Wenn du die Etiketten von Hundefutter genauer betrachtest, wirst du Angaben zu den “analytischen Bestandteilen” finden, die oft mit “Roh-” beginnen. Diese Begriffe können anfangs verwirrend sein, aber wir werden dir helfen, die Inhaltsstoffe von Hundefutter zu verstehen. Wir erklären, was diese Werte über das Futter aussagen und welcher Gehalt an Rohprotein, Rohfett und anderen Bestandteilen empfehlenswert ist.
Rohprotein
Rohprotein ist der Gesamtgehalt aller stickstoffhaltigen Bestandteile im Futter, was hauptsächlich die Summe der im Futter vorhandenen Eiweißverbindungen umfasst. Es erfasst auch in geringem Maße Stickstoff, der in Verbindung mit B-Vitaminen steht. Dieser Anteil ist jedoch vernachlässigbar.
Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass nicht alle Proteine gleich sind. Abhängig von ihrer Herkunft, sei es aus Muskelfleisch, Bindegewebe oder pflanzlichen Quellen, variiert die Verdaulichkeit und Verwertbarkeit für den Hund. Der Rohproteingehalt allein gibt keine Informationen über die Proteinquelle oder die tatsächliche Verdaulichkeit.
Grundsätzlich sollte Trockenfutter für einen ausgewachsenen, gesunden Hund mindestens 20% Rohprotein enthalten. Bei Dosenfutter sollten es mindestens 6%, besser 8% sein, um den Hund angemessen zu ernähren. Der scheinbar große Unterschied ergibt sich aus dem unterschiedlichen Wassergehalt: Nassfutter enthält etwa 75% Wasser, während Trockenfutter nur etwa 10% enthält. Berücksichtigt man diesen Unterschied, ergeben sich ähnliche Werte. Beachte jedoch, dass der Bedarf von Hunden je nach Proteinquelle variieren kann, da nicht alle Proteine gleichwertig sind.
Rohfett
Rohfett ist oft der zweite analytische Bestandteil, der aufgeführt wird. Er umfasst alle Fettbestandteile im Futter, die sich in einer Ätherlösung auflösen lassen. Dies schließt nicht nur “klassische” Fette wie Triglyzeride ein, sondern möglicherweise auch andere Stoffe wie Fettsäuren und fettlösliche Vitamine wie Vitamin A.
Wie beim Rohprotein gibt der Rohfettgehalt allein keine Informationen über die Art und Herkunft der Fette im Futter. Es sagt nichts darüber aus, ob die im Futter enthaltenen Fette für den Hund lebenswichtige, ungesättigte Fettsäuren liefern oder schwer verdaulich sind. Daher ist es wichtig, die Produktbeschreibung und Zusammensetzung des Futters nach Informationen zu den verwendeten Ölen und Fetten zu durchsuchen oder den Hersteller direkt zu kontaktieren.
Der Rohfettgehalt sollte je nach Aktivitätsniveau und Leistungsanforderungen des Hundes angepasst werden. Normal aktive Hunde sollten in ihrem Trockenfutter etwa 12% Rohfett haben, während Dosenfutter etwa 5% enthalten sollte. Für Hunde, die ausdauernde körperliche Arbeit leisten, kann der Rohfettgehalt im Trockenfutter zwischen 15% und 30% liegen.
Rohfaser
Der Rohfasergehalt gibt den Gehalt an pflanzlichen Ballaststoffen im Futter an, insbesondere Zellulose, Hemizellulose und Lignin. Diese Pflanzenbestandteile sind für Hunde nahezu unverdaulich, tragen jedoch zur Unterstützung der Verdauung bei. Sie regen die Darmtätigkeit an, fördern eine gesunde Darmflora und beeinflussen die Konsistenz des Stuhls positiv.
Fleisch und Innereien enthalten normalerweise keinen Rohfasergehalt, außer in bestimmten Organen wie dem “grünen Pansen”, der pflanzliche Bestandteile des Schlachttiers enthält. Der Rohfasergehalt im Trockenfutter sollte zwischen 2% und 3,5% liegen, während er im Dosenfutter idealerweise bei 0,5% bis 1% liegen sollte. Höhere Rohfasergehalte können die Verdaulichkeit des Futters unnötig einschränken.
Rohasche
Rohasche gibt die Summe aller anorganischen Bestandteile im Hundefutter an, darunter Mineralstoffe und Spurenelemente wie Calcium, Phosphor und Kieselsäuren. Rohasche wird ermittelt, indem die Futterprobe auf 550°C erhitzt und ausgeglüht wird. Der erhaltene Rückstand wird als Rohasche angegeben.
Normalerweise enthält Trockenfutter etwa 5% bis 8% Rohasche. Ein deutlich höherer Wert kann dazu führen, dass der Hund das Futter weniger gerne frisst und möglicherweise zu einer Überversorgung mit Mineralstoffen führt.
Es ist wichtig zu beachten, dass die analytischen Bestandteile alleine nicht ausreichen, um die Qualität des Futters vollständig zu bewerten. Die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe und zusätzliche Informationen vom Hersteller sind ebenfalls wichtige Faktoren bei der Auswahl des richtigen Futters für deinen Hund.