Der Nährstoffbedarf beschreibt die Menge und Zusammensetzung an Nährstoffen, die ein Organismus benötigt, um gesund zu bleiben, seine Körperfunktionen aufrechtzuerhalten und langfristig leistungsfähig zu sein. Dazu gehören Energie, Makronährstoffe (Proteine, Fette, Kohlenhydrate) sowie Mikronährstoffe (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente).
Wovon hängt der Nährstoffbedarf ab?
- Individuelle Faktoren: Alter (Welpe, erwachsener Hund, Senior), Körpergewicht und Grösse, Aktivitätsniveau, Gesundheitszustand, Stoffwechsel und genetische Veranlagung
- Umwelt- und Lebensumstände: Temperatur und Klima, Stress oder Belastungen, Trächtigkeit und Laktation bei Hündinnen
Nährstoffbedarf bei Hunden
Hunde benötigen Energie für Bewegungen, Körperwärme, Wachstum und Stoffwechselprozesse. Der Energiebedarf variiert stark – ein aktiver Hund verbraucht deutlich mehr als ein eher ruhiger Begleiter.
Bedarf an Makronährstoffen
- Proteine: wichtig für Muskeln, Gewebe, Enzyme und das Immunsystem. Hunde profitieren besonders von hochwertigen, tierischen Proteinquellen.
- Fette: liefern Energie, unterstützen Haut, Fell und Zellen; essenziell sind Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren.
- Kohlenhydrate: können Energie liefern und die Verdauung unterstützen, sind aber nicht zwingend notwendig – ihre Verträglichkeit hängt vom einzelnen Hund ab.
Mikronährstoffe
Hunde benötigen verschiedene Vitamine (z. B. A, D, E, B-Gruppe) sowie Mineralstoffe und Spurenelemente wie Kalzium, Phosphor, Magnesium, Eisen, Jod, Zink und Selen. Diese Stoffe sind wichtig für Knochen, Nerven, Hormone, Zellerneuerung und viele weitere Körperfunktionen.
Warum der Nährstoffbedarf nicht mit Ernährungsvielfalt gleichzusetzen ist
Ernährungsvielfalt (z. B. bei Omnivoren) beschreibt die Bandbreite der möglichen Nahrungsquellen, während der Nährstoffbedarf definiert, wie viel der Körper tatsächlich braucht.
Ein Hund kann viele verschiedene Lebensmittel vertragen – aber nicht jedes davon deckt automatisch seinen Bedarf. Deshalb muss eine ausgewogene Ernährung immer beide Aspekte berücksichtigen.
Folgen einer Unter- oder Überversorgung
Mangelversorgung
- Müdigkeit, Gewichtsverlust
- Haut- und Fellprobleme
- geschwächtes Immunsystem
- Wachstumsstörungen bei Welpen
- langfristige Organschäden
Überversorgung
- Übergewicht
- Gelenkprobleme
- Belastung von Herz, Leber und Nieren
- Fehlentwicklungen bei heranwachsenden Hunden (z. B. zu viel Kalzium bei grossen Rassen)
Wie lässt sich der Nährstoffbedarf decken?
- Ausgewogene, artgerechte Rationen
- Hochwertiges Fertigfutter (nach FEDIAF- oder AAFCO-Richtlinien), sofern passend
- Individuell abgestimmte BARF– oder Kochpläne
- Regelmässige Gewichtskontrollen
- Rücksprache mit Fachpersonen bei Unsicherheiten oder speziellen Bedürfnissen
Fazit
Der Nährstoffbedarf eines Hundes umfasst alle Energie- und Nährstoffmengen, die er täglich für ein gesundes Leben benötigt. Er ist individuell verschieden und hängt von vielen Faktoren ab. Eine ausgewogene Ernährung, die sowohl Vielfalt zulässt als auch den tatsächlichen Bedarf abdeckt, unterstützt langfristig die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes.



