Ein Mastozytom, auch bekannt als Mastzelltumor, ist ein häufiger Hauttumor bei Hunden, der von den Mastzellen ausgeht. Mastzellen sind Zellen des Immunsystems, die eine Rolle bei der Allergie– und Entzündungsreaktion spielen. Obwohl Mastozytome in jedem Gewebe vorkommen können, treten sie am häufigsten in der Haut auf. Diese Tumoren können sowohl gutartig als auch bösartig sein, wobei die bösartigen Formen eine aggressivere Behandlung erfordern.

Was ist ein Mastozytom?

Ein Mastozytom ist ein Tumor der Mastzellen, einer Art weißer Blutkörperchen, die normalerweise bei Allergien und Entzündungen eine Rolle spielen. Mastzellen enthalten Substanzen wie Histamin und Heparin, die bei der Immunantwort freigesetzt werden. Wenn Mastzellen entarten, können sie einen Tumor bilden, der je nach Lage und Verhalten gutartig oder bösartig sein kann.

Mastzelltumoren treten am häufigsten in der Haut oder im Unterhautgewebe auf, können aber auch in den inneren Organen (z. B. Magen, Darm) auftreten. Sie machen etwa 16 bis 21 % der Hauttumoren bei Hunden aus.

Ursachen und Risikofaktoren

Die genauen Ursachen für die Entstehung von Mastozytomen sind nicht vollständig geklärt, aber es gibt einige Faktoren, die das Risiko erhöhen können:

  1. Genetik: Bestimmte Hunderassen sind anfälliger für Mastozytome. Dazu gehören Boxer, Bulldoggen, Golden Retriever, Labrador Retriever, Beagle und Shar Pei.
  2. Genetische Mutationen: Es wurde festgestellt, dass bestimmte genetische Mutationen bei der Entstehung von Mastzelltumoren eine Rolle spielen können. Die Mutation des c-KIT-Gens, das für das Wachstum von Mastzellen verantwortlich ist, wird häufig in aggressiven Mastzelltumoren gefunden.
  3. Umweltfaktoren: Umwelteinflüsse, wie Strahlenbelastung oder Exposition gegenüber Toxinen, können möglicherweise das Risiko für Tumore erhöhen, obwohl dies bei Mastozytomen nicht eindeutig bewiesen ist.

Symptome eines Mastozytoms bei Hunden

Mastozytome treten meist als Knötchen oder Schwellungen in oder unter der Haut auf, die in Größe und Form variieren können. Zu den Symptomen gehören:

  • Knötchen oder Tumoren in der Haut: Diese Knoten können weich oder fest sein und in ihrer Größe variieren. Sie können sich über Tage oder Wochen verändern, größer oder kleiner werden oder Entzündungen zeigen.
  • Hautveränderungen: In einigen Fällen kann die Haut über dem Tumor gerötet oder geschwollen sein. Der Tumor kann auch ulzerieren und aufbrechen.
  • Juckreiz oder Rötung: Durch die Freisetzung von Histamin aus den Mastzellen können Juckreiz, Rötung oder Schwellung auftreten.
  • Systemische Symptome: Wenn der Tumor metastasiert oder Histamin in den Blutkreislauf freigesetzt wird, können systemische Symptome wie Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit oder Lethargie auftreten. Diese Symptome deuten auf eine Beteiligung von inneren Organen hin.

Diagnose eines Mastozytoms

Die Diagnose eines Mastozytoms erfolgt durch eine Kombination aus klinischen Untersuchungen und diagnostischen Tests:

  1. Feinnadelaspiration (FNA): Eine Feinnadelaspiration ist oft der erste Schritt bei der Diagnose. Der Tierarzt entnimmt mit einer feinen Nadel Zellen aus dem Tumor, die dann unter dem Mikroskop untersucht werden, um festzustellen, ob es sich um Mastzellen handelt.
  2. Biopsie: In einigen Fällen wird eine Gewebebiopsie durchgeführt, um die Art des Tumors genauer zu bestimmen. Dies gibt auch Aufschluss über die Aggressivität und das Grading des Tumors.
  3. Blutuntersuchungen und Urintests: Blut- und Urintests können durchgeführt werden, um die allgemeine Gesundheit des Hundes zu überprüfen und zu sehen, ob der Tumor systemische Auswirkungen hat.
  4. Bildgebende Verfahren: Röntgenaufnahmen, Ultraschall oder CT-Scans können verwendet werden, um zu sehen, ob der Tumor in innere Organe oder Lymphknoten metastasiert ist.
  5. Grading des Tumors: Das histologische Grading eines Mastozytoms gibt Hinweise auf seine Bösartigkeit. Tumoren werden in Grad 1 (niedriggradig), Grad 2 (mittelgradig) oder Grad 3 (hochgradig) eingeteilt, wobei Grad 3 die aggressivsten Tumoren umfasst.

Behandlung von Mastozytomen

Die Behandlung eines Mastozytoms hängt von der Größe, dem Standort, dem Grad des Tumors und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes ab. Zu den gängigen Behandlungsmöglichkeiten gehören:

  1. Chirurgische Entfernung: Die primäre Behandlung von Mastozytomen ist die chirurgische Entfernung. Der Tierarzt entfernt den Tumor sowie einen Sicherheitsabstand um das betroffene Gewebe, um sicherzustellen, dass alle Tumorzellen entfernt werden. Bei niedriggradigen Tumoren kann dies bereits kurativ sein.
  2. Strahlentherapie: Wenn der Tumor nicht vollständig entfernt werden kann oder an einer schwierigen Stelle liegt, kann eine Strahlentherapie in Erwägung gezogen werden, um verbleibende Krebszellen zu zerstören.
  3. Chemotherapie: Bei hochgradigen Tumoren oder wenn der Tumor metastasiert hat, kann eine Chemotherapie erforderlich sein, um die Tumorzellen zu bekämpfen. Chemotherapeutika wie Vinblastin und Lomustin werden häufig verwendet, insbesondere bei aggressiven Tumoren.
  4. Tyrosinkinase-Inhibitoren: Diese Medikamente, wie Masitinib oder Toceranib, zielen speziell auf die c-KIT-Mutation ab, die bei einigen Mastozytomen vorkommt. Sie helfen, das Wachstum des Tumors zu verlangsamen und seine Ausbreitung zu verhindern.
  5. Antihistaminika: Da Mastzelltumoren Histamin freisetzen, was zu Juckreiz, Entzündungen oder Magen-Darm-Symptomen führen kann, wird oft eine Behandlung mit Antihistaminika wie Diphenhydramin empfohlen, um die Symptome zu lindern.
  6. Palliative Pflege: In Fällen, in denen eine Heilung nicht möglich ist, kann der Fokus auf palliativer Pflege liegen, um die Lebensqualität des Hundes zu verbessern. Dies kann Schmerzmittel, Entzündungshemmer und unterstützende Maßnahmen umfassen.

Prognose

Die Prognose eines Mastozytoms hängt stark von seinem Grad und dem Stadium der Krankheit ab:

  • Niedriggradige (Grad 1) Tumoren: Diese Tumoren haben in der Regel eine gute Prognose, wenn sie vollständig entfernt werden, und metastasieren selten.
  • Mittelgradige (Grad 2) Tumoren: Diese Tumoren haben eine variable Prognose, die von der vollständigen Entfernung und eventuellen Behandlungen wie Strahlentherapie abhängt.
  • Hochgradige (Grad 3) Tumoren: Diese Tumoren sind aggressiver und metastasieren häufiger. Die Prognose ist oft schlechter, und eine aggressive Behandlung ist erforderlich.

Frühzeitige Erkennung und Behandlung spielen eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der Prognose.

Prävention

Es gibt keine spezifischen Maßnahmen zur Vorbeugung von Mastozytomen, da sie in erster Linie genetisch bedingt sind. Dennoch können regelmäßige Untersuchungen beim Tierarzt und die Früherkennung von Knoten oder Tumoren dazu beitragen, dass bösartige Tumoren frühzeitig behandelt werden.

Fazit

Mastozytome sind eine häufige Art von Hauttumoren bei Hunden, die von gutartig bis bösartig reichen können. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um die beste Prognose zu gewährleisten. Chirurgische Entfernung, Strahlentherapie und Chemotherapie gehören zu den wirksamsten Behandlungsoptionen, insbesondere bei aggressiveren Formen der Erkrankung. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen und das Beobachten von Hautveränderungen sind wichtig, um Mastozytome frühzeitig zu erkennen.

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