Metabolisch bezieht sich auf alle Stoffwechselprozesse (Metabolismus) im Körper, die zur Aufrechterhaltung der Lebensfunktionen notwendig sind. Der Stoffwechsel umfasst sämtliche chemischen Reaktionen, die im Körper ablaufen, um Energie zu produzieren, Nährstoffe zu verarbeiten und Abfallprodukte auszuscheiden. Bei Hunden ist ein gesunder Stoffwechsel entscheidend für das Wachstum, die Energieversorgung, die Organfunktionen und die allgemeine Gesundheit. Metabolische Störungen können zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen.

Was bedeutet “metabolisch”?

Der Begriff “metabolisch” bezieht sich auf den Stoffwechsel des Körpers. Der Stoffwechsel (Metabolismus) ist ein komplexes Netzwerk von chemischen Reaktionen, die in Zellen stattfinden, um:

  1. Energie aus Nahrung bereitzustellen.
  2. Nährstoffe wie Proteine, Fette und Kohlenhydrate zu verarbeiten.
  3. Zellfunktionen aufrechtzuerhalten, wie die Erneuerung von Gewebe, das Wachstum und die Reparatur von Zellen.
  4. Abfallstoffe und Giftstoffe zu beseitigen.

Der Stoffwechsel ist in zwei Hauptprozesse unterteilt:

  1. Katabolismus: Der Abbau von Nährstoffen und organischen Verbindungen, um Energie freizusetzen. Hierbei werden große Moleküle wie Kohlenhydrate, Fette und Proteine in kleinere Bestandteile zerlegt.
  2. Anabolismus: Der Aufbau von Molekülen, die der Körper benötigt, wie z. B. Zellstrukturen und Gewebe. Anabole Prozesse erfordern Energie, die aus katabolen Prozessen stammt.

Metabolische Prozesse bei Hunden

Die wichtigsten metabolischen Prozesse, die bei Hunden ablaufen, sind:

  • Energieproduktion: Kohlenhydrate und Fette werden in Glukose und Fettsäuren zerlegt, um den Zellen Energie in Form von ATP (Adenosintriphosphat) bereitzustellen.
  • Proteinaufbau und -abbau: Proteine aus der Nahrung werden in Aminosäuren zerlegt, die für den Aufbau von Muskelgewebe und anderen Zellstrukturen benötigt werden.
  • Fettstoffwechsel: Fette werden im Fettgewebe gespeichert und bei Bedarf in Energie umgewandelt oder als Isolierung und Schutz verwendet.
  • Entgiftung und Ausscheidung: Die Leber spielt eine zentrale Rolle bei der Entgiftung von Schadstoffen und dem Abbau von Stoffwechselprodukten, während die Nieren für die Ausscheidung von Abfallprodukten über den Urin verantwortlich sind.

Metabolische Erkrankungen bei Hunden

Störungen im Stoffwechsel können bei Hunden zu einer Vielzahl von metabolischen Erkrankungen führen. Diese können durch genetische Defekte, Ernährungsprobleme oder hormonelle Ungleichgewichte verursacht werden.

Einige der häufigsten metabolischen Erkrankungen bei Hunden sind:

  1. Diabetes mellitus: Ein Zustand, bei dem der Zuckergehalt im Blut aufgrund eines Insulinmangels oder einer Insulinresistenz chronisch erhöht ist. Insulin ist ein Hormon, das für die Aufnahme von Glukose in die Zellen notwendig ist. Hunde mit Diabetes können Symptome wie übermäßigen Durst, häufiges Urinieren und Gewichtsverlust zeigen.
  2. Hypothyreose: Eine Erkrankung, bei der die Schilddrüse nicht genügend Schilddrüsenhormone produziert. Dies verlangsamt den gesamten Stoffwechsel und führt zu Symptomen wie Gewichtszunahme, Müdigkeit, Haarausfall und Hautproblemen. Hypothyreose tritt besonders häufig bei mittelgroßen bis großen Hunderassen auf.
  3. Hyperthyreose: Bei einer Überproduktion von Schilddrüsenhormonen ist der Stoffwechsel beschleunigt, was zu Symptomen wie Gewichtsverlust, Unruhe, schnellem Herzschlag und vermehrtem Appetit führen kann. Hyperthyreose ist bei Hunden seltener als bei Katzen, kann aber durch Schilddrüsentumoren ausgelöst werden.
  4. Cushing-Syndrom (Hyperadrenokortizismus): Diese Erkrankung entsteht durch eine übermäßige Produktion von Cortisol, einem Hormon der Nebennieren. Zu den Symptomen gehören Gewichtszunahme, verstärktes Hecheln, vermehrter Durst und dünne Haut. Das Cushing-Syndrom kann durch einen Tumor in der Hypophyse oder den Nebennieren verursacht werden.
  5. Addison-Krankheit (Hypoadrenokortizismus): Eine seltene Erkrankung, bei der die Nebennieren nicht genügend Hormone wie Cortisol und Aldosteron produzieren. Symptome können Erbrechen, Durchfall, Schwäche und niedriger Blutdruck sein. Ohne Behandlung kann die Addison-Krankheit lebensbedrohlich sein.
  6. Hepatische Enzephalopathie: Eine Erkrankung, die durch eine Leberfunktionsstörung verursacht wird und das Gehirn aufgrund der Ansammlung von Giftstoffen im Blut beeinträchtigt. Hunde mit hepatischer Enzephalopathie können Verhaltensänderungen, Krampfanfälle und Desorientierung zeigen.
  7. Ketoazidose: Eine schwerwiegende Komplikation von Diabetes mellitus, bei der sich aufgrund eines Insulinmangels schädliche Ketone im Blut ansammeln. Dies kann zu Erbrechen, Schwäche, Atembeschwerden und Koma führen.

Symptome metabolischer Störungen

Die Symptome metabolischer Störungen können je nach betroffenem System und Art der Erkrankung variieren. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Veränderungen im Gewicht: Ungewollte Gewichtszu- oder -abnahme kann ein Hinweis auf eine Stoffwechselstörung sein.
  • Veränderter Appetit: Ein erhöhter oder verringerter Appetit kann auf ein Ungleichgewicht im Stoffwechsel hindeuten.
  • Lethargie und Müdigkeit: Ein verminderter Energielevel ist häufig bei Stoffwechselstörungen wie Hypothyreose.
  • Vermehrtes Trinken und Urinieren: Diese Symptome treten oft bei Diabetes oder Cushing-Syndrom auf.
  • Haut- und Fellprobleme: Veränderungen im Fell, Haarausfall oder trockene Haut können auf eine hormonelle Störung wie Hypothyreose hinweisen.
  • Magen-Darm-Probleme: Durchfall, Erbrechen oder Verstopfung können bei bestimmten metabolischen Erkrankungen auftreten.

Diagnose metabolischer Erkrankungen

Die Diagnose einer metabolischen Störung erfordert in der Regel eine Kombination aus klinischer Untersuchung, Bluttests und manchmal spezifischen Funktionstests:

  1. Blutuntersuchungen: Bluttests können den Glukose-, Schilddrüsenhormon- oder Cortisolspiegel überprüfen und auf Anomalien hinweisen.
  2. Urinanalyse: Eine Urinuntersuchung kann Hinweise auf Diabetes oder Nierenprobleme geben.
  3. Spezifische Funktionstests: Bei Verdacht auf Erkrankungen wie Cushing oder Addison können spezielle Hormonstimulationstests durchgeführt werden, um die Funktion der Nebennieren zu beurteilen.
  4. Bildgebende Verfahren: Ultraschall oder Röntgenaufnahmen können helfen, Organvergrößerungen oder Tumore, die Stoffwechselstörungen verursachen, zu identifizieren.

Behandlung metabolischer Störungen

Die Behandlung von metabolischen Erkrankungen richtet sich nach der spezifischen Störung und dem Gesundheitszustand des Hundes. Zu den häufigsten Behandlungsansätzen gehören:

  1. Medikamente: Für Erkrankungen wie Diabetes wird Insulin verschrieben, während Hypothyreose mit Schilddrüsenhormonpräparaten behandelt wird. Cushing-Syndrom wird oft mit Medikamenten kontrolliert, die die Cortisolproduktion hemmen.
  2. Ernährungsumstellung: Eine angepasste Ernährung spielt oft eine wichtige Rolle in der Behandlung, insbesondere bei Diabetes oder Lebererkrankungen.
  3. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen: Hunde mit Stoffwechselstörungen benötigen regelmäßige Überwachung, um den Erfolg der Behandlung zu gewährleisten und Komplikationen zu vermeiden.

Fazit

Metabolische Erkrankungen sind eine wichtige Gruppe von Gesundheitsproblemen bei Hunden, die viele Körperfunktionen betreffen können. Ein gesunder Stoffwechsel ist entscheidend für die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes. Frühe Diagnose und geeignete Behandlung sind der Schlüssel, um die Lebensqualität von Hunden mit Stoffwechselstörungen zu verbessern und langfristige Komplikationen zu vermeiden.

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