Magenspiegelung

Was ist eine Magenspiegelung (Gastroskopie) bei Tieren? 

Eine Magenspiegelung (Gastroskopie) ist ein bildgebendes Verfahren, bei dem die Tierärztin oder der Tierarzt mit einer Endoskop-Kamera das Innere des Magens sehen kann. Hierbei wird ein Endoskop durch das Maul oder die Nase des Tieres in den Magen eingeführt, um die Schleimhaut des Magens, des Magenausgangs und der ersten Darmabschnitte zu beurteilen.

Während der Magenspiegelung lassen sich Veränderungen wie Magengeschwüre (Ulzera), Tumoren oder Polypen (Ausstülpungen der Magenschleimhaut) erkennen und Gewebeproben (Biopsien) entnehmen. Ohne das Endoskop wäre es notwendig, das Tier zu operieren und die Bauchwand und den Magen zu eröffnen, um das Organ von innen zu sehen.

Die Tierärztin bzw. der Tierarzt rät zu einer Magenspiegelung, wenn das Tier Symptome zeigt, die auf eine Erkrankung des Magens oder des Dünndarms hindeuten und die sich mithilfe von anderen Diagnose-Verfahren wie Ultraschall oder Röntgen nicht diagnostizieren lassen. Anlass für eine Magenspiegelung ist beispielsweise, wenn das Tier Schmerzen im oberen Bauchbereich hat, häufig Übelkeit verspürt und sich oft oder blutig erbricht. Mithilfe der Endoskopie lassen sich außerdem Fremdkörper aus dem Magen des Tieres entfernen.

Wie wird eine Magenspiegelung (Gastroskopie) bei Tieren durchgeführt? 

Eine Magenspiegelung (Gastroskopie) bei Tieren wird in Vollnarkose oder unter einer tiefen Beruhigung (Sedation) des Tieres durchgeführt. Das Tier sollte mehrere Stunden nüchtern sein, damit keine Speisereste im Magen die Sicht stören.

Die Tierärztin bzw. der Tierarzt führt das Endoskop vorsichtig in die Speiseröhre des Tieres ein. Beim Pferd und Rind wird das Endoskop über die Nase eingeführt, beim Hund und der Katze hingegen in die Maulhöhle. Der Tierarzt schiebt das Endoskop weiter in den Magen vor und füllt ihn mit etwas Gas, damit sich die Schleimhaut nicht über die Kamera legt. So ist es möglich, Veränderungen an der Magenschleimhaut, wie Blutungen, Tumoren, Verletzungen, Magengeschwüre (Ulzera) oder Verengungen zu entdecken. Außerdem lassen sich mithilfe von kleinen Werkzeugen Gewebeproben (Biopsien) entnehmen und anschließend untersuchen.

Wann wird eine Magenspiegelung (Gastroskopie) bei Tieren angewandt? 

Eine Magenspiegelung (Gastroskopie) bei Tieren ist sinnvoll, wenn Symptome einer Magen-Darm-Erkrankung bestehen, die sich mit anderen Diagnose-Methoden, wie einer Blutuntersuchung, Kotuntersuchung und einer Ultraschall-Untersuchung, nicht eindeutig feststellen lassen.

So führt die Tierärztin oder der Tierarzt eine Magenspiegelung durch, um unter anderem folgende Erkrankungen beim Tier zu diagnostizieren:

  • Schleimhautverletzungen (Erosion)
  • Magengeschwüre (Ulzeration)
  • Polypen (Ausstülpungen der Schleimhaut)
  • Engstellen (Stenosen) des Mageneingangs oder Magenausgangs
  • Gutartige Tumoren und bösartige Tumoren (Krebs)
  • Blutungen
  • Parasiten
  • Identifikation und Entfernung von Fremdkörpern im Magen

Welche Risiken birgt eine Magenspiegelung (Gastroskopie) bei Tieren? 

Eine Magenspiegelung (Gastroskopie) bei Tieren ist im Allgemeinen ein risikoarmer Eingriff. Die Tierärztin oder der Tierarzt führt die Gastroskopie in Vollnarkose oder unter einer starken Beruhigung (Sedation) durch, weshalb ein gewisses Narkoserisiko besteht. Es ist ratsam, vor der Narkose abzuklären, ob das Tier gesund ist.

In seltenen Fällen kann die Speiseröhre oder der Magen durch die Endoskopie verletzt oder gar durchbrochen werden. Bei der Entnahme von Gewebeproben (Biopsien) treten gelegentlich Nachblutungen auf. In seltenen Fällen atmet das Tier bei der Magenspiegelung Flüssigkeit ein (Aspiration), was zu einer Lungenentzündung führen kann.

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