othämatom) führen, das ebenfalls tierärztlich behandelt werden muss.

Vorbeugung von Ohrinfektionen beim Hund

Vorbeugende Maßnahmen umfassen:

  • Regelmäßige Kontrolle: Überprüfe die Ohren Deines Hundes zwei- bis dreimal pro Woche auf Verschmutzungen, Verletzungen und Fremdkörper.
  • Sanfte Reinigung: Verwende spezielle Reinigungspräparate und weiche Tücher statt Wattestäbchen.
  • Trocken halten: Achte darauf, dass die Ohren nach dem Baden oder Schwimmen trocken sind.
  • Haarentfernung: Bei stark behaarten Gehörgängen kann das regelmäßige Entfernen der Haare helfen.
  • Behandlung von Allergien: Lass Allergien tierärztlich behandeln, um Entzündungen zu vermeiden.

Wann zum Tierarzt?

Zeigt Dein Hund Anzeichen einer Ohrinfektion, solltest Du schnellstmöglich eine Tierarzt-Praxis aufsuchen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung verhindern chronische Probleme und schwerwiegende Komplikationen wie Mittelohr- und Innenohrentzündungen.

Eine sorgfältige Pflege und regelmäßige Kontrollen sind der Schlüssel zur Vorbeugung von Ohrinfektionen beim Hund. So bleibt Dein vierbeiniger Freund gesund und munter.

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