Eosinophilie

Eosinophilie beschreibt einen erhöhten Anteil von Eosinophilen im Blut eines Hundes. Eosinophile sind eine Art von weißen Blutkörperchen, die Teil des Immunsystems sind und eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Parasiten und bei allergischen Reaktionen spielen. Wenn die Anzahl dieser Zellen über das normale Niveau hinaus ansteigt, spricht man von Eosinophilie, was oft auf eine Grunderkrankung hinweist.

Ursachen der Eosinophilie bei Hunden #

Die Hauptursachen für Eosinophilie lassen sich in zwei große Gruppen einteilen: parasitäre Infektionen und allergische Reaktionen. Es gibt aber auch andere Gründe, die zu einem Anstieg der Eosinophilen führen können:

Parasitäre Infektionen:

  • Würmer wie Spulwürmer, Hakenwürmer und Bandwürmer können eine starke Immunreaktion auslösen, die zu Eosinophilie führt.
  • Herzwürmer sind eine weitere parasitäre Ursache für erhöhte Eosinophile, insbesondere in Gebieten, in denen diese Parasiten häufig vorkommen.
  • Protozoen-Infektionen wie Giardien oder andere parasitäre Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts.

Allergische Reaktionen:

  • Hunde können auf Umweltallergene wie Pollen, Staub oder Schimmel reagieren, was die Anzahl der Eosinophilen im Blut erhöhen kann.
  • Nahrungsmittelallergien oder -unverträglichkeiten können ebenfalls eine Eosinophilie auslösen.

Entzündliche Erkrankungen:

  • Eosinophile Gastroenteritis ist eine seltene Form von Magen-Darm-Entzündungen, bei der die Eosinophilen in den Magen-Darm-Trakt eindringen und Entzündungen verursachen.
  • Autoimmunerkrankungen oder chronische Entzündungsprozesse können ebenfalls zu erhöhten Eosinophilen führen.

Krebserkrankungen:

  • Bestimmte Arten von Tumoren, wie Mastzelltumoren oder Lymphome, können eine Eosinophilie verursachen, insbesondere wenn das Immunsystem auf den Tumor reagiert.

Hauterkrankungen:

  • Eosinophile Granulome, eine Hauterkrankung, bei der es zu Knoten und Geschwüren kommt, sind ein Zeichen für eine eosinophile Reaktion, die oft mit allergischen Erkrankungen verbunden ist.

Symptome einer Eosinophilie #

Die Symptome der Eosinophilie hängen von der zugrunde liegenden Ursache ab. Einige Hunde zeigen möglicherweise keine offensichtlichen Symptome, während andere Anzeichen einer Infektion oder allergischen Reaktion aufweisen. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Juckreiz und Hautveränderungen: Besonders bei allergischen Reaktionen oder Hauterkrankungen können Juckreiz, Rötungen und Schwellungen auftreten.
  • Verdauungsprobleme: Erbrechen, Durchfall oder Appetitlosigkeit können bei parasitären Infektionen oder entzündlichen Magen-Darm-Erkrankungen auftreten.
  • Atemprobleme: In schweren Fällen von allergischen Reaktionen oder bei Herzwurminfektionen kann es zu Atembeschwerden kommen.
  • Müdigkeit und Lethargie: Durch die Immunreaktion oder die Belastung des Körpers können Hunde schwach und müde wirken.
  • Gewichtsverlust: Bei chronischen Infektionen oder Magen-Darm-Problemen kann der Hund an Gewicht verlieren.

Diagnose von Eosinophilie #

Die Diagnose einer Eosinophilie beginnt mit einer Blutanalyse und der Bestimmung des Anteils der Eosinophilen im Blut:

  1. Blutuntersuchung: Eine komplette Blutuntersuchung (Blutbild) zeigt den Eosinophilen-Wert und hilft, einen Anstieg festzustellen. Die normalen Eosinophilen-Werte variieren je nach Labor, aber bei einem Hund liegt der normale Bereich in der Regel zwischen 0-1,2 x 10^9 Zellen pro Liter Blut. Ein überhöhter Wert deutet auf eine Eosinophilie hin.
  2. Kotuntersuchung: Eine Stuhluntersuchung kann durchgeführt werden, um nach Parasiten zu suchen, die möglicherweise die Ursache der Eosinophilie sind.
  3. Allergietests: Wenn der Verdacht auf eine allergische Reaktion besteht, können spezifische Allergietests durchgeführt werden, um das Allergen zu identifizieren.
  4. Ultraschall und Röntgen: Bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Röntgen können verwendet werden, um nach inneren Entzündungen, Tumoren oder Parasiten (z. B. Herzwürmern) zu suchen.
  5. Biopsien: In einigen Fällen, insbesondere bei Hauterkrankungen oder Tumoren, kann eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen werden, um die Ursache der Eosinophilie genauer zu bestimmen.

Behandlung von Eosinophilie #

Die Behandlung der Eosinophilie richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. Ziel der Behandlung ist es, die Ursache zu beheben und die Immunreaktion zu normalisieren:

  1. Behandlung von Parasiten: Wenn die Eosinophilie durch Parasiten verursacht wird, erfolgt eine Antiparasitäre Therapie mit Medikamenten wie Entwurmungsmitteln oder spezifischen Medikamenten gegen Herzwürmer.
  2. Allergiebehandlung: Bei allergischen Reaktionen können Antihistaminika, Kortikosteroide oder Spezialdiäten verwendet werden, um die Symptome zu lindern.
    Eine Desensibilisierungstherapie kann bei schweren Allergien helfen, indem der Hund allmählich an das Allergen gewöhnt wird.
  3. Behandlung von Entzündungen: Entzündliche Erkrankungen, die eine Eosinophilie auslösen, werden oft mit entzündungshemmenden Medikamenten und einer speziellen Diät behandelt.
  4. Behandlung von Tumoren: Wenn ein Tumor die Ursache für die Eosinophilie ist, kann eine chirurgische Entfernung, Strahlentherapie oder Chemotherapie erforderlich sein, um den Tumor zu bekämpfen.
  5. Unterstützende Therapie: In einigen Fällen kann eine Flüssigkeitstherapie oder andere unterstützende Maßnahmen notwendig sein, um den Hund zu stabilisieren und sein Immunsystem zu stärken.

Prognose #

Die Prognose für Hunde mit Eosinophilie hängt stark von der Ursache ab. Bei einer parasitären Infektion oder allergischen Reaktion, die behandelt wird, ist die Prognose in der Regel gut. Bei chronischen oder schwerwiegenden Erkrankungen wie Tumoren oder Autoimmunerkrankungen hängt der Erfolg der Behandlung vom Fortschritt der Krankheit ab.

Fazit #

Eosinophilie bei Hunden ist ein Zeichen für eine Überaktivität des Immunsystems, die durch Parasiten, Allergien oder andere entzündliche Prozesse ausgelöst wird. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung sind wichtig, um die Ursache zu beheben und den Gesundheitszustand des Hundes zu stabilisieren. Regelmäßige Kontrollen und ein achtsamer Umgang mit Symptomen wie Hautveränderungen oder Verdauungsproblemen helfen, die Erkrankung frühzeitig zu erkennen und effektiv zu behandeln.

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