Das Myelom ist eine Form von Krebs, die aus den Plasmazellen im Knochenmark entsteht. Es wird auch als multiples Myelom bezeichnet, da es oft mehrere Bereiche des Knochenmarks und der Knochen betrifft. Plasmazellen sind eine Art von weißen Blutkörperchen, die normalerweise für die Produktion von Antikörpern verantwortlich sind, um Infektionen zu bekämpfen. Beim Myelom produzieren diese Zellen jedoch abnorme Antikörper, die das Immunsystem und den Körper schädigen können. Beim Hund ist das multiple Myelom eine seltene, aber schwerwiegende Erkrankung, die verschiedene Organe betreffen kann.

Was ist ein Myelom?

Ein multiples Myelom ist eine bösartige Krebserkrankung, die aus den Plasmazellen des Knochenmarks hervorgeht. Normalerweise produzieren Plasmazellen Antikörper, die das Immunsystem bei der Bekämpfung von Infektionen unterstützen. Beim Myelom hingegen teilen sich diese Zellen unkontrolliert und bilden Tumore im Knochenmark, was zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führt. Diese Tumore können die Knochenstruktur schwächen und andere Organe wie die Nieren, das Immunsystem und das Kreislaufsystem beeinträchtigen.

Ursachen des Myeloms bei Hunden

Die genaue Ursache des Myeloms bei Hunden ist nicht vollständig verstanden, es wird jedoch angenommen, dass sowohl genetische als auch umweltbedingte Faktoren eine Rolle spielen. Zu den möglichen Ursachen und Risikofaktoren gehören:

  1. Genetische Veranlagung: Einige Hunderassen scheinen anfälliger für Myelome zu sein, darunter Deutsche Schäferhunde, Labrador Retriever und Golden Retriever.
  2. Immunschwäche: Hunde mit geschwächtem Immunsystem haben ein erhöhtes Risiko, an Myelom zu erkranken. Chronische Infektionen oder autoimmune Erkrankungen könnten eine Rolle bei der Entstehung dieser Krebserkrankung spielen.
  3. Exposition gegenüber Umweltgiften: Bestimmte chemische Substanzen oder Strahlung können das Risiko für die Entwicklung von Krebs, einschließlich Myelom, erhöhen.
  4. Alter: Das Risiko für Myelome steigt mit dem Alter. Die meisten betroffenen Hunde sind älter (in der Regel über 8 Jahre), wenn die Krankheit diagnostiziert wird.

Symptome des Myeloms bei Hunden

Die Symptome des Myeloms sind vielfältig und können verschiedene Organsysteme betreffen, da die abnormen Plasmazellen den Knochen, das Immunsystem, die Nieren und andere Organe schädigen können. Häufige Symptome sind:

  • Knochenschmerzen: Hunde mit Myelom leiden häufig an Schmerzen in den Knochen, die sich durch Lahmheit oder empfindliche Stellen äußern. Das Myelom schwächt die Knochenstruktur, was zu Frakturen führen kann.
  • Schwäche und Müdigkeit: Die Hunde wirken oft erschöpft und verlieren ihre Ausdauer bei körperlicher Aktivität.
  • Gewichtsverlust: Ein unerklärlicher Gewichtsverlust kann auftreten, da der Krebs den Körper stark belastet.
  • Erhöhte Infektanfälligkeit: Da das Myelom das Immunsystem schwächt, sind betroffene Hunde anfälliger für Infektionen, die oft wiederkehren oder schwer zu behandeln sind.
  • Erhöhter Durst und vermehrtes Urinieren: Bei einigen Hunden führt das Myelom zu Nierenschäden, was zu vermehrtem Trinken (Polydipsie) und häufigem Wasserlassen (Polyurie) führen kann.
  • Blutungsneigung: Da das Myelom die Produktion normaler Blutbestandteile stört, kann es zu einer geringeren Anzahl von Blutplättchen kommen, was die Blutgerinnung beeinträchtigt und das Risiko für Blutungen erhöht.
  • Anämie: Aufgrund der Störung der normalen Blutproduktion kann es zu einer Blutarmut (Anämie) kommen, die Schwäche und blasse Schleimhäute verursacht.
  • Augensymptome: In einigen Fällen können Myelom-Patienten Augenprobleme wie Blutungen oder Sehstörungen entwickeln, die durch Blutungen oder Tumore hinter den Augen verursacht werden.

Diagnose eines Myeloms bei Hunden

Die Diagnose eines multiplen Myeloms erfordert eine Kombination aus klinischen Untersuchungen und diagnostischen Tests:

Blutuntersuchungen:

  • Eine Blutuntersuchung kann Anzeichen von Anämie, Niereninsuffizienz oder erhöhten Kalziumwerten im Blut zeigen (Hyperkalzämie), die typisch für Myelom-Patienten sind.
  • Zusätzlich kann eine Untersuchung des Blutbilds Veränderungen bei den weißen Blutkörperchen und Blutplättchen zeigen.

Elektrophorese des Blutes:

  • Dieser Test hilft, abnorme Antikörper (Paraproteine) im Blut zu identifizieren, die von den bösartigen Plasmazellen produziert werden. Dies ist ein wichtiger Hinweis auf das Vorliegen eines Myeloms.

Röntgenaufnahmen:

  • Röntgenbilder können Knochenschäden oder Läsionen zeigen, die durch das Myelom verursacht werden. Die betroffenen Knochen erscheinen oft löchrig oder geschwächt.

Knochenmarkbiopsie:

  • Die definitive Diagnose eines Myeloms erfordert in der Regel eine Knochenmarkbiopsie, bei der eine Probe des Knochenmarks entnommen und auf abnorme Plasmazellen untersucht wird.

Urintests:

  • Ein Urintest kann zeigen, ob Bence-Jones-Proteine im Urin vorhanden sind. Diese Proteine sind abnormale Antikörperfragmente, die bei Myelom-Patienten oft in den Nieren ausgeschieden werden.

Behandlung des Myeloms bei Hunden

Die Behandlung eines multiplen Myeloms bei Hunden zielt darauf ab, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität des Hundes zu verbessern. Zu den gängigen Behandlungsansätzen gehören:

  1. Chemotherapie: Chemotherapie ist die Standardbehandlung für Myelome bei Hunden. Die häufig verwendeten Medikamente wie Melphalan und Prednison zielen darauf ab, das Wachstum der Krebszellen zu verlangsamen und die Anzahl der abnormen Plasmazellen zu reduzieren.
    In einigen Fällen können andere Medikamente wie Cyclophosphamid oder Vincristin zum Einsatz kommen, abhängig von der Reaktion des Hundes auf die Therapie.
  2. Strahlentherapie: Wenn das Myelom auf einen bestimmten Bereich beschränkt ist oder starke Knochenschmerzen verursacht, kann eine Strahlentherapie helfen, die Tumormasse zu verkleinern und die Schmerzen zu lindern.
  3. Schmerzmanagement: Schmerzmittel wie nicht-steroidale Entzündungshemmer (NSAIDs) oder Opiate können verabreicht werden, um die Knochenschmerzen zu lindern, die durch das Myelom verursacht werden.
  4. Behandlung der Hyperkalzämie: Hunde mit Myelom entwickeln häufig Hyperkalzämie (erhöhte Kalziumwerte im Blut), was zu Müdigkeit, Nierenproblemen und anderen Komplikationen führen kann. Flüssigkeitstherapie und Medikamente wie Bisphosphonate werden oft eingesetzt, um den Kalziumspiegel zu senken.
  5. Unterstützende Pflege: Hunde mit Myelom benötigen oft Ernährungsunterstützung, einschließlich spezieller Diäten zur Unterstützung der Nieren und des Immunsystems, sowie regelmäßige tierärztliche Untersuchungen, um das Fortschreiten der Krankheit zu überwachen.

Prognose

Die Prognose für Hunde mit multiplem Myelom hängt stark davon ab, wie früh die Krankheit diagnostiziert und behandelt wird. Frühzeitige Behandlung mit Chemotherapie kann in vielen Fällen die Überlebenszeit verlängern und die Lebensqualität des Hundes verbessern. Ohne Behandlung schreitet die Krankheit jedoch in der Regel schnell fort und führt zu schwerwiegenden Komplikationen wie Nierenversagen, Knochenbrüchen und Immunschwäche.

Mit einer angemessenen Therapie können viele Hunde ein bis zwei Jahre oder länger leben, abhängig von der individuellen Reaktion auf die Behandlung und dem Vorhandensein von Begleiterkrankungen.

Fazit

Das Myelom ist eine seltene, aber schwerwiegende Krebserkrankung bei Hunden, die aus den Plasmazellen des Knochenmarks entsteht. Die Krankheit kann verschiedene Organe betreffen und führt oft zu Knochenschäden, Schwäche und Nierenproblemen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung mit Chemotherapie, Schmerzmanagement und unterstützender Pflege kann dazu beitragen, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und die Lebensqualität des betroffenen Hundes zu verbessern.

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