Pathologische Fraktur

Eine pathologische Fraktur ist ein Knochenbruch, der aufgrund einer vorgeschädigten Knochenstruktur auftritt und nicht durch ein übermäßiges Trauma oder eine starke äußere Krafteinwirkung verursacht wird. Bei einer pathologischen Fraktur ist der Knochen bereits durch eine Erkrankung geschwächt, sodass selbst normale Bewegungen oder leichte Belastungen zu einem Bruch führen können.

Ursachen einer pathologischen Fraktur bei Hunden

Pathologische Frakturen entstehen, wenn der Knochen durch eine zugrunde liegende Krankheit geschwächt wird. Zu den häufigsten Ursachen gehören:

  1. Knochenkrebs (Osteosarkom): Osteosarkome sind bösartige Tumore, die die Knochenstruktur zerstören. Sie machen den Knochen brüchig, sodass selbst geringfügige Belastungen wie Springen oder Laufen zu einem Bruch führen können.
  2. Knocheninfektionen (Osteomyelitis): Infektionen des Knochens, die durch Bakterien oder Pilze verursacht werden, schwächen den Knochen und machen ihn anfälliger für Brüche.
  3. Osteoporose: Osteoporose ist eine Erkrankung, bei der die Knochendichte abnimmt, was den Knochen schwächt und ihn anfällig für Brüche macht. Diese Erkrankung kann durch Mangelernährung, Hormonstörungen oder Alterungsprozesse hervorgerufen werden.
  4. Knochenzysten: Knochenzysten sind flüssigkeitsgefüllte Hohlräume im Knochen, die die Struktur schwächen. Diese Zysten können angeboren sein oder durch andere Erkrankungen entstehen.
  5. Metastasen anderer Tumore: Tumore, die in andere Bereiche des Körpers metastasieren (z. B. Brust- oder Prostatakrebs), können auch die Knochen befallen und ihre Festigkeit beeinträchtigen.
  6. Hormonelle Störungen: Krankheiten wie Hyperparathyreoidismus, bei denen die Kalziumhomöostase gestört ist, können ebenfalls zu einem Abbau der Knochensubstanz führen, was das Risiko für pathologische Frakturen erhöht.

Symptome einer pathologischen Fraktur bei Hunden

Die Symptome einer pathologischen Fraktur sind ähnlich wie bei einem herkömmlichen Knochenbruch, aber die Fraktur tritt oft ohne ersichtlichen Grund oder nach nur geringfügigen Belastungen auf. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  1. Plötzliche Lahmheit: Der Hund zeigt eine plötzliche Lahmheit, oft ohne ersichtliche äußere Ursache oder nach einer normalen Aktivität wie Springen oder Laufen.
  2. Schmerzen: Schmerzen treten sofort nach der Fraktur auf, und der Hund vermeidet es, das betroffene Bein zu belasten. Der Hund kann winseln oder sich unwohl verhalten, wenn der betroffene Bereich berührt wird.
  3. Schwellung und Verformung: Eine Schwellung kann um den Bereich der Fraktur auftreten, und in einigen Fällen kann der betroffene Knochen verformt oder verschoben erscheinen.
  4. Bewegungsunfähigkeit: In schweren Fällen, insbesondere wenn die Fraktur in den Beinen auftritt, kann der Hund die betroffene Extremität nicht mehr bewegen.
  5. Vorgeschichte von Krankheiten: Hunde mit einer Vorgeschichte von Krebs, Knocheninfektionen oder anderen Krankheiten, die die Knochengesundheit beeinträchtigen, haben ein höheres Risiko für pathologische Frakturen. Diese Vorgeschichte kann oft ein Hinweis darauf sein, dass der Knochen bereits vorgeschädigt war.

Diagnose einer pathologischen Fraktur bei Hunden

Die Diagnose einer pathologischen Fraktur erfordert eine gründliche Untersuchung durch den Tierarzt, um sowohl die Fraktur als auch die zugrunde liegende Ursache zu identifizieren.

  1. Klinische Untersuchung: Der Tierarzt wird den betroffenen Bereich auf Schwellungen, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen untersuchen.
  2. Röntgenaufnahmen: Röntgenbilder sind der wichtigste diagnostische Schritt zur Bestätigung einer Fraktur. Sie können auch Hinweise auf die zugrunde liegende Ursache liefern, wie etwa Knochentumore, Infektionen oder Osteoporose.
  3. Knochenbiopsie: Wenn ein Tumor oder eine andere Krankheit als Ursache vermutet wird, kann eine Knochenbiopsie durchgeführt werden, um das Gewebe zu analysieren und eine genaue Diagnose zu stellen.
  4. Bluttests: Blutuntersuchungen können helfen, Infektionen, Stoffwechselstörungen oder andere systemische Erkrankungen zu identifizieren, die zur Schwächung des Knochens beigetragen haben.
  5. CT oder MRT: In einigen Fällen können Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) erforderlich sein, um detaillierte Informationen über den Zustand des Knochens und die zugrunde liegende Ursache der Fraktur zu erhalten.

Behandlung einer pathologischen Fraktur bei Hunden

Die Behandlung einer pathologischen Fraktur konzentriert sich sowohl auf die Behandlung der Fraktur selbst als auch auf die Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung.

Chirurgische Stabilisierung:

  • Bei pathologischen Frakturen ist oft eine chirurgische Fixierung erforderlich, um den gebrochenen Knochen zu stabilisieren. Dies kann durch Platten, Schrauben oder Stifte erfolgen, die den Knochen in der richtigen Position halten, während er heilt.

Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung:

  • Die zugrunde liegende Erkrankung, die zur Fraktur geführt hat, muss ebenfalls behandelt werden:
  • Knochenkrebs: Bei Tumoren kann eine Amputation des betroffenen Beins erforderlich sein, um die Ausbreitung des Krebses zu verhindern. In einigen Fällen kann auch eine Chemotherapie oder Strahlentherapie notwendig sein.
  • Knocheninfektionen: Antibiotika werden verschrieben, um die Infektion zu behandeln, und eine langfristige Antibiotikatherapie kann notwendig sein.
  • Stoffwechselstörungen: Bei hormonellen Störungen oder Mangelzuständen muss die Grunderkrankung durch entsprechende Medikamente oder Nahrungsergänzungen korrigiert werden.

Schmerzmanagement:

  • Während der Heilung ist ein effektives Schmerzmanagement unerlässlich. Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente werden eingesetzt, um die Beschwerden des Hundes zu lindern.

Physiotherapie:

  • Nach der Stabilisierung kann eine Physiotherapie notwendig sein, um die Beweglichkeit und Muskulatur des betroffenen Bereichs wiederherzustellen. Physiotherapie hilft auch, die Belastung auf das betroffene Bein langsam zu steigern, um eine erneute Fraktur zu verhindern.

Prognose

Die Prognose bei einer pathologischen Fraktur hängt stark von der zugrunde liegenden Ursache ab:

  • Bei Knochenkrebs ist die Prognose oft vorsichtig bis schlecht, da der Tumor möglicherweise bereits metastasiert hat.
  • Bei Infektionen oder Stoffwechselstörungen kann die Prognose besser sein, wenn die zugrunde liegende Erkrankung erfolgreich behandelt wird.
  • In jedem Fall hängt die Heilung der Fraktur von der erfolgreichen Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung und der Stabilisierung des Knochens ab.

Fazit

Eine pathologische Fraktur bei Hunden ist ein schwerwiegender Zustand, der oft auf eine bereits bestehende Erkrankung hinweist, die den Knochen geschwächt hat. Eine schnelle Diagnose und die Kombination aus der Behandlung der Fraktur und der zugrunde liegenden Erkrankung sind entscheidend, um die Lebensqualität des Hundes zu verbessern. Hundehalter sollten auf plötzliche Lahmheit oder andere Anzeichen von Unwohlsein achten und bei Verdacht auf eine Fraktur sofort tierärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

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