Thromboembolie

Eine Thromboembolie ist eine ernsthafte Erkrankung, bei der ein Blutgerinnsel (Thrombus) eine Arterie oder Vene blockiert und den Blutfluss zu lebenswichtigen Organen oder Geweben unterbricht. Bei Hunden kann eine Thromboembolie schnell zu schweren gesundheitlichen Problemen wie Organschäden, Lähmungen oder sogar zum Tod führen, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird. Thromboembolien treten auf, wenn sich ein Thrombus bildet, sich von seinem Ursprungsort löst und durch den Blutkreislauf wandert, bis er ein Blutgefäß blockiert.

Was ist eine Thromboembolie?

Die Thromboembolie ist ein Zustand, bei dem ein Blutgerinnsel (Thrombus) in einer Arterie oder Vene entsteht und sich von seinem Ursprungsort ablöst. Wenn dieses Gerinnsel durch den Blutkreislauf wandert und an einer Stelle stecken bleibt, wo es den Blutfluss blockiert, spricht man von einer Embolie. Dieser Zustand ist besonders gefährlich, da er den Blutfluss zu wichtigen Geweben oder Organen wie dem Herz, den Lungen, dem Gehirn oder den Beinen unterbricht.

Ursachen der Thromboembolie bei Hunden

Es gibt verschiedene Ursachen, die zur Bildung eines Thrombus führen können, der sich schließlich löst und eine Thromboembolie verursacht:

Herzkrankheiten:

  • Hunde mit Herzerkrankungen wie Herzklappeninsuffizienz, Kardiomyopathie oder Vorhofflimmern neigen dazu, Thromben zu entwickeln, da die gestörte Blutzirkulation die Bildung von Blutgerinnseln begünstigt.
  • Eine der häufigsten Ursachen für Thromboembolien ist die Herzerkrankung bei Katzen (HCM), aber auch bei Hunden können Thromben im Herzen entstehen, die sich dann in andere Teile des Körpers bewegen.

Gerinnungsstörungen:

  • Erworbene oder angeborene Gerinnungsstörungen, die zu einer erhöhten Blutgerinnung führen, können das Risiko einer Thrombusbildung und Embolie erhöhen.
  • Erkrankungen wie Cushing-Syndrom (Hyperadrenokortizismus) oder Nierenversagen können die Blutzusammensetzung verändern und eine übermäßige Gerinnung fördern.

Krebs:

  • Hunde mit Krebs, insbesondere solche, die Tumoren in den Blutgefäßen oder im Knochenmark haben, neigen dazu, Thromben zu bilden. Tumore können die Gerinnungsneigung des Blutes erhöhen, was zu einer Thromboembolie führen kann.

Trauma oder Operationen:

  • Verletzungen oder chirurgische Eingriffe können die Blutgefäße beschädigen, was das Risiko der Bildung von Thromben erhöht. Nach größeren Operationen, insbesondere solchen, die das Herz oder die Blutgefäße betreffen, können Hunde anfälliger für eine Thromboembolie sein.

Längere Immobilität:

  • Hunde, die aufgrund von Verletzungen oder Krankheiten längere Zeit inaktiv sind, haben ein erhöhtes Risiko, Thromben zu entwickeln. Eine verlängerte Immobilität verlangsamt den Blutfluss, was die Bildung von Gerinnseln begünstigt.

Symptome der Thromboembolie bei Hunden

Die Symptome einer Thromboembolie bei Hunden hängen davon ab, wo das Blutgerinnsel den Blutfluss blockiert. Die Symptome treten in der Regel plötzlich auf und können sehr schwerwiegend sein:

  1. Plötzliche Lähmung: Wenn das Gerinnsel eine Arterie blockiert, die die Hinterbeine versorgt, kann der Hund eine plötzliche Lähmung der Hinterbeine entwickeln. Dies ist ein häufiger Fall, der als sattelartige Thromboembolie bezeichnet wird. Der Hund hat Schwierigkeiten beim Gehen oder kann seine Hinterbeine überhaupt nicht mehr bewegen.
  2. Schmerzen: Hunde mit Thromboembolien können starke Schmerzen in dem betroffenen Bereich haben. Wenn die Hinterbeine betroffen sind, zeigt der Hund möglicherweise Anzeichen von Unruhe, Hecheln oder Lautäußerungen vor Schmerzen.
  3. Kalte Gliedmaßen: Bei einer Thromboembolie in den Hinterbeinen fühlen sich die betroffenen Gliedmaßen oft kalt an. Dies liegt daran, dass das Gerinnsel den Blutfluss stoppt und die betroffenen Gliedmaßen nicht mehr ausreichend durchblutet werden.
  4. Schwäche oder Kollaps: Wenn eine Lungenembolie (Gerinnsel in den Lungenarterien) auftritt, kann der Hund Atemprobleme entwickeln, extrem schwach werden und kollabieren. Atemnot, schnelle Atmung oder bläuliche Schleimhäute (aufgrund von Sauerstoffmangel) sind ebenfalls häufige Symptome.
  5. Atembeschwerden: Ein Gerinnsel, das in die Lungenarterien wandert, führt zu einer Lungenembolie. Dies äußert sich durch Atemnot, Husten, schnelle Atmung und möglicherweise bläuliche Zunge oder Schleimhäute.
  6. Neurologische Symptome: Wenn die Hirnarterien betroffen sind, kann der Hund Anzeichen eines Schlaganfalls zeigen, wie plötzliche Desorientierung, Gleichgewichtsstörungen, Krampfanfälle oder Bewusstlosigkeit.

Diagnose der Thromboembolie bei Hunden

Die Diagnose einer Thromboembolie erfordert eine gründliche Untersuchung durch den Tierarzt, da die Symptome häufig schwerwiegend und plötzlich auftreten. Zu den Diagnoseverfahren gehören:

  1. Klinische Untersuchung: Der Tierarzt wird den Hund auf Anzeichen von Schmerzen, Lähmungen, Schwäche und Atemnot untersuchen. Die Temperatur der Gliedmaßen und die Durchblutung werden überprüft, insbesondere wenn eine Thromboembolie der Hinterbeine vermutet wird.
  2. Ultraschall: Ein Doppler-Ultraschall kann verwendet werden, um den Blutfluss in den betroffenen Gefäßen zu überprüfen. Diese Methode ist besonders nützlich, um Gerinnsel in den Hinterbeinarterien oder im Herzen zu identifizieren.
  3. Röntgen: Bei Verdacht auf eine Lungenembolie kann eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs gemacht werden, um das Ausmaß der Schädigung der Lunge und des Herzens zu beurteilen.
  4. Bluttests: Gerinnungstests, wie die Messung des D-Dimers, können verwendet werden, um eine abnormale Blutgerinnung festzustellen. Blutuntersuchungen können auch helfen, zugrunde liegende Krankheiten wie Cushing-Syndrom, Infektionen oder Nierenprobleme zu identifizieren.
  5. Echokardiogramm: Bei Hunden mit Herzerkrankungen kann ein Echokardiogramm (Ultraschall des Herzens) verwendet werden, um die Funktion des Herzens zu überprüfen und zu sehen, ob es Anzeichen von Thromben in den Herzklappen oder den Herzkammern gibt.

Behandlung der Thromboembolie bei Hunden

Die Behandlung der Thromboembolie zielt darauf ab, das Gerinnsel zu entfernen, den Blutfluss wiederherzustellen und zukünftige Thromben zu verhindern. Der Behandlungsansatz hängt von der Schwere der Erkrankung und dem betroffenen Bereich ab:

  1. Antikoagulanzien (Blutverdünner): Medikamente wie Heparin oder Warfarin werden verwendet, um die Bildung weiterer Blutgerinnsel zu verhindern und die bestehenden Thromben zu stabilisieren. Antikoagulanzien verhindern das Wachstum von Thromben und ermöglichen dem Körper, das Gerinnsel langsam abzubauen.
  2. Thrombolytische Therapie: In einigen Fällen kann eine thrombolytische Therapie eingesetzt werden, um das Blutgerinnsel aufzulösen. Medikamente wie Alteplase oder Streptokinase werden verwendet, um das Gerinnsel aufzulösen und den Blutfluss wiederherzustellen. Diese Medikamente bergen jedoch das Risiko schwerer Blutungen und werden nur in bestimmten Fällen eingesetzt.
  3. Schmerzmanagement: Da Thromboembolien oft mit starken Schmerzen einhergehen, wird eine Schmerztherapie mit Schmerzmitteln wie Opioiden oder NSAIDs verordnet, um das Wohlbefinden des Hundes zu verbessern.
  4. Sauerstofftherapie: Bei Hunden mit einer Lungenembolie oder Atemproblemen kann eine Sauerstofftherapie notwendig sein, um die Sauerstoffversorgung zu verbessern und Atemnot zu lindern.
  5. Chirurgische Eingriffe: In schwerwiegenden Fällen, in denen das Gerinnsel nicht medikamentös behandelt werden kann, kann eine chirurgische Entfernung des Thrombus erforderlich sein, insbesondere bei Gerinnseln in den Hauptarterien oder Herzgefäßen.
  6. Behandlung zugrunde liegender Erkrankungen: Wenn die Thromboembolie durch eine Grunderkrankung wie eine Herzerkrankung, Krebs oder eine Gerinnungsstörung verursacht wird, muss diese Erkrankung ebenfalls behandelt werden, um zukünftige Gerinnsel zu verhindern.

Prognose

Die Prognose bei Hunden mit Thromboembolie variiert je nach dem betroffenen Bereich und der Schwere der Erkrankung. Eine Thromboembolie, die die Lungen oder das Gehirn betrifft, kann lebensbedrohlich sein, und die Überlebenschancen hängen von der Schnelligkeit der Diagnose und Behandlung ab. Bei sattelartigen Thromboembolien (Hinterbeinblockaden) ist die Prognose oft vorsichtig, da die betroffenen Gliedmaßen dauerhaft geschädigt werden können.

Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um das Risiko bleibender Schäden oder Komplikationen zu verringern.

Prävention von Thromboembolien bei Hunden

Die Vorbeugung von Thromboembolien konzentriert sich auf die Behandlung von Grunderkrankungen, die das Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln erhöhen:

  1. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen: Hunde mit bekannten Herzerkrankungen oder Gerinnungsstörungen sollten regelmäßig von einem Tierarzt überwacht werden, um den Gesundheitszustand zu überwachen und frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen.
  2. Medikamentöse Vorbeugung: Hunde mit einem hohen Risiko für Thromboembolien können prophylaktisch Antikoagulanzien erhalten, um die Bildung von Thromben zu verhindern.
  3. Bewegung und Mobilisation: Bei Hunden, die sich von Operationen oder Verletzungen erholen, ist es wichtig, sie frühzeitig zu mobilisieren und leichte Bewegung zu fördern, um den Blutfluss zu unterstützen und das Risiko einer Thrombusbildung zu verringern.

Fazit

Eine Thromboembolie ist eine schwerwiegende Erkrankung bei Hunden, die durch ein Blutgerinnsel verursacht wird, das den Blutfluss blockiert und zu schweren gesundheitlichen Komplikationen führt. Eine schnelle Diagnose und gezielte Behandlung sind entscheidend, um Organschäden zu verhindern und das Leben des Hundes zu retten. Präventive Maßnahmen und die Behandlung von Grunderkrankungen können das Risiko einer Thromboembolie verringern.

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