Microsporum canis

Microsporum canis ist ein Dermatophyt (Fadenpilz), der vor allem bei Hunden und Katzen Hautpilzinfektionen verursacht. Er zählt zu den häufigsten Erregern von ringförmigen Hautveränderungen (Dermatophytosen) bei Haustieren und ist auch auf den Menschen übertragbar (Zoonose).

Taxonomie

  • Reich: Pilze (Fungi)
  • Abteilung: Ascomycota
  • Klasse: Eurotiomycetes
  • Ordnung: Onygenales
  • Familie: Arthrodermataceae
  • Gattung: Microsporum
  • Art: Microsporum canis

Vorkommen

Microsporum canis ist weltweit verbreitet. Hauptwirte sind Hauskatzen und Hunde, insbesondere junge oder immungeschwächte Tiere. Auch Menschen können sich durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder kontaminierten Gegenständen anstecken. Der Pilz bevorzugt keratinhaltige Strukturen wie Haut, Haare und Krallen.

Übertragung

Die Ansteckung erfolgt über infektiöse Pilzsporen, die in Hautschuppen oder Haaren enthalten sind. Diese Sporen können wochen- bis monatelang in der Umgebung überleben. Typische Übertragungswege sind:

  • Direkter Kontakt mit infizierten Tieren
  • Indirekter Kontakt über Bürsten, Decken, Körbe oder Möbel
  • Übertragung auf den Menschen (Zoonose)

Symptome bei Tieren

Eine Infektion mit Microsporum canis zeigt sich häufig durch:

  • Kreisrunde, haarlose Stellen im Fell
  • Schuppige, entzündete oder verkrustete Haut
  • Juckreiz, der unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann
  • Stumpfes oder abgebrochenes Fell

Bei Katzen können Infektionen auch ohne sichtbare Symptome verlaufen, wodurch sie als stille Überträger fungieren.

Symptome beim Menschen

Beim Menschen verursacht Microsporum canis ringförmige, gerötete Hautveränderungen (Tinea corporis). Typische Merkmale sind Juckreiz, Schuppung und eine fortschreitende Ausbreitung der Hautläsionen. Besonders gefährdet sind Kinder sowie immungeschwächte Personen.

Diagnose

Zur Diagnose werden verschiedene Methoden eingesetzt:

  • Wood-Lampe: Unter UV-Licht fluoreszieren infizierte Haare oft grünlich.
  • Mikroskopische Untersuchung: Haut- oder Haarproben werden unter dem Mikroskop auf Pilzstrukturen untersucht.
  • Pilzkultur: Der Erreger wird im Labor kultiviert, um die Art sicher zu bestimmen.
  • Molekulare Methoden: PCR-Verfahren ermöglichen eine schnelle und präzise Identifikation.

Behandlung

Die Therapie erfolgt abhängig von Schweregrad und Tierart:

  • Topische Behandlung: Shampoos, Salben oder Sprays mit Antimykotika
  • Systemische Behandlung: Tabletten (z. B. Itraconazol, Griseofulvin) bei starkem oder generalisiertem Befall
  • Umgebungsdesinfektion: Reinigung von Decken, Bürsten und Liegeplätzen ist entscheidend, da Sporen lange überleben können

Vorbeugung

  • Regelmässige Fell- und Hautkontrolle, besonders bei Katzen und Hunden aus dem Tierschutz
  • Quarantäne und tierärztliche Untersuchung neuer Tiere im Haushalt
  • Gründliche Hygiene im Umgang mit infizierten Tieren
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