Die Nachgeburt bezeichnet den Austritt der Plazenta und der Eihäute nach der Geburt der Welpen. Diese Phase ist ein natürlicher und wichtiger Bestandteil des Geburtsvorgangs bei Hunden. Die Nachgeburt tritt normalerweise kurz nach jedem einzelnen Welpen aus und besteht aus den Membranen, die den Welpen während der Trächtigkeit umgeben haben, sowie der Plazenta, über die der Fötus mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt wurde. Es ist wichtig, diesen Prozess zu überwachen, um sicherzustellen, dass keine Komplikationen auftreten, die das Wohlbefinden der Hündin beeinträchtigen könnten.

Was ist die Nachgeburt?

Die Nachgeburt bei Hunden umfasst die Plazenta und die sie umgebenden Eihäute, die nach der Geburt der Welpen abgestoßen und ausgeschieden werden. Jede Plazenta ist mit einem Welpen verbunden und wird nach dem Welpen ausgestoßen. Die Nachgeburt enthält Blutgefäße, die während der Trächtigkeit den Austausch von Sauerstoff und Nährstoffen zwischen der Mutter und dem Welpen ermöglicht haben.

In den meisten Fällen erfolgt die Nachgeburt relativ schnell, kurz nachdem jeder Welpe geboren wurde. Es kann aber auch vorkommen, dass die Plazenta von mehreren Welpen auf einmal abgestoßen wird oder nach dem letzten Welpen aus dem Mutterleib austritt.

Ablauf der Nachgeburt

Der Geburtsvorgang bei Hunden besteht aus drei Hauptphasen:

  1. Eröffnungsphase: In dieser Phase weitet sich der Geburtskanal, und die Hündin bereitet sich auf die Geburt der Welpen vor. Sie kann unruhig wirken, sich oft hinlegen und wieder aufstehen, und es kann zu leichten Wehen kommen.
  2. Austreibungsphase (Geburt der Welpen): In dieser Phase werden die Welpen geboren. Jeder Welpe wird von Fruchtblasen umgeben geboren, die von der Hündin zerrissen werden, sodass der Welpe atmen kann. In der Regel folgt jedem Welpen die Nachgeburt, d. h. die Plazenta, die den Welpen während der Trächtigkeit versorgt hat.
  3. Nachgeburtsphase: Nach jedem Welpen tritt normalerweise die zugehörige Plazenta aus. Es ist wichtig, dass für jeden Welpen eine Plazenta ausgeschieden wird, um sicherzustellen, dass keine Plazenta im Uterus verbleibt, was zu Komplikationen wie Infektionen führen kann.

Umgang mit der Nachgeburt

Die meisten Hündinnen fressen die Nachgeburt instinktiv, da dies in freier Wildbahn dazu beiträgt, Raubtiere fernzuhalten und die Nährstoffe, die in der Plazenta enthalten sind, wieder aufzunehmen. Das Fressen der Nachgeburt gilt als normal, und die Plazenta enthält viele Nährstoffe, die der Hündin nach der anstrengenden Geburt helfen können, sich zu regenerieren.

Jedoch ist es nicht notwendig, dass die Hündin alle Nachgeburten frisst, und einige Züchter oder Tierärzte entfernen die Nachgeburt, um einer möglichen Magenverstimmung vorzubeugen. Es ist wichtig, diesen Prozess zu überwachen und sicherzustellen, dass keine Plazenta im Geburtskanal verbleibt, da dies zu Gesundheitsproblemen führen kann.

Nachgeburtskomplikationen bei Hunden

Obwohl der Prozess der Nachgeburt normalerweise reibungslos verläuft, gibt es einige Komplikationen, auf die man achten sollte:

Verhaltene Nachgeburt:

  • Eine verhaltene Plazenta tritt auf, wenn die Nachgeburt nicht vollständig ausgeschieden wird und im Geburtskanal oder Uterus verbleibt. Dies kann zu schwerwiegenden Komplikationen wie einer Gebärmutterentzündung (Metritis) oder Blutvergiftung (Sepsis) führen.
  • Anzeichen einer verhaltenen Nachgeburt sind grüner oder übelriechender Ausfluss, Fieber, Appetitlosigkeit und Schwäche der Hündin. In solchen Fällen sollte sofort ein Tierarzt konsultiert werden.

Gebärmutterentzündung (Metritis):

  • Wenn Gewebereste wie die Plazenta in der Gebärmutter verbleiben, kann dies zu einer Entzündung und Infektion führen. Die Hündin zeigt in der Regel Anzeichen von Lethargie, Ausfluss und Appetitverlust. Diese Erkrankung erfordert eine schnelle tierärztliche Behandlung, oft mit Antibiotika.

Magenverstimmung durch das Fressen der Nachgeburt:

  • Obwohl das Fressen der Nachgeburt normal ist, kann es bei einigen Hündinnen zu Erbrechen oder Durchfall führen, wenn sie zu viele Plazenten auf einmal verzehren. Dies sollte beobachtet werden, und wenn Symptome auftreten, sollte der Tierarzt konsultiert werden.

Überwachung nach der Geburt

Nach der Geburt und der Nachgeburt ist es wichtig, die Hündin und ihre Welpen genau zu überwachen, um sicherzustellen, dass sie sich erholen und keine Komplikationen auftreten. Zu den Überwachungsmaßnahmen gehören:

  • Zählen der Nachgeburten: Sicherstellen, dass für jeden Welpen eine Plazenta ausgeschieden wurde. Falls Zweifel bestehen, sollte der Tierarzt konsultiert werden, um zu überprüfen, ob alle Plazenten aus dem Uterus entfernt wurden.
  • Beobachtung des Ausflusses: Ein normaler Ausfluss nach der Geburt (Lochien) ist grünlich bis blutig und kann bis zu 3 Wochen andauern. Wenn der Ausfluss jedoch übel riecht oder die Hündin Fieber entwickelt, sollte der Tierarzt kontaktiert werden.
  • Überwachung der Mutterhündin: Die Hündin sollte sich nach der Geburt gut erholen, normal fressen und sich um ihre Welpen kümmern. Anzeichen von Schwäche, Lethargie oder Fieber erfordern sofortige tierärztliche Untersuchung.

Nachsorge und Pflege der Hündin

Die richtige Pflege der Hündin nach der Geburt ist entscheidend, um ihre Gesundheit und die ihrer Welpen zu gewährleisten. Dazu gehören:

  1. Ernährung: Die Hündin benötigt nach der Geburt eine hochwertige Ernährung, um genügend Milch für ihre Welpen zu produzieren und sich von der Anstrengung zu erholen. Füttere sie mit einem energiedichten Futter (z. B. Welpenfutter), das reich an Proteinen und Fetten ist.
  2. Saubere Umgebung: Der Geburtsbereich sollte sauber und trocken gehalten werden, um Infektionen vorzubeugen. Wechsel regelmäßig die Decken und Unterlagen in der Wurfbox.
  3. Überwachung der Welpen: Stelle sicher, dass die Welpen regelmäßig trinken und an Gewicht zunehmen. Die Hündin sollte genügend Milch produzieren, und die Welpen sollten warm und aktiv sein.
  4. Tierärztliche Untersuchung: Eine tierärztliche Nachuntersuchung der Hündin und der Welpen ist wichtig, um sicherzustellen, dass alle gesund sind und sich gut entwickeln. Diese Untersuchung sollte innerhalb der ersten Woche nach der Geburt stattfinden.

Fazit

Die Nachgeburt ist ein natürlicher Teil des Geburtsprozesses bei Hunden, der sicherstellt, dass die Plazenta und Eihäute nach der Geburt der Welpen ausgeschieden werden. Die Überwachung dieses Prozesses ist entscheidend, um sicherzustellen, dass keine Plazenta zurückbleibt und dass keine Komplikationen wie verhaltene Nachgeburt oder Gebärmutterentzündung auftreten. Mit der richtigen Pflege und Beobachtung kann die Hündin schnell wieder zu Kräften kommen und sich auf die Versorgung ihrer Welpen konzentrieren.

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