Eine Zyste ist eine abgekapselte, flüssigkeitsgefüllte Struktur, die sich in verschiedenen Geweben oder Organen eines Hundes entwickeln kann. Zysten sind in der Regel gutartige Gebilde, können aber je nach Ort, Größe und Ursache gesundheitliche Probleme verursachen. Sie entstehen häufig durch Verstopfungen von Drüsen oder andere Störungen im Zellwachstum und können in verschiedenen Geweben, wie der Haut, den Organen oder den Gelenken, auftreten.

Was ist eine Zyste?

Eine Zyste ist eine mit Flüssigkeit, Luft oder halbfestem Material gefüllte Kapsel, die von einer Zellschicht umgeben ist. Sie kann in vielen verschiedenen Bereichen des Körpers vorkommen, darunter in der Haut, den Organen (wie Leber, Nieren und Eierstöcken) und den Gelenken. Zysten bei Hunden sind in der Regel gutartig (nicht krebsartig), können jedoch je nach Größe, Lage und Ursache Beschwerden oder Komplikationen verursachen.

Es gibt verschiedene Arten von Zysten, die sich hinsichtlich ihres Inhalts, ihrer Entstehung und ihrer Behandlung unterscheiden.

Arten von Zysten bei Hunden

  1. Hautzysten (Talgzysten): Talgzysten sind eine der häufigsten Arten von Zysten bei Hunden und entstehen durch eine Blockade der Talgdrüsen in der Haut. Diese Zysten sind mit Talg, einer fettigen Substanz, gefüllt und treten oft als kleine Beulen auf der Haut des Hundes auf. Sie sind in der Regel schmerzlos und gutartig, können sich jedoch entzünden oder infizieren.
  2. Follikuläre Zysten: Diese Zysten entstehen durch eine Blockade der Haarfollikel. Sie treten häufig an den Haarwurzeln auf und sind mit einer gelartigen Substanz gefüllt. Sie können groß werden und sich entzünden, wenn sie unbehandelt bleiben.
  3. Ganglionzysten: Diese Zysten treten in den Gelenken oder um die Sehnen auf und sind mit einer klaren, viskosen Flüssigkeit gefüllt. Ganglionzysten sind meist gutartig, können aber bei großen Zysten oder bei Druck auf Nerven und Gewebe Beschwerden verursachen, wie etwa Schmerzen oder Lahmheit.
  4. Ovarialzysten: Bei unkastrierten Hündinnen können sich Ovarialzysten an den Eierstöcken entwickeln. Diese Zysten entstehen, wenn sich Follikel im Eierstock nicht richtig zurückbilden. Große Ovarialzysten können zu Hormonstörungen führen und Fruchtbarkeitsprobleme oder Verhaltensänderungen verursachen.
  5. Zysten in Organen: Zysten können sich auch in inneren Organen wie der Leber, den Nieren oder der Milz bilden. Diese Zysten sind in der Regel harmlos, es sei denn, sie wachsen groß genug, um die normale Funktion des Organs zu beeinträchtigen.

Ursachen für Zysten bei Hunden

Es gibt verschiedene Ursachen für die Entstehung von Zysten bei Hunden:

  1. Verstopfung von Drüsen: Zysten entstehen häufig durch eine Blockade der Talgdrüsen oder Schweißdrüsen. Wenn der Talg oder Schweiß nicht richtig abfließen kann, sammelt sich die Flüssigkeit an und bildet eine Zyste.
  2. Verletzungen oder Traumata: Verletzungen der Haut oder des Gewebes können zur Bildung von Zysten führen, wenn sich Flüssigkeit in der betroffenen Region ansammelt und eingekapselt wird.
  3. Genetische Prädisposition: Einige Hunde sind genetisch anfälliger für die Entwicklung von Zysten. Bestimmte Rassen, wie der Cocker Spaniel und der Golden Retriever, neigen eher zu Haut- und Talgzysten.
  4. Hormonelle Ungleichgewichte: Hormonstörungen, wie sie bei Ovarialzysten vorkommen, können dazu führen, dass sich Flüssigkeit in den Follikeln oder Drüsen ansammelt.
  5. Infektionen: Eine bakterielle Infektion kann die Bildung von Zysten verursachen, besonders in Hautgeweben. Infizierte Zysten sind oft schmerzhaft und können Eiter enthalten.

Symptome von Zysten bei Hunden

Die Symptome von Zysten variieren je nach Art, Lage und Größe der Zyste. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Beulen oder Schwellungen unter der Haut, die in der Regel rund und weich sind.
  • Rötung, Schwellung oder Entzündung um die Zyste herum, besonders wenn sie infiziert ist.
  • Schmerzen oder Empfindlichkeit bei Berührung der Zyste, insbesondere bei entzündeten oder infizierten Zysten.
  • Veränderungen im Gang oder Lahmheit, wenn die Zyste in oder um Gelenke oder Sehnen liegt.
  • Bei Ovarialzysten oder Zysten in den inneren Organen können allgemeine Symptome wie Lethargie, Appetitlosigkeit oder Verhaltensänderungen auftreten.

Diagnose von Zysten bei Hunden

Wenn eine Zyste bei einem Hund vermutet wird, ist ein Besuch beim Tierarzt notwendig, um eine genaue Diagnose zu stellen. Der Tierarzt wird in der Regel eine Kombination aus körperlicher Untersuchung und Bildgebungsverfahren verwenden, um die Zyste zu beurteilen:

  1. Körperliche Untersuchung: Der Tierarzt tastet die Zyste ab, um ihre Größe, Konsistenz und Beweglichkeit zu bestimmen. Dies kann helfen, die Art der Zyste einzugrenzen.
  2. Feinnadelaspiration: Bei einer Feinnadelaspiration wird eine kleine Menge der Flüssigkeit aus der Zyste entnommen, um sie auf Zellbestandteile, Infektionen oder Hinweise auf Krebszellen zu untersuchen.
  3. Röntgen, Ultraschall oder CT: Diese Bildgebungsverfahren können verwendet werden, um die genaue Lage und Größe der Zyste zu bestimmen, insbesondere wenn sie sich in den inneren Organen oder in tiefem Gewebe befindet.

Behandlung von Zysten bei Hunden

Die Behandlung von Zysten hängt von der Art, Größe und den Symptomen der Zyste ab. In vielen Fällen sind Zysten harmlos und erfordern keine sofortige Behandlung. Wenn jedoch Komplikationen auftreten, können folgende Behandlungen in Betracht gezogen werden:

  1. Überwachung: Kleine, nicht schmerzhafte Zysten, die keine Symptome verursachen, können einfach beobachtet werden, um sicherzustellen, dass sie nicht wachsen oder sich entzünden.
  2. Abszessdrainage: Wenn eine Zyste entzündet oder infiziert ist, kann der Tierarzt sie abzapfen oder öffnen, um den Inhalt zu entleeren und eine mögliche Infektion zu behandeln.
  3. Chirurgische Entfernung: Größere oder schmerzhafte Zysten, insbesondere solche, die das Gewebe schädigen oder die Beweglichkeit des Hundes beeinträchtigen, werden in der Regel chirurgisch entfernt.
  4. Medikamentöse Behandlung: Bei infizierten Zysten werden oft Antibiotika verabreicht, um die Infektion zu behandeln. Entzündungshemmende Medikamente können bei schmerzhaften oder entzündeten Zysten helfen.
  5. Hormontherapie: Bei hormonell bedingten Zysten, wie Ovarialzysten, kann eine Hormonbehandlung oder eine Kastration in Erwägung gezogen werden, um das Problem zu beheben.

Prognose

Die Prognose für Hunde mit Zysten ist in den meisten Fällen gut, besonders wenn die Zyste gutartig ist und keine schwerwiegenden Symptome verursacht. Regelmäßige Überwachung und tierärztliche Kontrollen sind wichtig, um sicherzustellen, dass die Zysten nicht wachsen oder Komplikationen verursachen. Bei bösartigen Zysten oder solchen, die mit anderen gesundheitlichen Problemen in Verbindung stehen, hängt die Prognose von der Art der Zyste und dem Erfolg der Behandlung ab.

Fazit

Zysten bei Hunden sind in der Regel gutartige, flüssigkeitsgefüllte Kapseln, die durch verschiedene Faktoren wie Drüsenverstopfung, Verletzungen oder Hormonstörungen verursacht werden können. Die meisten Zysten sind harmlos und erfordern nur eine Beobachtung. Wenn jedoch eine Zyste wächst, entzündet ist oder den Hund beeinträchtigt, kann eine tierärztliche Behandlung notwendig sein. Mit der richtigen Diagnose und Pflege lassen sich die meisten Zysten problemlos behandeln.

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