Glukose ist ein lebenswichtiger Zucker, der als Hauptenergiequelle für den Körper eines Hundes dient. Sie wird aus der Nahrung, insbesondere aus Kohlenhydraten, gewonnen und über das Blut zu den Zellen transportiert, wo sie zur Energiegewinnung verwendet wird. Die Regulierung des Glukosespiegels im Blut ist entscheidend für die Gesundheit des Hundes, da sowohl zu hohe als auch zu niedrige Glukosewerte ernsthafte Gesundheitsprobleme verursachen können.

Bedeutung und Funktion von Glukose

Glukose ist der primäre Brennstoff für alle Körperzellen, insbesondere für das Gehirn, die Muskeln und die roten Blutkörperchen. Der Körper eines Hundes stellt sicher, dass der Glukosespiegel im Blut innerhalb eines bestimmten Bereichs gehalten wird, um eine konstante Energieversorgung zu gewährleisten.

  • Insulin: Ein Hormon, das von der Bauchspeicheldrüse produziert wird, hilft dabei, den Glukosespiegel zu regulieren. Es sorgt dafür, dass Glukose aus dem Blut in die Zellen gelangt, wo sie zur Energiegewinnung genutzt wird.
  • Glukagon: Ein weiteres Hormon, das ebenfalls von der Bauchspeicheldrüse ausgeschüttet wird, hilft dabei, den Blutzuckerspiegel zu erhöhen, wenn er zu niedrig ist, indem es die Freisetzung von gespeicherter Glukose aus der Leber fördert.

Wann wird der Glukosespiegel bei Hunden gemessen?

Die Messung des Glukosespiegels im Blut eines Hundes ist wichtig, um Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Hypoglykämie zu erkennen und zu überwachen. Typische Situationen, in denen der Glukosespiegel überprüft wird, sind:

  1. Verdacht auf Diabetes mellitus: Hunde mit Symptomen wie übermäßigem Durst, häufigem Urinieren, Gewichtsverlust und Müdigkeit können an Diabetes mellitus leiden, einer Erkrankung, bei der der Körper Insulin nicht richtig nutzt oder nicht genug davon produziert.
  2. Hypoglykämie (niedriger Blutzucker): Welpen, kleine Rassen oder Hunde mit bestimmten Stoffwechselstörungen sind anfällig für Hypoglykämie. Zu den Symptomen gehören Schwäche, Zittern, Krampfanfälle und in schweren Fällen Bewusstlosigkeit.
  3. Regelmäßige Überwachung: Bei Hunden, die an Diabetes mellitus leiden, muss der Blutzuckerspiegel regelmäßig kontrolliert werden, um sicherzustellen, dass die Insulintherapie richtig eingestellt ist.

Ursachen für erhöhte Glukosewerte (Hyperglykämie)

Ein erhöhter Glukosespiegel im Blut, bekannt als Hyperglykämie, kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, von denen die häufigste Ursache Diabetes mellitus ist. Andere Ursachen können Stress, bestimmte Medikamente oder Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse sein.

  1. Diabetes mellitus: Bei Diabetes ist der Körper des Hundes nicht in der Lage, Glukose richtig zu verwerten, da entweder nicht genug Insulin produziert wird (Typ-1-Diabetes) oder die Zellen des Körpers nicht mehr auf Insulin reagieren (Insulinresistenz bei Typ-2-Diabetes). Dies führt zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels.
  2. Stress und Medikamente: Stress kann den Glukosespiegel vorübergehend erhöhen, da der Körper in Stresssituationen mehr Glukose freisetzt. Auch Medikamente wie Steroide können Hyperglykämie verursachen.
  3. Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse: Erkrankungen, die die Bauchspeicheldrüse betreffen, können die Insulinproduktion beeinträchtigen und somit zu erhöhten Glukosewerten führen.

Ursachen für niedrige Glukosewerte (Hypoglykämie)

Hypoglykämie tritt auf, wenn der Glukosespiegel im Blut zu niedrig ist. Dies kann auf eine Vielzahl von Ursachen zurückzuführen sein, darunter:

  1. Überdosierung von Insulin: Hunde, die Diabetes haben und Insulin erhalten, können eine Hypoglykämie entwickeln, wenn sie zu viel Insulin verabreicht bekommen.
  2. Welpenhypoglykämie: Vor allem Welpen kleiner Rassen können anfällig für niedrige Glukosewerte sein, da sie nicht genug Energiespeicher haben, um ihren Blutzuckerspiegel stabil zu halten.
  3. Lebererkrankungen: Hunde mit Lebererkrankungen haben möglicherweise Schwierigkeiten, Glukose zu speichern oder freizusetzen, was zu niedrigen Blutzuckerwerten führen kann.
  4. Addison-Krankheit: Hunde mit einer Nebenniereninsuffizienz (Addison-Krankheit) können Hypoglykämie entwickeln, da sie eine unzureichende Menge an Kortisol produzieren, das zur Erhaltung des Blutzuckerspiegels beiträgt.

Symptome von Hyperglykämie und Hypoglykämie

Hyperglykämie (hoher Blutzucker) und Hypoglykämie (niedriger Blutzucker) zeigen unterschiedliche Symptome, die bei einem Hund schnell erkannt werden sollten, um rechtzeitig behandelt zu werden.

Symptome von Hyperglykämie:

  • Vermehrter Durst und häufiges Urinieren
  • Gewichtsverlust trotz erhöhtem Appetit
  • Lethargie oder Schwäche
  • In schweren Fällen kann Erbrechen oder Dehydration auftreten

Symptome von Hypoglykämie:

  • Zittern oder Schwäche
  • Desorientierung oder Verwirrtheit
  • Krämpfe oder Bewusstlosigkeit
  • Schwankender Gang

Diagnose und Messung des Glukosespiegels

Die Diagnose eines abnormalen Glukosespiegels erfolgt durch eine Blutuntersuchung, bei der der Blutzuckerspiegel gemessen wird. In einigen Fällen kann der Tierarzt auch einen Glukosetoleranztest durchführen oder den Fruktosaminwert messen, um den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel über einen längeren Zeitraum zu bewerten.

  1. Blutzuckermessung: Eine Blutprobe wird entnommen und der Glukosespiegel wird in einem Labor oder mit einem Blutzuckermessgerät gemessen.
  2. Fruktosamin-Test: Dieser Test misst die durchschnittlichen Glukosewerte über einen Zeitraum von 1 bis 2 Wochen und wird häufig bei Hunden mit Diabetes verwendet, um die langfristige Blutzuckerkontrolle zu überprüfen.
  3. Glukosetoleranztest: Dieser Test kann durchgeführt werden, wenn der Verdacht auf eine Insulinresistenz besteht. Der Hund erhält Glukose und der Tierarzt misst, wie der Körper darauf reagiert.

Behandlung von Glukosestörungen

Die Behandlung hängt von der Ursache der Störung ab. Eine Hyperglykämie aufgrund von Diabetes erfordert eine Insulintherapie, während eine Hypoglykämie durch eine Anpassung der Fütterungsfrequenz oder eine Änderung der Medikation behandelt werden kann.

Behandlung von Diabetes mellitus:

  • Die Insulintherapie ist die wichtigste Behandlung für Hunde mit Diabetes. Die Dosis wird individuell angepasst, um den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren.
  • Eine spezielle Ernährung mit kontrolliertem Kohlenhydratgehalt hilft ebenfalls, den Blutzuckerspiegel zu regulieren.

Behandlung von Hypoglykämie:

  • Akute Hypoglykämie wird durch die Verabreichung von Glukose (z. B. über eine Infusion oder orale Glukose) behandelt.
  • In chronischen Fällen kann die Ernährung des Hundes angepasst werden, indem mehrere kleine Mahlzeiten pro Tag gefüttert werden, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.

Fazit

Glukose spielt eine zentrale Rolle im Stoffwechsel des Hundes und ist entscheidend für die Aufrechterhaltung der Energieversorgung des Körpers. Abweichungen im Glukosespiegel, wie Hyperglykämie (hoher Blutzucker) oder Hypoglykämie (niedriger Blutzucker), können ernste gesundheitliche Folgen haben. Eine frühzeitige Diagnose und die richtige Behandlung, insbesondere bei Diabetes mellitus, sind entscheidend für die langfristige Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes.

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