Tasthaare – auch Vibrissen genannt – sind hochsensible, dicke Haare, die vor allem im Gesichtsbereich von Hunden vorkommen. Sie sind deutlich länger und steifer als normales Fell und fest in der Haut verankert. Durch ihre direkte Verbindung zu Nervenfasern liefern sie dem Hund wichtige Informationen über seine Umgebung.

Wo befinden sich Tasthaare?

Die Vibrissen sind an mehreren Stellen am Kopf verteilt:

  • Oberhalb der Augen (Überaugenhaare)
  • An den Lefzen und Backen
  • Seitlich an der Schnauze
  • Am Kinn

Durch ihre Anordnung decken sie verschiedene Richtungen ab und helfen dem Hund, seine Umgebung dreidimensional wahrzunehmen.

Funktion der Tasthaare

Tasthaare sind hochentwickelte Sinnesorgane mit wichtigen Aufgaben:

  • Orientierung: Wahrnehmung von Objekten in der Nähe, auch bei Dunkelheit.
  • Abstandsgefühl: Erkennen, ob der Hund durch enge Passagen passt.
  • Schutz: Frühwarnsystem, wenn etwas das Gesicht oder die Augen berührt.
  • Kommunikation: Stellung der Tasthaare kann Ausdruck von Emotionen unterstützen.

Anatomie

Jedes Tasthaar sitzt in einem spezialisierten Haarfollikel, der reich an Nervenenden und Blutgefässen ist. Schon kleinste Bewegungen werden an das Nervensystem weitergeleitet. Dadurch reagieren Vibrissen extrem empfindlich auf Berührungen oder Luftströmungen.

Typische Probleme

  • Abbrechen oder Abschneiden: führt nicht zu Schmerzen, kann aber die Orientierung und das Sicherheitsgefühl des Hundes beeinträchtigen.
  • Hautentzündungen: können auch die Follikel der Tasthaare betreffen und Schmerzen verursachen.
  • Erkrankungen im Gesichtsfeld: neurologische Störungen können die Wahrnehmung über Vibrissen beeinflussen.

Bedeutung im Alltag

Tasthaare sind für Hunde unverzichtbar. Besonders in dunklen Umgebungen oder bei eingeschränkter Sehfähigkeit helfen sie, Hindernisse zu erkennen. Viele Hundehalter:innen merken, dass ihre Vierbeiner durch Tasthaare selbst kleinste Veränderungen in der Nähe wahrnehmen.

Fazit

Tasthaare sind spezialisierte Sinnesorgane, die dem Hund Orientierung, Schutz und feinste Umweltwahrnehmung ermöglichen. Sie sollten niemals abgeschnitten werden. Im Zweifel über Veränderungen oder Probleme gilt: immer tierärztlich abklären lassen.

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