Hundeallergie: kein Grund, den Vierbeiner abzugeben!

Kind niest hinter Hund Allergie

Diagnose Hundeallergie: für Hundehalter natürlich das Worst-Case-Szenario. Oftmals zeigen sich Allergien erst, wenn man schon mittendrin ist. Was tun? Sich vom liebgewonnenen Haustier trennen? Nein – wir geben euch einige nützliche Alltagstipps, die das Leben mit Allergie erleichtern und nach wie vor möglich machen!

Oft unerwartet und plötzlich – die Hundeallergie

Das sogenannte Canis lupus familiaris Allergen ist Übeltäter und Auslöser für die allgemein bekannte “Hundeallergie”. Oft bezeichnet man sie zwar auch als Hundehaarallergie, was aber nicht zwangsläufig korrekt ist. Denn die Allergene sitzen nicht nur im Fell von Hunden, sondern genauso in Speichel, Urin und Kot.

Allergische Symptome zeigen sich meistens so individuell wie die Allergie selbst. So ist es beispielsweise auch möglich, dass eine Hundeallergie ganz plötzlich auftritt, nachdem man schon jahrelang regen Kontakt mit Hunden hatte, und das völlig problemlos.

Teilweise hat die Allergie jedoch Beschwerden zur Folge, die Alltag und Wohlbefinden deutlich einschränken. Ein trauriger Grund, aus dem einige Hundehalter sich letzten Endes vom pelzigen Familienmitglied trennen. Dabei muss das nicht sein!

Desensibilisierung gegen Hundeallergie

Die wirksamste Methode, der Allergie Herr zu werden, ist eine sogenannte De- bzw. Hyposensibilisierung. Die klassische Form dieser Behandlung erfolgt mittels Injektion (Spritze) einer vorgefertigten Allergen-Mischung. Durch sukzessive Steigerung der Dosis und regelmässige Wiederholung erreicht der Körper irgendwann eine Immunisierung gegenüber den Auslösern der Hundeallergie.

Allerdings hat so eine Hyposensibilisierung auch klare Nachteile. Zum einen kostet sie Geld, das Krankenkassen nur selten erstatten. Zum anderen kann man bei den Injektionen höchstens drei Allergene kombinieren und bei der Hundeallergie gibt es insgesamt sieben bekannte “Gattungen”. Sprich: es kann sein, dass die Desensibilisierung fehlschlägt. Darüber hinaus erfolgt die Behandlung über einen sehr langen Zeitraum von etwa drei Jahren. Und was macht Hundehalter während der ganzen Zeit?

Alltagstipps für den Umgang mit Hundeallergie

Egal, ob ihr euch letzten Endes für oder gegen eine Hyposensibilisierung entscheidet: es gibt diverse Tipps, die euch den Alltag mit einer Hundeallergie deutlich erleichtern.

Hausstaub minimieren

Staub transportiert nicht nur eine Vielzahl anderer Allergene, sondern eben auch jene der Hundeallergie. Keine Sorge, ihr müsst jetzt nicht zu Putzteufeln mutieren, deren Räumlichkeiten klinisch rein sind. Aber es macht durchaus Sinn,

  • auf “Staubfänger” in der Wohnung bestenfalls ganz zu verzichten
  • Flächen regelmässig nicht nur trocken, sondern auch feucht abzuwischen
  • Bettwäsche regelmässig bei 60 Grad zu waschen
  • Matratzen öfter oberflächlich zu reinigen

Fellpflege beim Hund

Hunde, deren Fell sorgsam gepflegt ist, verlieren normalerweise weniger Haare und “produzieren” damit weniger Allergene.

  • Bürstet eure Hunde regelmässig und ausgiebig
  • Die Fellpflege findet bestenfalls im Freien statt
  • Falls die Symptome der Hundeallergie sehr stark ausgeprägt sind, überlässt die Fellpflege einem anderen Familienmitglied, Freund oder geht zum Hundefriseur

Räumliche Trennung

Keine Sorge, das bedeutet keinesfalls, dass du dich langfristig von deinem treuen Vierbeiner trennen musst. Die räumliche Trennung bezieht sich vielmehr darauf, dass du in eurem Wohnraum (überschaubare) Bereiche schaffst, die frei von Hund und somit Allergenen sind.

  • Der Hund sollte bei Allergikern nicht mit im Schlafzimmer oder Bett schlafen
  • Plätze, auf denen Allergiker sehr oft sitzen/liegen (die Lieblingscouch im Wohnzimmer?) sollten ebenfalls “hundefreie Zone” sein
  • Der Hund bekommt sein ganz persönliches Hundebett, Körbchen oder Kissen mit etwas Abstand zu den menschlichen Sitzmöbeln

Abschliessende Gesundheits- und Hygienetipps

  • Hunde sollten Allergiker nicht ablecken – vor allem nicht im Gesicht – da Speichel einer der Hauptauslöser mit den stärksten Symptomen ist
  • Badet/wascht eure Hunde nach einem besonders “schmutzigen” Spaziergang
  • Wascht euch nach Körperkontakt mit Hunden eure Hände
  • Seife reicht in den meisten Fällen aus, übertreibt es bitte nicht mit Desinfektionsmittel und Co.
  • Bei Bedarf gibt es sog. “Allergiker-freundliche” Bettwäsche und Textilien – Stoffe, an denen Allergene weniger gut haften
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