Talgdrüsen (medizinisch: Glandulae sebaceae) sind kleine Hautdrüsen, die eine fettige Substanz – den Talg (Sebum) – produzieren. Sie spielen eine zentrale Rolle für den Hautschutz, die Fellpflege und die Abwehr von Krankheitserregern. Beim Hund sind sie eng mit den Haarfollikeln verbunden und sorgen für ein gesundes Haut-Fell-Gleichgewicht.
Funktion der Talgdrüsen
- Schutz der Haut: Talg bildet einen feinen Fettfilm, der vor Austrocknung schützt.
- Fellpflege: sorgt für Glanz, Geschmeidigkeit und Wasserabweisung des Haarkleids.
- Abwehrfunktion: Talg enthält Substanzen, die das Wachstum von Bakterien und Pilzen hemmen.
- Kommunikation: bestimmte Duftstoffe im Talg dienen auch dem Sozialverhalten und der Reviermarkierung.
Verteilung am Körper
Talgdrüsen sind über die gesamte Haut verteilt, besonders dicht jedoch in bestimmten Bereichen:
- Rücken (insbesondere im Bereich der „Hundekämme“)
- Gesicht und Lefzen
- Schwanzwurzel (Schwanzdrüse oder „Supracaudaldrüse“)
- Pfoten und Zehenzwischenräume
Typische Probleme mit Talgdrüsen
- Überproduktion: führt zu fettigem Fell, Hautgeruch oder Hautentzündungen (Seborrhoe).
- Unterfunktion: trockene, schuppige Haut, brüchiges Fell.
- Verstopfung: kann Mitesser oder kleine Knötchen (Talgzysten) verursachen.
- Entzündungen: Talgdrüsenentzündung (Sebadenitis), oft bei bestimmten Rassen (z. B. Akita, Pudel).
Pflege und Unterstützung
- Regelmässige Fellpflege (Bürsten, Baden nur bei Bedarf)
- Ausgewogene Ernährung mit essenziellen Fettsäuren (Omega-3, Omega-6)
- Tierärztliche Abklärung bei anhaltendem Fettglanz, Geruch, Schuppen oder Hautknoten
Fazit
Talgdrüsen sind ein wesentlicher Bestandteil der Hautgesundheit des Hundes. Sie schützen vor Austrocknung, unterstützen die Fellqualität und helfen bei der Abwehr von Krankheitserregern. Störungen der Talgdrüsen können vielfältige Hautprobleme verursachen und sollten bei Bedarf tierärztlich abgeklärt werden.



