Das Osteosarkom ist eine bösartige Krebserkrankung, die von den Knochenzellen (Osteoblasten) ausgeht. Es ist die häufigste Form von Knochenkrebs bei Hunden und betrifft in der Regel die langen Knochen der Beine, wie den Oberarmknochen (Humerus), den Oberschenkelknochen (Femur) oder das Schienbein (Tibia). Osteosarkome sind sehr aggressiv und neigen dazu, sich frühzeitig in die Lunge und andere Organe zu metastasieren. Obwohl vor allem große und riesige Hunderassen betroffen sind, kann diese Krebserkrankung in jedem Alter und bei jeder Rasse auftreten.

Was ist ein Osteosarkom?

Das Osteosarkom ist ein Knochentumor, der sich aus Knochenzellen entwickelt und das Knochengewebe zerstört. Es handelt sich um eine aggressive Form von Krebs, die schnell wächst und das umliegende Gewebe angreift. Der Tumor verursacht eine Schwächung des Knochens, was zu Frakturen und starken Schmerzen führt. Das Osteosarkom hat eine hohe Metastasierungsrate, das heißt, es breitet sich häufig auf andere Körperteile wie die Lungen oder andere Knochen aus.

Ursachen des Osteosarkoms bei Hunden

Die genauen Ursachen des Osteosarkoms sind nicht vollständig bekannt, aber es gibt mehrere Risikofaktoren, die mit der Entstehung der Krankheit in Verbindung gebracht werden:

  1. Genetische Veranlagung: Bestimmte große und riesige Hunderassen wie Deutsche Doggen, Rottweiler, Bernhardiner und Irische Wolfshunde haben ein höheres Risiko, an einem Osteosarkom zu erkranken. Das Risiko scheint mit der Körpergröße und dem Körpergewicht zusammenzuhängen.
  2. Alter: Obwohl Osteosarkome bei Hunden in jedem Alter auftreten können, sind sie am häufigsten bei älteren Hunden (in der Regel zwischen 7 und 10 Jahren) anzutreffen. Jüngere Hunde sind ebenfalls gefährdet, jedoch seltener.
  3. Vorausgegangene Knochenverletzungen: Es wird vermutet, dass chronische Verletzungen oder Frakturen die Wahrscheinlichkeit erhöhen können, dass sich an diesen Stellen ein Osteosarkom entwickelt.
  4. Strahlungsexposition: Strahlungstherapien oder eine frühere Exposition gegenüber ionisierender Strahlung können das Risiko für die Entwicklung eines Osteosarkoms erhöhen.
  5. Schnelles Knochenwachstum: Hunde mit schnellem Wachstum in ihrer Jugend, insbesondere große Rassen, scheinen ein erhöhtes Risiko für Osteosarkome zu haben, da sich der Tumor oft in den Wachstumszonen der Knochen bildet.

Symptome des Osteosarkoms bei Hunden

Die Symptome des Osteosarkoms sind in erster Linie auf die Schädigung des betroffenen Knochens und die damit verbundenen Schmerzen zurückzuführen. Die häufigsten Anzeichen sind:

  • Lahmheit: Hunde mit Osteosarkom zeigen oft eine fortschreitende Lahmheit, die nicht auf Verletzungen zurückzuführen ist. Dies liegt daran, dass der Tumor den Knochen schwächt und Schmerzen verursacht.
  • Schwellung: An der betroffenen Stelle kann eine sichtbare Schwellung auftreten, die sich im Laufe der Zeit vergrößert.
  • Knochenschmerzen: Starke Schmerzen in der betroffenen Gliedmaße, die auch bei Ruhe anhalten, sind typisch für Osteosarkome.
  • Knochensensibilität: Der betroffene Knochen ist bei Berührung oder Bewegung sehr empfindlich.
  • Frakturen: Osteosarkome schwächen den Knochen, was zu sogenannten pathologischen Frakturen führen kann – Knochenbrüche, die ohne äußeres Trauma auftreten.
  • Gewichtsverlust und Müdigkeit: Betroffene Hunde können an Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und Lethargie leiden, insbesondere wenn der Tumor metastasiert.

Wenn sich das Osteosarkom auf die Lungen oder andere Organe ausbreitet, können zusätzlich Symptome wie Husten, Atembeschwerden oder Müdigkeit auftreten.

Diagnose des Osteosarkoms bei Hunden

Die Diagnose eines Osteosarkoms erfordert eine gründliche Untersuchung durch den Tierarzt. Zu den gängigen Diagnoseverfahren gehören:

  1. Röntgenaufnahmen: Eine Röntgenaufnahme der betroffenen Gliedmaße zeigt oft den charakteristischen Knochenschaden, den ein Osteosarkom verursacht. Der Tumor führt zu einer Auflösung des Knochens, wodurch er auf dem Röntgenbild als aufgefressen oder löchrig erscheint.
  2. Biopsie: Eine Knochenbiopsie wird durchgeführt, um eine definitive Diagnose zu stellen. Dabei wird eine kleine Gewebeprobe aus dem betroffenen Knochen entnommen und unter dem Mikroskop untersucht, um Krebszellen zu identifizieren.
  3. CT- oder MRT-Scan: In einigen Fällen kann eine Computertomographie (CT) oder ein Magnetresonanztomographie (MRT)-Scan notwendig sein, um das Ausmaß des Tumors und seine Ausbreitung auf benachbarte Gewebe zu bestimmen.
  4. Bluttests: Blutuntersuchungen können durchgeführt werden, um den allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes zu beurteilen und sicherzustellen, dass er für eine Operation oder Chemotherapie geeignet ist.
  5. Lungenröntgen: Da Osteosarkome häufig in die Lunge metastasieren, werden oft Röntgenaufnahmen der Lunge gemacht, um festzustellen, ob der Krebs bereits gestreut hat.

Behandlung des Osteosarkoms bei Hunden

Die Behandlung des Osteosarkoms ist komplex und hängt von mehreren Faktoren ab, darunter das Stadium der Krankheit und die Gesundheit des Hundes. Zu den wichtigsten Behandlungsoptionen gehören:

  1. Amputation: In den meisten Fällen ist die Amputation der betroffenen Gliedmaße die bevorzugte Behandlungsmethode, um den Tumor vollständig zu entfernen und die Schmerzen zu lindern. Hunde können nach einer Amputation in der Regel gut mit drei Beinen leben, insbesondere wenn sie vorher starke Schmerzen hatten.
  2. Chemotherapie: Da Osteosarkome sehr aggressiv sind und sich frühzeitig metastasieren, wird oft eine Chemotherapie nach der Amputation empfohlen, um die verbleibenden Krebszellen zu bekämpfen. Cisplatin, Carboplatin und Doxorubicin sind gängige Chemotherapeutika, die bei Hunden mit Osteosarkom eingesetzt werden.
  3. Strahlentherapie: Bei Hunden, bei denen eine Amputation nicht möglich ist (z. B. bei großen oder älteren Hunden), kann eine Strahlentherapie eingesetzt werden, um Schmerzen zu lindern und das Tumorwachstum zu verlangsamen.
  4. Schmerzmanagement: Eine wirksame Schmerzlinderung ist ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung. Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs), Opioide oder spezielle Schmerztherapien können eingesetzt werden, um die Lebensqualität des Hundes zu verbessern.
  5. Palliative Therapie: In Fällen, in denen der Tumor weit fortgeschritten ist und eine Operation oder Chemotherapie nicht mehr in Frage kommt, kann eine palliative Therapie durchgeführt werden, um den Hund so schmerzfrei wie möglich zu halten und ihm eine gute Lebensqualität zu ermöglichen.

Prognose

Die Prognose für Hunde mit Osteosarkom ist leider oft vorsichtig bis schlecht, da die Krankheit sehr aggressiv ist und schnell metastasiert. Mit Amputation und Chemotherapie beträgt die durchschnittliche Überlebenszeit in der Regel 10 bis 12 Monate, wobei einige Hunde länger leben können, wenn der Krebs nicht metastasiert. Ohne Behandlung liegt die Überlebenszeit oft nur bei wenigen Monaten, da die Schmerzen und die Zerstörung des Knochens schwerwiegende Komplikationen verursachen.

Prävention

Es gibt keine bewährten Methoden zur Prävention des Osteosarkoms, da die genauen Ursachen der Krankheit nicht vollständig verstanden sind. Bei Hunden, die ein erhöhtes Risiko haben (z. B. große Rassen), ist es jedoch wichtig, auf frühe Anzeichen von Lahmheit oder Knochenschmerzen zu achten und den Tierarzt frühzeitig aufzusuchen, um eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung zu ermöglichen.

Fazit

Das Osteosarkom ist eine aggressive Krebserkrankung, die vor allem die Knochen großer Hunderassen betrifft. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung, meist durch Amputation und Chemotherapie, kann das Leben eines betroffenen Hundes verlängern und die Lebensqualität verbessern. Da das Osteosarkom jedoch oft metastasiert, bleibt die Prognose in vielen Fällen vorsichtig. Ein effektives Schmerzmanagement und eine liebevolle Betreuung sind entscheidend, um betroffene Hunde bestmöglich zu unterstützen.

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