Antiemetika sind Medikamente, die den Brechreiz unterdrücken und das Erbrechen verhindern. Sie werden häufig bei Hunden (und auch bei Menschen) eingesetzt, wenn Übelkeit und Erbrechen auftreten, sei es durch Reisekrankheit, Magen-Darm-Probleme, Nebenwirkungen von Medikamenten oder nach einer Operation. Antiemetika wirken auf das zentrale Nervensystem und/oder den Magen-Darm-Trakt, um den Brechreiz zu blockieren und das Wohlbefinden zu verbessern.
Wann werden Antiemetika bei Hunden eingesetzt?
Antiemetika werden verwendet, wenn ein Hund unter starkem oder anhaltendem Erbrechen leidet. Häufige Ursachen für Übelkeit und Erbrechen bei Hunden, die mit Antiemetika behandelt werden können, sind:
- Magen-Darm-Infektionen: Bakterielle oder virale Infektionen können zu Übelkeit und Erbrechen führen.
- Reisekrankheit: Viele Hunde leiden unter Übelkeit und Erbrechen beim Autofahren oder Reisen.
- Medikamenten-Nebenwirkungen: Einige Medikamente, insbesondere Chemotherapeutika oder Narkosemittel, können Übelkeit und Erbrechen verursachen.
- Vergiftungen: Wenn ein Hund giftige Substanzen gefressen hat, können Antiemetika helfen, das Erbrechen nach der ersten Entgiftung zu kontrollieren.
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Einige Hunde reagieren empfindlich auf bestimmte Lebensmittel, was Übelkeit und Erbrechen auslösen kann.
- Nach Operationen: Um postoperative Übelkeit zu verhindern, werden Antiemetika oft vorbeugend verabreicht.
Wie wirken Antiemetika?
Antiemetika wirken durch die Blockade bestimmter Rezeptoren, die den Brechreiz auslösen. Abhängig von der Ursache der Übelkeit greifen Antiemetika an verschiedenen Stellen im Körper ein:
- Im zentralen Nervensystem: Einige Antiemetika wirken auf das Brechzentrum im Gehirn, indem sie Rezeptoren blockieren, die Signale von Magen und Darm an das Gehirn senden, um Erbrechen auszulösen.
- Im Magen-Darm-Trakt: Andere Antiemetika beruhigen den Magen-Darm-Trakt direkt, indem sie die Bewegungen des Magens regulieren und Entzündungen reduzieren.
- Serotonin-Antagonisten: Serotonin spielt eine Rolle beim Auslösen von Erbrechen. Bestimmte Antiemetika blockieren die Serotoninrezeptoren im Gehirn und im Magen-Darm-Trakt, um Übelkeit zu verhindern.
Häufig verwendete Antiemetika bei Hunden
- Maropitant (Cerenia): Maropitant ist eines der am häufigsten verwendeten Antiemetika bei Hunden. Es blockiert die Neurokinin-1-Rezeptoren (NK1) im Gehirn, die für das Auslösen von Erbrechen verantwortlich sind. Maropitant ist besonders wirksam bei der Behandlung von Erbrechen durch Reisekrankheit, Chemotherapie und Magen-Darm-Problemen.
- Metoclopramid: Dieses Medikament wirkt sowohl im Gehirn als auch im Magen-Darm-Trakt. Es beschleunigt die Magenentleerung und verhindert, dass der Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließt. Metoclopramid wird häufig bei Hunden mit Magen-Darm-Störungen oder nach Operationen verwendet.
- Ondansetron: Ondansetron ist ein Serotonin-Antagonist, der hauptsächlich zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen durch Chemotherapie eingesetzt wird. Es blockiert die Serotoninrezeptoren im Magen-Darm-Trakt und im Gehirn.
- Chlorpromazin: Chlorpromazin ist ein Phenothiazin-Antiemetikum, das das Brechzentrum im Gehirn beeinflusst. Es wird hauptsächlich bei Hunden mit schwerem Erbrechen eingesetzt, das durch Reisekrankheit oder Magen-Darm-Störungen verursacht wird.
Nebenwirkungen von Antiemetika bei Hunden
Obwohl Antiemetika für Hunde in der Regel sicher sind, können sie in einigen Fällen Nebenwirkungen verursachen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören:
- Schläfrigkeit oder Sedierung: Einige Antiemetika, wie Chlorpromazin, können den Hund müde machen.
- Durchfall: Manche Antiemetika können als Nebenwirkung zu Durchfall führen, da sie die Magen-Darm-Motilität beeinflussen.
- Veränderungen im Verhalten: In seltenen Fällen können Hunde nach der Einnahme von Antiemetika nervös oder übererregt wirken.
- Niedriger Blutdruck: Bei bestimmten Medikamenten kann es zu einem Blutdruckabfall kommen, insbesondere bei Hunden mit Vorerkrankungen.
Wenn Du Nebenwirkungen bei Deinem Hund bemerkst, ist es wichtig, den Tierarzt zu informieren, um die Dosierung anzupassen oder ein anderes Medikament zu verschreiben.
Fazit
Antiemetika sind wirksame Medikamente zur Linderung von Übelkeit und Erbrechen bei Hunden. Sie werden bei einer Vielzahl von Ursachen eingesetzt, von Reisekrankheit bis hin zu postoperativen Beschwerden oder Magen-Darm-Störungen. Obwohl sie in der Regel sicher sind, ist es wichtig, die Anweisungen des Tierarztes genau zu befolgen und den Hund auf mögliche Nebenwirkungen zu überwachen. Wenn Dein Hund häufig unter Übelkeit oder Erbrechen leidet, kann der Tierarzt das geeignete Antiemetikum verschreiben, um ihm Linderung zu verschaffen.