Die Lone-Star-Zecke – eine neue Zeckenart auf dem Vormarsch?

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Eine Zecke, die eine Fleischallergie auslösen kann? Was klingt wie ein medizinischer Kuriositätsfall, ist in den USA bereits Alltag – und könnte auch Europa betreffen. Die sogenannte Lone-Star-Zecke (Amblyomma americanum) hat in Nordamerika längst ihren Platz im Fokus von Forschung und Gesundheitsbehörden. Inzwischen gibt es erste Funde auch in Europa. Grund genug, sich diese Zeckenart genauer anzuschauen – vor allem für Hundehalter:innen.

Herkunft & Ausbreitung – was macht die Lone-Star-Zecke so besonders?

Die Lone-Star-Zecke stammt ursprünglich aus dem südlichen und östlichen Teil der USA, breitet sich aber seit Jahren kontinuierlich nach Norden und Westen aus. Inzwischen ist sie in vielen US-Bundesstaaten heimisch – selbst in kühleren Regionen wie Maine oder Südkanada.

Erste Sichtungen in Europa

Aktuell gibt es Einzelfunde in Island und Nordirland. Noch gibt es keine Hinweise auf stabile Populationen – aber: Mit zunehmendem Reiseverkehr und dem Klimawandel könnte sich das ändern. Die Zecke gilt als mobil, anpassungsfähig und invasiv.

Übertragene Krankheiten – was trägt sie in sich?

Die Lone-Star-Zecke kann eine Reihe von Krankheitserregern übertragen – sowohl auf Menschen als auch Hunde:

Für Menschen:

  • Ehrlichiose (Ehrlichia chaffeensis): grippeähnliche Symptome, Fieber, Schüttelfrost, teils schwere Verläufe.
  • Tularemie: seltene bakterielle Infektion, ernstzunehmend.
  • Alpha-Gal-Syndrom: eine durch Zeckenbiss ausgelöste Fleischallergie (mehr dazu unten).
  • Rickettsiose: Infektionen mit noch wenig erforschter Symptomatik.

Für Hunde:

  • Vor allem Ehrlichia ewingii ist relevant – kann zu Fieber, Lahmheit, Gelenksproblemen und Blutveränderungen führen.

Alpha-Gal-Syndrom – die Zeckenbiss-Fleischallergie

Das Alpha-Gal-Syndrom ist das, was die Lone-Star-Zecke weltweit bekannt gemacht hat:

  • Beim Biss überträgt die Zecke das Kohlenhydrat Alpha-Gal, das in Säugetieren vorkommt – aber nicht beim Menschen.
  • Das menschliche Immunsystem reagiert darauf – und entwickelt eine verzögerte Fleischallergie.
  • Betroffene können nach dem Verzehr von Rind, Schwein oder Lamm mit Hautausschlägen, Magen-Darm-Beschwerden oder sogar einem anaphylaktischen Schock reagieren – meist 2–6 Stunden nach dem Essen.

Wichtig:

Hunde sind davon nicht betroffen. Sie produzieren Alpha-Gal selbst und zeigen keine allergischen Reaktionen auf das Molekül.

Es besteht also kein Risiko, dass dein Hund durch einen Zeckenbiss eine Fleischallergie entwickelt.

Was bedeutet das für Hundehalter:innen?

In Mitteleuropa ist die Lone-Star-Zecke noch nicht heimisch – aber sie ist eine Art, die man beobachten sollte. Für Hunde besteht derzeit kein akutes Gesundheitsrisiko durch diese spezielle Zecke, solange keine Populationen nachgewiesen sind.

Dennoch gilt:

  • Bleib wachsam bei Reisen – vor allem in die USA oder nach Südeuropa.
  • Nutze gute Zeckenschutzmittel – denn andere Zeckenarten wie Ixodes ricinus (gemeiner Holzbock) übertragen ebenfalls gefährliche Krankheiten.
  • Melde ungewöhnliche Zeckenfunde an dein örtliches Veterinäramt oder ein Zeckenforschungsprojekt – das hilft der Forschung.

Fazit: Kein Grund zur Panik – aber zur Aufmerksamkeit

Die Lone-Star-Zecke ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich die Zeckenlandschaft mit dem Klimawandel verändert. Neue Arten, neue Risiken – aber auch neue Erkenntnisse. Für Hundehalter:innen in Europa besteht momentan kein Grund zur Sorge, aber ein gutes Stück Wissen und Aufmerksamkeit kann nicht schaden. Je mehr wir über Zecken wissen, desto besser können wir uns – und unsere Hunde – schützen.

Tipp: Weitere Infos findest Du auch in unserem Wiki-Eintrag zur Lone-Star-Zecke

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