Die Plazenta ist ein lebenswichtiges Organ, das sich während der Trächtigkeit entwickelt und den Nährstoff- und Sauerstoffaustausch zwischen der trächtigen Hündin und ihren Welpen ermöglicht. Sie spielt eine zentrale Rolle in der Versorgung des Fötus während der gesamten Schwangerschaft. Die Plazenta verbindet den Fötus über die Nabelschnur mit der Gebärmutter der Hündin und sorgt für die Entwicklung und den Schutz der Welpen.
Funktion der Plazenta bei Hunden
Die Plazenta übernimmt eine Reihe von wichtigen Aufgaben, die für das Überleben und die Entwicklung der Welpen im Mutterleib entscheidend sind:
- Nährstoff- und Sauerstoffzufuhr: Die Plazenta sorgt dafür, dass der Fötus über die Nabelschnur mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt wird, die aus dem Blutkreislauf der Mutter stammen. Dies ist entscheidend für das Wachstum und die Organentwicklung der Welpen.
- Abtransport von Abfallstoffen: Abfallprodukte, wie Kohlendioxid und Harnstoff, die während des Stoffwechsels des Fötus entstehen, werden über die Plazenta zurück in den Blutkreislauf der Mutter geleitet, wo sie ausgeschieden werden.
- Hormonproduktion: Die Plazenta produziert während der Trächtigkeit wichtige Hormone, wie Progesteron, die helfen, die Trächtigkeit aufrechtzuerhalten und den Körper der Hündin auf die Geburt vorzubereiten.
- Schutz des Fötus: Die Plazentarschranke, eine selektive Barriere in der Plazenta, verhindert den Übertritt vieler schädlicher Substanzen und Krankheitserreger aus dem Blutkreislauf der Mutter in den Fötus. Einige schädliche Substanzen und Erreger können jedoch diese Barriere überwinden.
Aufbau der Plazenta bei Hunden
Die Plazenta bei Hunden gehört zum Typ der zonären Plazenten. Dies bedeutet, dass der Kontakt zwischen der Gebärmutter und der Plazenta in einer ringförmigen Zone stattfindet, die um den Fötus herum verläuft. Dieser Aufbau ermöglicht eine effektive Übertragung von Nährstoffen und Sauerstoff zwischen Mutter und Fötus.
- Nabelschnur: Die Nabelschnur verbindet den Fötus mit der Plazenta und dient als Transportweg für Nährstoffe, Sauerstoff und Abfallprodukte.
- Plazentarschranke: Diese Struktur sorgt dafür, dass schädliche Stoffe und bestimmte Krankheitserreger nicht in den Fötus gelangen können.
Plazentalösung und Geburt
Während der Geburt löst sich die Plazenta normalerweise von der Gebärmutterwand, nachdem der Welpe geboren wurde. Die Nachgeburt (Plazenta) wird normalerweise kurze Zeit nach dem Welpen ausgeschieden. Die Hündin frisst oft die Plazenta, was ein natürlicher Vorgang ist und dem Schutz vor Raubtieren dient. Die Aufnahme der Plazenta liefert der Hündin zusätzlich Nährstoffe.
Mögliche Komplikationen mit der Plazenta
Obwohl die Plazenta bei den meisten Hunden ihre Funktion gut erfüllt, können Komplikationen auftreten, die den Verlauf der Trächtigkeit und die Gesundheit der Welpen gefährden:
- Plazentalösung: Eine vorzeitige Ablösung der Plazenta von der Gebärmutter kann zu einer Unterbrechung der Sauerstoff- und Nährstoffzufuhr führen. Dies ist ein Notfall, der zum Tod des Fötus führen kann, wenn er nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird.
- Plazentainfektionen: Infektionen der Plazenta, bekannt als Plazentitis, können durch Bakterien oder Viren verursacht werden und führen oft zu Frühgeburten, Fehlgeburten oder zur Geburt schwacher Welpen. Häufige Infektionserreger sind Brucella canis oder Herpesviren.
- Plazentaretention: Bei der Geburt kann es vorkommen, dass eine oder mehrere Plazenten nach der Geburt der Welpen nicht ausgeschieden werden. Dies nennt man Plazentaretention. Zurückgebliebene Plazentareste können zu schweren Infektionen (Metritis) oder Gebärmutterentzündungen führen, die für die Mutter gefährlich sein können. Tierärztliche Hilfe ist in solchen Fällen dringend erforderlich.
- Toxine und Medikamente: Obwohl die Plazentarschranke viele Schadstoffe filtert, können bestimmte Toxine, Medikamente oder Umweltschadstoffe die Plazenta passieren und die Entwicklung der Welpen beeinträchtigen. Besonders bestimmte Antibiotika, Kortikosteroide oder Drogen sollten während der Trächtigkeit vermieden werden.
- Unterentwicklung der Plazenta (Plazentadysplasie): Eine Fehlentwicklung der Plazenta kann dazu führen, dass die Welpen nicht ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden, was zu Wachstumsstörungen oder Fehlgeburten führen kann.
Plazentakontrolle und Gesundheitsmanagement während der Trächtigkeit
Tierärzte überwachen oft die Gesundheit der Hündin während der Trächtigkeit, um sicherzustellen, dass keine Komplikationen mit der Plazenta auftreten:
- Ultraschalluntersuchungen: Ultraschall kann verwendet werden, um die Plazenta und den Fötus zu überwachen und sicherzustellen, dass die Plazenta korrekt entwickelt ist und ihre Funktion erfüllt.
- Bluttests: Durch regelmäßige Blutuntersuchungen können mögliche Infektionen oder Ungleichgewichte im Hormonsystem der Hündin erkannt werden, die die Gesundheit der Plazenta und der Welpen beeinträchtigen könnten.
- Ernährung und Pflege: Eine ausgewogene Ernährung und die richtige Pflege der Hündin während der Trächtigkeit tragen zur gesunden Entwicklung der Plazenta bei. Nährstoffmängel können das Risiko von Komplikationen erhöhen, daher ist es wichtig, dass die Hündin alle notwendigen Vitamine und Mineralstoffe erhält.
Fazit
Die Plazenta spielt eine zentrale Rolle während der Trächtigkeit bei Hunden, indem sie den Austausch von Nährstoffen und Sauerstoff zwischen Mutter und Welpen ermöglicht und schädliche Stoffe filtert. Komplikationen wie Infektionen, vorzeitige Ablösung oder Plazentaretention können die Gesundheit der Welpen und der Mutter gefährden, weshalb regelmäßige tierärztliche Überwachung und gute Pflege während der Trächtigkeit entscheidend sind. Ein gesunder Verlauf der Trächtigkeit hängt wesentlich von der Funktion der Plazenta ab, weshalb sie als lebenswichtiges Organ besondere Beachtung verdient.