Läufigkeit bei Hündinnen: Die Meisterung des Naturzyklus

Französischer Pyränenzeigerhund Pärchen Läufigkeit

Die Läufigkeit, auch als Östrus bekannt, ist ein natürlicher Prozess im Leben jeder nicht kastrierten Hündin. Während dieses Zyklus erlebt die Hündin physische und emotionale Veränderungen, die nicht nur für sie selbst, sondern auch für ihre Halter eine Herausforderung darstellen können. In diesem Artikel werden wir einen genaueren Blick auf die Läufigkeit bei Hündinnen werfen und Hundehaltern hilfreiche Tipps bieten, wie sie mit diesem natürlichen Prozess umgehen können.

Begriffserklärung

Die Läufigkeit ist der hormonelle Zyklus, den nicht kastrierte Hündinnen durchlaufen. Dieser Zyklus, der in der Regel etwa alle sechs Monate auftritt, umfasst verschiedene Phasen, die durch hormonelle Veränderungen im Körper der Hündin gekennzeichnet sind.

Anzeichen von Läufigkeit

Typische Anzeichen von Läufigkeit sind eine geschwollene Vulva und blutige vaginale Absonderungen. Aber es kann auch zu Verhaltensänderungen kommen, wie gesteigerte Anhänglichkeit, Reizbarkeit und Unruhe. Hündinnen könnten während dieser Zeit auch vermehrt auf männliche Hunde reagieren (sowohl auf positive als auch negative Weise).

Der Zyklus von Hündinnen im Detail

Der Läufigkeitszyklus besteht aus vier Hauptphasen: Proestrus, Östrus, Metöstrus und Anöstrus. Proestrus ist die Vorbereitungsphase, gefolgt von der fruchtbaren Phase, Östrus. Metöstrus ist eine Ruhephase, die schließlich zur inaktiven Phase, Anöstrus, führt.

1. Proestrus

Proestrus ist die erste Phase des Läufigkeitszyklus. Während dieser Phase beginnt die Vulva der Hündin zu schwellen, und es tritt eine blutige vaginale Entladung auf. Dies ist oft das auffälligste Anzeichen für den Beginn der Läufigkeit. Die Hündin kann auch verstärkt urinieren und zeigt ein erhöhtes Interesse an männlichen Hunden, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht empfängnisbereit ist. Proestrus dauert normalerweise etwa 9 bis 10 Tage.

2. Östrus (Brunst)

Östrus ist die fruchtbare Phase des Läufigkeitszyklus. Während dieser Zeit ist die Hündin empfängnisbereit und bereit zur Paarung. Die blutige Entladung wird heller und dünner, und die Hündin zeigt verstärktes Interesse an männlichen Hunden. Der Östrus dauert etwa 5 bis 9 Tage, kann jedoch variieren. Es ist wichtig zu betonen, dass während des Östrus besondere Vorsicht geboten ist, um ungewollte Paarungen zu verhindern, sofern keine Zucht geplant ist.

3. Metöstrus (Diestrus)

Metöstrus ist die Ruhephase nach dem Östrus. In dieser Zeit normalisieren sich die Hormone der Hündin, und sie kehrt zu einem normalen Verhalten zurück. Die Schwellung der Vulva geht zurück, und die blutige Entladung hört auf. Diese Phase dauert ungefähr 60 bis 90 Tage. Wenn keine Empfängnis stattgefunden hat, beginnt die Hündin in den Anöstrus überzugehen.

4. Anöstrus

Anöstrus ist die inaktive Phase des Läufigkeitszyklus. Während dieser Zeit ruht der reproduktive Zyklus der Hündin. Es gibt keine sichtbaren Anzeichen von Läufigkeit, und die Hündin ist weder empfängnisbereit noch zeigt sie Interesse an männlichen Hunden. Diese Phase kann mehrere Monate dauern, bevor der Zyklus wieder mit dem Proestrus beginnt.

Tipps zu Verhalten, Training und Pflege vonseiten des Hundehalters

  • Verhalten: Während der Läufigkeit sollte die Hündin von anderen Hunden getrennt werden, um ungewollte Paarungen zu vermeiden. Halter sollten auf die gesteigerte Unruhe und Anfälligkeit für Stress achten und ihre Hündin entsprechend unterstützen.
  • Training: Während dieser Zeit sind Hündinnen oft abgelenkter oder weniger fokussiert. Geduld und positive Verstärkung sind wichtig, um ein begonnenes bzw. laufendes Training effektiv fortzusetzen.
  • Pflege: Die Hygiene ist während der Läufigkeit entscheidend. Regelmässiges Reinigen der Umgebung, das Sauberhalten des Hundefells und der Einsatz von Hundehöschen können helfen, alles sauber zu halten.

Wegen Läufigkeit zum Tierarzt?

Normalerweise ist es nicht notwendig, mit einer läufigen Hündin sofort zum Tierarzt zu gehen, es sei denn, es gibt spezifische Probleme oder Komplikationen. Die Läufigkeit ist ein natürlicher Prozess, den Hündinnen durchlaufen, und viele Besitzer können gut mit den normalen Anzeichen und Verhaltensweisen umgehen.

Jedoch ist es wichtig, die Gesundheit deiner Hündin im Auge zu behalten. Wenn du unsicher bist oder bemerkst, dass deine Hündin aussergewöhnliche Symptome zeigt, solltest du sicherheitshalber einen Tierarzt aufsuchen.

Hier sind einige Gründe, wann ein Tierarztbesuch während der Läufigkeit angebracht sein könnte.

  • Starke Blutungen: Wenn die Blutungen übermässig stark sind oder ungewöhnlich lange anhalten, könnte dies ein Zeichen für ein gesundheitliches Problem sein und sollte vom Tierarzt überprüft werden.
  • Verhaltensänderungen: Wenn deine Hündin extreme Verhaltensänderungen zeigt, wie übermässige Aggressivität, Depression oder Anzeichen von Schmerzen, könnte dies ein Anliegen für einen Tierarztbesuch sein.
  • Schwerwiegende körperliche Symptome: Falls deine Hündin erbricht, Durchfall hat oder andere körperliche Symptome zeigt, die nicht mit der normalen Läufigkeit in Verbindung stehen, sollte dies vom Tierarzt untersucht werden.
  • Anzeichen von Infektionen: Wenn die Vulva deiner Hündin anschwillt, sich entzündet oder schmerzhaft wird, könnte dies auf eine Infektion hinweisen, die behandelt werden muss.
  • Auffälliges Verhalten in Bezug auf männliche Hunde: Wenn deine Hündin trotz sorgfältiger Trennung von männlichen Hunden gedeckt wird, könnte dies zu ungewollten Schwangerschaften führen. In diesem Fall wäre eine ärztliche Untersuchung ratsam.

Fazit

Die Läufigkeit ist ein natürlicher Teil des Lebens einer Hündin und kann für Halter eine Herausforderung sein.

Durch Aufmerksamkeit, Geduld und gute Pflege können Hundehalter diesen Prozess jedoch erfolgreich managen. Es ist wichtig, die Bedürfnisse der Hündin während dieser Zeit zu verstehen und entsprechend darauf zu reagieren.

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