Mythos aufgedeckt: Hund nicht nach 17 Uhr füttern?

Hunde mit Feuchtfutter gefüttert

Hast du schon einmal davon gehört, dass man einen Hund nicht nach 17 Uhr füttern sollte? Viele Hundehalter glauben an dieses Gerücht und füttern ihren Vierbeiner deshalb vor dieser angeblichen “magischen” Uhrzeit. Doch was ist dran an diesem Mythos? Lass uns das genauer untersuchen.

Gründe für den Mythos “Hund nicht nach 17 Uhr füttern”

Es gibt verschiedene Theorien, wie dieser Mythos entstanden sein könnte. Eine mögliche Erklärung ist, dass Hunde nach dem Fressen gerne schlafen (womit sie sich im Grunde nicht allzu sehr von uns Menschen unterscheiden!) und deshalb einige Halter das Füttern unmittelbar vor dem Zubettgehen vermeiden, um Störungen zu späterer Stunde vorzubeugen. Eine andere Theorie besagt, dass Hunde, die spät gefüttert werden, ihr Futter über Nacht möglicherweise nicht vollständig verdauen können.

Hier sind 5 mögliche Gründe, warum viele Halter ihren Hund nicht nach 17 Uhr füttern.

1. Verdauungsprobleme?

Hunde haben im Vergleich zu uns Menschen eine langsamere Verdauung. Wenn du deinen Hund spät am Abend fütterst, hat er daher möglicherweise nicht genügend Zeit, das Futter vollständig zu verdauen, bevor er schlafen geht. Dieser Umstand macht Hunde, die zu später Uhrzeit gefüttert werden, angeblich anfälliger für Magen-Darm-Probleme wie Blähungen, Verdauungsstörungen und Erbrechen.

2. Nächtliche Spaziergänge nötig?

Einige Hunde müssen normalerweise auch in der Nacht mehrmals Urinieren oder Kot absetzen. Wenn du deinen Hund spät am Abend fütterst, kann dies zu einer Mehrung von nächtlichen Gassirunden führen und somit sowohl deinen als auch den Schlaf deines Hundes stören.

3. Gewichtszunahme durch spätes Fressen?

Wenn dein Hund spät am Tag eine grosse Mahlzeit bekommt und dann direkt schlafen geht, hat er laut dem Mythos “Hund nicht nach 17 Uhr füttern” nicht genügend Zeit, die angesammelten Kalorien zu verbrennen.

4. Schlafstörungen?

Wenn dein Hund spät am Abend viel frisst, kann dies zu Unruhe und Schlafstörungen führen. Ein überfüllter Magen führt nämlich manchmal zu Unbehagen und hält deinen Hund davon ab, sich richtig auszuruhen.

5. Gestörtes Zeitgefühl?

Ein weiterer Grund, warum das Hund nicht nach 17 Uhr füttern empfohlen wird, ist, dass dies sein Zeitgefühl durcheinander bringen kann. Hunde sind Gewohnheitstiere und haben normalerweise eine festgelegte Routine für Mahlzeiten und Aktivitäten. Wenn du deinen Hund zu unterschiedlichen Zeiten fütterst, kann dies also zu Verwirrung und Stress führen.

Entmystifizierung des Mythos “Hund nicht nach 17 Uhr füttern”

Es ist wichtig zu beachten, dass dieser Mythos nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert, sondern auf persönlichen Erfahrungen und Überzeugungen einzelner Hundehalter. Es gibt keine definitive Regel, die besagt, dass man Hunde nicht nach 17 Uhr füttern sollte.

Vor allem ist es wichtig, den individuellen Bedürfnissen deines Hundes gerecht zu werden und auf seine Körpersprache und sein Verhalten zu achten. Wenn dein Hund keine Probleme mit dem Füttern nach 17 Uhr hat und gut verdaut, gibt es also keinen triftigen Grund, den Mythos zu befolgen.

Welche Teile des Mythos stimmen?

  • Verdauung: Gesunde Hunde haben einen flexiblen Verdauungstrakt und können ihr Futter normalerweise gut verdauen, unabhängig von der Tageszeit. Dieser Teil des Mythos ist also widerlegt.
  • Spaziergänge in der Nacht wegen zu spätem Füttern? Die Verdauungsdauer bei Hunden variiert je nach Grösse, Rasse und individuellen Faktoren. Im Durchschnitt dauert es jedoch etwa 8-10 Stunden, bis das Futter den Magen-Darm-Trakt eines Hundes passiert. Es ist wichtig zu beachten, dass dies nur eine grobe Schätzung ist und die tatsächliche Verdauungsdauer von Hund zu Hund unterschiedlich sein kann. Hast du einen gesunden Hund und gibst ihm zu später Stunde eine normale Futtermenge, dauert es aber in etwa 8-10 Stunden, bis er nur aufgrund des Futters “raus muss”.
  • Mythos Gewichtszunahme: Wissenschaftler streiten seit jeher über diese Frage. Bekanntlich verbrennt der Körper auch im Schlaf Kalorien. Der genaue Kalorienverbrauch hängt jedoch von verschiedenen Faktoren wie Gewicht, Grösse, Stoffwechselrate und Aktivitätsniveau ab. Es wird aber geschätzt, dass der Körper während des Schlafes nur etwa 10-30% weniger Kalorien verbrennt als im wachen Zustand. Um einer Gewichtszunahme nur aufgrund später Fütterung vorzubeugen, könnte man also die abendliche Futtermenge entsprechend etwas reduzieren.
  • Schlafstörungen: Dies ist bei Hunden, genau wie bei Menschen, vollkommen individuell. Während der eine Hund sich nur mit vollem Magen rundum wohlfühlt, macht es den anderen unruhig. Auch hier kommt es vielmehr auf die richtige Futtermenge an. Ein Hund sollte vernünftig gesättigt, allerdings nicht überfressen sein, bevor er sich ausruht.
  • Störungen im Zeitgefühl: Dieser Teil des Mythos stimmt tatsächlich, allerdings nur in dem Part, der täglich wechselnde Fütterungszeiten angeht. Fütterst du deinen Hund grundsätzlich nach 17 Uhr, ist er höchstwahrscheinlich daran gewöhnt und hat keine Probleme damit. Genauso gut kannst du also deinen Hund um 23 Uhr füttern, falls das besser in euren gewohnten Rhythmus passt. Ändern sich die Uhrzeiten für die Mahlzeiten hingegen ständig, könnte ihn das belasten.

Fütterungstabelle für Hunde

Vielleicht hilft dir diese Tabelle, einen Mahlzeitenplan für deinen Hund zu organisieren. Bitte beachte, dass dies nur eine allgemeine Richtlinie ist und individuelle Anpassungen je nach den Bedürfnissen deines Hundes vorgenommen werden sollten. Konsultiere am besten deinen Tierarzt oder einen Ernährungsberater für Hunde für spezifische Empfehlungen.

1 Mahlzeit 2 Mahlzeiten 3 Mahlzeiten 4 Mahlzeiten
Morgens X X X
Mittags X X
Abends X X X X
Vor dem Schlafengehen X

Welcher Hund braucht wie viele Mahlzeiten?

  • 4 Mahlzeiten: Sehr grosse Hunderassen mit höherer Anfälligkeit für Magendrehung. Sehr kleine Hunderassen mit schneller Verstoffwechslung. Welpen und Junghunde aufgrund ihres höheren Energiebedarfs.
  • 3 Mahlzeiten: Welpen, Junghunde und Senior-Hunde aufgrund ihres erhöhten Energiebedarfs.
  • 2 Mahlzeiten: Normale, gesunde Hunde ohne besondere Bedürfnisse aufgrund von Rasse, Alter, Gewicht oder Gesundheitszustand.
  • 1 Mahlzeit: Hunde, die in keine der zuvor genannten Kategorien fallen. Selten gibt es Hunde, bei denen eine sehr spezielle Diät mit nur einer Futterration am Tag erforderlich ist.
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