Laryngotomie

Die Laryngotomie ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem der Kehlkopf (Larynx) chirurgisch geöffnet wird, um Zugang zu den Stimmbändern oder anderen Strukturen des Kehlkopfes zu erhalten. Dieser Eingriff wird in der Regel durchgeführt, um Atemwegshindernisse zu beseitigen, Tumore zu entfernen oder Verletzungen am Kehlkopf zu behandeln. Bei Hunden wird die Laryngotomie normalerweise angewendet, wenn weniger invasive Behandlungsoptionen nicht ausreichen, um die Atemwege offen zu halten.

Was ist eine Laryngotomie?

Die Laryngotomie ist eine Operation, bei der ein Schnitt in den Kehlkopf gemacht wird, um Zugang zu den Stimmbändern, dem Kehlkopfgewebe oder den umliegenden Strukturen zu erhalten. Dieser Eingriff wird meistens aus therapeutischen Gründen durchgeführt, um mechanische Hindernisse zu beseitigen, die die Atmung beeinträchtigen, oder um Erkrankungen oder Verletzungen des Kehlkopfes zu behandeln.

Es handelt sich um eine eher seltene Operation, die jedoch in Notfällen oder bei bestimmten Erkrankungen lebensrettend sein kann.

Anwendungsgebiete der Laryngotomie

Die Laryngotomie wird bei Hunden aus verschiedenen Gründen durchgeführt, insbesondere bei:

  1. Kehlkopflähmung (Larynxparalyse): Eine der häufigsten Indikationen für eine Laryngotomie ist die Kehlkopflähmung, bei der die Muskeln, die den Kehlkopf öffnen, gelähmt sind. Dies führt zu einer Verengung der Atemwege, was die Atmung erschwert. In solchen Fällen kann eine Laryngotomie helfen, den Kehlkopf mechanisch zu öffnen und den Luftstrom zu verbessern.
  2. Tumore im Kehlkopfbereich: Tumore oder Wucherungen im Kehlkopf oder an den Stimmbändern können die Atemwege blockieren. Die Laryngotomie wird durchgeführt, um die Tumore zu entfernen und den Luftweg freizuhalten.
  3. Traumatische Verletzungen: Hunde, die durch Unfälle oder Verletzungen einen beschädigten Kehlkopf erlitten haben, können eine Laryngotomie benötigen, um den Zugang zu beschädigtem Gewebe zu ermöglichen und die Heilung zu unterstützen.
  4. Fremdkörper: In einigen Fällen kann ein Fremdkörper im Kehlkopf oder in den Atemwegen stecken bleiben, der nicht durch andere Methoden entfernt werden kann. Die Laryngotomie ermöglicht es, den Fremdkörper direkt zu erreichen und zu entfernen.
  5. Chronische Atemwegsverengung: Hunde mit chronischen Atemwegserkrankungen, die eine Verengung des Kehlkopfes oder der Atemwege verursachen, können von einer Laryngotomie profitieren, um den Luftstrom zu verbessern.

Durchführung der Laryngotomie

Die Laryngotomie ist ein komplexer chirurgischer Eingriff, der in der Regel von einem tierärztlichen Chirurgen unter Vollnarkose durchgeführt wird. Der genaue Ablauf hängt von der zugrunde liegenden Erkrankung und dem Ziel der Operation ab, aber der allgemeine Ablauf ist wie folgt:

  1. Vorbereitung: Der Hund wird in Vollnarkose versetzt und der Bereich um den Kehlkopf wird rasiert und desinfiziert, um eine sterile Umgebung zu schaffen.
  2. Schnitt im Kehlkopf: Der Tierarzt macht einen Längsschnitt im Bereich des Kehlkopfes, um direkten Zugang zu den Stimmbändern oder den Strukturen des Kehlkopfes zu erhalten. Der Schnitt kann abhängig von der Lage des Problems variieren.
  3. Behebung des Problems: Wenn es sich um einen Fremdkörper handelt, wird dieser entfernt. Bei Tumoren wird das betroffene Gewebe entfernt, und bei Kehlkopflähmungen kann der Kehlkopf mechanisch geöffnet oder ein Teil der Stimmbänder entfernt werden, um die Atemwege zu erweitern.
  4. Verschließen der Wunde: Nach dem Eingriff wird der Kehlkopf sorgfältig verschlossen, um sicherzustellen, dass keine Infektion auftritt und die Wundheilung optimal verläuft. In vielen Fällen kann ein Tracheostoma (eine Öffnung in der Luftröhre) gelegt werden, um dem Hund während der Heilungsphase zu helfen, frei zu atmen.
  5. Nachsorge und Überwachung: Nach der Operation wird der Hund überwacht, um sicherzustellen, dass er gut atmen kann und keine Komplikationen auftreten. In einigen Fällen muss der Hund für eine gewisse Zeit in der Klinik bleiben, bis er stabil ist.

Risiken und Komplikationen der Laryngotomie

Wie bei jedem chirurgischen Eingriff gibt es auch bei der Laryngotomie potenzielle Risiken und Komplikationen:

  1. Infektionen: Da die Atemwege involviert sind, besteht ein erhöhtes Risiko für Infektionen. Der Bereich um den Kehlkopf ist besonders anfällig, weshalb nach der Operation eine sorgfältige Überwachung und Hygiene notwendig ist.
  2. Blutungen: Die Nähe des Kehlkopfes zu großen Blutgefäßen bedeutet, dass es während oder nach der Operation zu Blutungen kommen kann. Dies ist jedoch selten, wenn der Eingriff von einem erfahrenen Chirurgen durchgeführt wird.
  3. Atemprobleme nach der Operation: In einigen Fällen kann es nach der Operation zu Atembeschwerden kommen, insbesondere wenn sich Narbengewebe bildet oder wenn eine Schwellung auftritt. Der Hund muss möglicherweise vorübergehend über ein Tracheostoma atmen, bis die Heilung abgeschlossen ist.
  4. Veränderungen der Stimme: Da der Kehlkopf und die Stimmbänder involviert sind, kann es bei manchen Hunden zu Stimmveränderungen kommen, insbesondere wenn Teile der Stimmbänder entfernt wurden.
  5. Verschlucken von Nahrung: In seltenen Fällen kann es nach einer Laryngotomie zu Problemen beim Schlucken kommen, insbesondere wenn die Nerven oder Muskeln des Kehlkopfes beeinträchtigt sind. Dies kann eine vorübergehende oder dauerhafte Schluckstörung verursachen.

Nachsorge nach einer Laryngotomie

Die Nachsorge nach einer Laryngotomie ist entscheidend für den Heilungserfolg und die Lebensqualität des Hundes. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören:

  1. Überwachung der Atmung: Der Hund sollte nach der Operation engmaschig überwacht werden, um sicherzustellen, dass er gut atmet und keine Schwellungen oder Blockaden auftreten. Ein Tracheostoma kann helfen, die Atemwege während der Heilungsphase offen zu halten.
  2. Schmerzmanagement: Der Tierarzt wird Schmerzmittel verschreiben, um den Hund während der Heilungsphase zu entlasten. Das Schmerzmanagement ist wichtig, damit der Hund sich wohlfühlt und normal frisst und trinkt.
  3. Vermeidung von Anstrengung: Der Hund sollte sich in den ersten Tagen nach der Operation schonen und körperliche Anstrengung vermeiden. Der Bereich um den Kehlkopf muss vor äußeren Einwirkungen geschützt werden.
  4. Antibiotika und Wundpflege: Oft werden Antibiotika verschrieben, um Infektionen vorzubeugen. Außerdem ist es wichtig, die Wunde sauber und trocken zu halten, um die Heilung zu fördern.
  5. Ernährungsumstellung: Einige Hunde benötigen nach einer Laryngotomie eine angepasste Diät, insbesondere wenn sie Schluckbeschwerden haben. Weiches Futter oder spezielle Fütterungstechniken können notwendig sein, bis der Hund wieder normal fressen kann.

Fazit

Die Laryngotomie ist ein wichtiger chirurgischer Eingriff, der bei Hunden in Notfällen oder bei bestimmten Erkrankungen des Kehlkopfes durchgeführt wird. Obwohl die Operation mit Risiken verbunden ist, kann sie in vielen Fällen lebensrettend sein und die Lebensqualität des Hundes erheblich verbessern. Eine sorgfältige Nachsorge und Überwachung sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und eine vollständige Genesung zu ermöglichen.

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