Was ist Akupunktur bei Tieren?
Die Akupunktur ist eine alternative Heilmethode, die bei Tieren erstmals um 1300 vor Christus erwähnt wurde und Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist. TCM betrachtet das Leben als einen ständigen Austausch der Pole Yin und Yang, wobei ein Ungleichgewicht dieser Kräfte zu Krankheiten führen kann. Akupunktur wird als Regulationstherapie genutzt, um das Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen, indem spezifische Punkte auf den Meridianen des Tieres stimuliert werden.
Wie wird eine Akupunktur bei Tieren durchgeführt?
Die Akupunktur wird traditionell mit Nadeln durchgeführt, die an bestimmten Punkten durch die Haut und tiefer gelegene Schichten gestochen werden. Die Nadeln stimulieren das Gewebe und regen die Ausschüttung körpereigener Stoffe an, die die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren. Die Nadeln verbleiben etwa 20 Minuten in den Akupunktur-Punkten.
Weitere Techniken der Akupunktur umfassen:
- Laser-Akupunktur: Schmerzfreie Methode zur Behandlung ängstlicher Tiere.
- Goldakupunktur: Dauerhafte Implantation kleiner Golddrahtstücke an gelenksnahen Punkten, erfordert eine kurze Narkose.
- Moxibustion: Wärmetherapie, bei der Beifußkraut auf den Nadeln verbrannt wird, um Hitze zu den Akupunktur-Punkten zu leiten.
Wann wird eine Akupunktur bei Tieren angewandt?
Akupunktur wird häufig zusätzlich zur Schulmedizin eingesetzt, um eine Vielzahl von Beschwerden zu behandeln. Zu den möglichen Anwendungsgebieten zählen:
- Schmerzen und Bewegungsstörungen: Arthrose, Lahmheit, Lähmung, Hüftgelenk-Dysplasie, Rückenprobleme, Bandscheibenvorfall.
- Atemwegserkrankungen: Husten, Niesen, Asthma, Bronchitis.
- Allergien und Hauterkrankungen: Ekzeme, Haarausfall.
- Verdauungsstörungen: Durchfall, Verstopfung, Erbrechen, Koliken.
- Hormonelle Erkrankungen: Zyklusstörungen, Unfruchtbarkeit, Geburtsstörungen.
- Urogenitale Probleme: Harninkontinenz.
- Chronische Entzündungen und Infektionen: Gehörgangsentzündungen, Immunschwäche.
- Augen- und Ohrenerkrankungen: Sehstörungen, Hörstörungen.
- Verhaltensauffälligkeiten: Reizbarkeit, Ängste.
- Neurologische Erkrankungen: Epilepsie.
- Weitere Beschwerden: Altersbeschwerden, gestörte Wundheilung.
Goldakupunktur wird besonders bei chronischen, degenerativen Erkrankungen des Bewegungsapparats eingesetzt, wie beispielsweise der Hüftgelenk-Dysplasie bei jungen Hunden, um die Bildung von Arthrose zu verhindern oder bestehende Schmerzen zu lindern.
Welche Risiken birgt eine Akupunktur bei Tieren?
Akupunktur ist in der Regel nebenwirkungsfrei, solange sie korrekt ausgeführt wird. Zu möglichen Komplikationen gehören:
- Erstverschlimmerung: Eine kurzzeitige Verschlechterung der Symptome, die zeigt, dass die Behandlung anspricht.
- Narkoserisiko: Bei der Goldakupunktur, die eine kurze Narkose erfordert.
- Verletzungen: Beim Implantieren von Goldstückchen in das Gelenk.
Um Risiken und Komplikationen zu minimieren, ist es wichtig, dass die Akupunktur von erfahrenen Tierärztinnen und Tierärzten durchgeführt wird.