Orthopädische Untersuchung

Was ist eine orthopädische Untersuchung bei Tieren? 

Eine orthopädische Untersuchung bei Tieren ist eine gründliche Untersuchung des Bewegungsapparats. Dieser umfasst Muskeln, Bänder, Gelenke und Knochen. Die Tierärztin oder der Tierarzt führt eine orthopädische Untersuchung durch, wenn das Tier Anzeichen zeigt, die auf eine Erkrankung des Bewegungsapparats hindeuten. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn das Tier lahmt, humpelt, nicht laufen kann oder steif geht.

Wie wird eine orthopädische Untersuchung bei Tieren durchgeführt? 

Die orthopädische Untersuchung bei Tieren erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Anamnese:
    • Die Tierärztin oder der Tierarzt stellt dem Tierhalter Fragen zum Alter, zur Rasse und zu den Symptomen des Tieres. Informationen über familiäre Krankheitsgeschichte und mögliche genetische Erkrankungen werden ebenfalls erfragt.
  2. Beobachtung:
    • Die Bewegungen des Tieres werden genau beobachtet. Hunde werden an der Leine im Schritt und Trab vorgeführt, Katzen bewegen sich frei im Untersuchungsraum, und Pferde werden im Schritt und Trab auf festem Untergrund vorgeführt. Die Tierärztin oder der Tierarzt achtet darauf, wie das Tier seine Beine belastet, ob es lahmt und wie die allgemeine Bewegung und Haltung des Tieres ist.
  3. Haltung und Stellung:
    • Die Haltung des Tieres, die es willentlich ändern kann, wird beurteilt. Fehlstellungen, die das Tier nicht willentlich ändern kann, wie X- oder O-Beinigkeit, werden ebenfalls bewertet.
  4. Palpation:
    • Der Körper und die Gliedmaßen des Tieres werden abgetastet. Es wird auf Schwellungen, Entzündungen, Schmerzen und Knochenbrüche geachtet. Die Gelenke werden auf Beweglichkeit, Stabilität und mögliche Fehlstellungen untersucht.
  5. Spezifische Tests:
    • Druckpunkte: Druckpunkte an bestimmten Gelenken, z.B. Ellbogen und Knie, werden auf Empfindlichkeit geprüft.
    • Schubladen-Test und Tibia-Kompressionstest: Diese Tests prüfen die Stabilität des Kniegelenks und können auf einen Kreuzbandriss hinweisen.
    • Patella-Test: Der Druck auf die Kniescheibe prüft, ob diese stabil ist oder sich verschieben lässt, was auf eine Patellaluxation hinweisen könnte.
    • Beugeprobe (bei Pferden): Eine Gliedmaße wird über eine Minute gebeugt, und das Gangbild wird anschließend erneut überprüft.
    • Diagnostische Leitungsanästhesie (bei Pferden): Durch örtliche Betäubungen werden schmerzende Bereiche im Bewegungsapparat näher eingegrenzt.

Wann wird eine orthopädische Untersuchung bei Tieren angewandt? 

Eine orthopädische Untersuchung wird durchgeführt, wenn das Tier Anzeichen einer Erkrankung des Bewegungsapparats zeigt, wie:

  • Lahmheit oder Humpeln
  • Steifer Gang
  • Schwierigkeiten beim Aufstehen oder Bewegen
  • Schmerzen beim Gehen oder Stehen

Solche Beschwerden können durch Unfälle, Stauchungen, Prellungen, Brüche, Bänderrisse oder Verrenkungen verursacht werden. Bei älteren Tieren sind oft altersbedingte Erkrankungen wie Arthrose und daraus resultierende Arthritis die Ursache.

Welche Risiken birgt eine orthopädische Untersuchung bei Tieren? 

Eine orthopädische Untersuchung bei Tieren birgt in der Regel keine Risiken. Da schmerzende Bereiche untersucht werden, kann die Untersuchung für das Tier unangenehm oder schmerzhaft sein. Die Tierärztin oder der Tierarzt geht jedoch behutsam vor, um die Schmerzen so gering wie möglich zu halten. Es sind keine bleibenden Schäden durch die Untersuchung zu erwarten.

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