Hunde und Blaualgen: Unterschätzte Gefahr im Wasser

Blaualgen im Wasser

Immer wieder sehen wir Meldungen und Warnungen über die Gefahr von Blaualgen für Hunde. Warum sind diese “Wasserpflanzen” so gefährlich? Wie erkenne ich sie schon im Vorfeld und wie verhalte ich mich, falls mein Hund doch damit in Berührung gekommen ist? Bei uns erhältst du alle wichtigen Informationen.

Was sind Blaualgen und sind sie für Hunde gefährlich?

Wenn wir es ganz genau nehmen, sind Algen keine Pflanzen, sondern eukaryotische Lebewesen beziehungsweise sogenannte Cyanobakterien. Sie leben im Wasser und betreiben Photosynthese. Das bedeutet, sie verwerten Sonnenlicht zu Molekülen. Manche dieser dadurch abgesonderten Moleküle sind sowohl für Menschen als auch Tiere giftig.

Die von Blaualgen produzierten Giftstoffe können ein breites Spektrum von Symptomen auslösen. Reiner Hautkontakt führt nicht selten zu Hautreizungen. Stärkere Symptome treten auf, falls die Stoffe in den Körper gelangen – gerade, wenn Hunde im See schwimmen oder durstig das Wasser aus einem kleinen Gewässer trinken, ein nicht zu unterschätzendes Risiko.  Zu den am häufigsten durch Blaualgen ausgelösten beobachteten Symptomen zählen Übelkeit bis hin zu Erbrechen, Atemwegsbeschwerden, Krämpfe, Lähmungserscheinungen, Bindehautentzündungen und Leberschäden.

Viele der durch Blaualgen hervorgerufenen Symptome treten binnen weniger Minuten nach Kontakt bzw. Aufnahme auf.

Trauriger Blaualgen-Vorfall am Greifensee

Die aktuell in der Schweiz kursierenden Warnungen vor Blaualgen haben einen traurigen Grund. “Züriost” berichtete im Mai, dass zwei Hunde nach einem Spaziergang – vermutlich inklusive kurzem Badevergnügen – am Greifensee an einer Blaualgen-Vergiftung starben. Auch in den letzten Jahren gab es ähnliche traurige Nachrichten vom Neuenburgersee und der Gemeinde Schmerikon.

Wie erkenne ich Blaualgen im Wasser?

Blaualgen siedeln bevorzugt in stehenden Gewässern, Paradebeispiel bilden hier Seen. Doch auch in kleineren Tümpeln und sogar Wasserpfützen können Spuren von ihnen sein. Sind Blaualgen im Wasser, sieht man häufig ölige Schlieren oder einen Ölfilm darauf. Auch schaumige Flocken auf der Wasseroberfläche sind ein Indiz für Blaualgen. Generell scheint Wasser, in dem sich Blaualgen befinden, ausserdem etwas trüber. Teilweise erkennt man auch passende bläuliche Verfärbungen.Wie schütze ich meinen Hund vor Blaualgen?

Es gibt natürlich auch eine Vielzahl von Algen im Wasser, die für Hund und Mensch absolut ungefährlich sind. Leider aber ist das Verwechslungsrisiko oft hoch. Diverse rote, gelbe oder grüne Algen bilden nämlich einen ähnlich öligen Schmierfilm auf der Wasseroberfläche. Letztlich ist Vorsicht im Falle von Blaualgen allerdings besser als Nachsicht.

  • Lass deinen Hund nicht in unbekannten Gewässern baden.
  • Bevor du deinen Hund ins Wasser lässt, schaue dir die Wasserbeschaffenheit genau an. Achte zudem auf eventuelle Warn- und Hinweisschilder in der Umgebung.
  • Eine gute Wasserbeschaffenheit zeichnet sich dadurch aus, dass das Wasser klar ist. Die ideale Tiefe für den Hund zum Baden reicht so weit, dass du immer den Grund zu deinen Füssen erkennen kannst.
  • Lass deinen Hund ebenso wenig aus potenziell riskanten Gewässern trinken. Versuche auch, es grundsätzlich zu vermeiden, dass er aus Pfützen trinkt.

Was tun, wenn’s passiert ist?

Manchmal ist der Hund aber schneller und in den See gesprungen, ehe man “Hoppla” rufen oder ihn an die Leine nehmen konnte. Auch die Zunge steckt schneller in der erstbesten Pfütze, als man manchmal gucken kann.

  • Verdachtsfall auf Körperkontakt mit Blaualgen: Bringe deinen Hund nach Hause, wasche ihn gründlich (ein Bad oder mit dem Schlauch) und trockne ihn gut ab. Versuche zu vermeiden, dass er sich vorher selbst ableckt. Behalte im Auge, ob Symptome auftreten.
  • Verdachtsfall auf Verschlucken/Verzehr von Blaualgen: Warte nicht ab, ob die Symptome schlimmer werden. Bringe deinen Hund unverzüglich zum nächsten Tierarzt. In vielen Städten/Gemeinden gibt es auch einen Tiernotruf.

Weitere nützliche Informationen gibt es im Blaualgen-Merkblatt vom Kanton Zürich .

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