FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) ist eine durch Zecken übertragene Virusinfektion, die in erster Linie Menschen betrifft, aber auch bei Hunden vorkommen kann. Das FSME-Virus wird durch den Stich infizierter Zecken der Gattung Ixodes (Holzbock) übertragen und führt zu einer schweren Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute. Obwohl Hunde seltener als Menschen an FSME erkranken, kann die Infektion für betroffene Tiere schwerwiegende Folgen haben.

Ursachen und Übertragung von FSME

FSME wird durch das FSME-Virus verursacht, ein Virus aus der Familie der Flaviviren. Die Hauptübertragungsquelle sind Zecken, die das Virus durch einen Biss auf den Wirt übertragen. Das Risiko einer FSME-Infektion ist besonders hoch in FSME-Risikogebieten, vor allem in bestimmten Teilen Europas und Asiens. Zecken sind besonders in den Frühlings- und Sommermonaten aktiv, was die Infektionsgefahr in dieser Zeit erhöht.

Die häufigsten Übertragungswege sind:

  1. Zeckenbisse: Die Zecke muss in der Regel nur wenige Stunden am Hund saugen, um das Virus zu übertragen.
  2. Vermehrte Zeckenaktivität: Besonders in bewaldeten Gebieten und hohen Gräsern sind Hunde gefährdet, da sie dort häufiger von Zecken gebissen werden.

Symptome von FSME bei Hunden

Während viele Hunde nach einer Infektion mit dem FSME-Virus keine Symptome zeigen oder nur milde Symptome haben, kann das Virus bei einigen Tieren eine schwere neurologische Erkrankung verursachen. Die Symptome treten in der Regel 1 bis 2 Wochen nach dem Zeckenstich auf.

Zu den typischen Symptomen von FSME bei Hunden gehören:

  • Fieber: Hunde können hohes Fieber entwickeln, oft begleitet von Lethargie und Schwäche.
  • Neurologische Störungen: Dies sind die schwerwiegendsten Symptome und umfassen:
  • Koordinationsstörungen (Ataxie)
  • Muskelzittern oder Muskelkrämpfe
  • Lähmungen, insbesondere der Hinterbeine
  • Verhaltensänderungen wie Aggressivität, Reizbarkeit oder Apathie
  • Schmerzempfindlichkeit im Nacken- und Kopfbereich
  • Kopfschiefhaltung: Ein typisches Zeichen für eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute.
  • Erbrechen oder Appetitlosigkeit: In einigen Fällen können Hunde auch gastrointestinale Symptome zeigen.

Da die neurologischen Symptome schwerwiegend sind, kann FSME bei Hunden zu dauerhaften Schäden oder sogar zum Tod führen, wenn die Infektion nicht frühzeitig erkannt und behandelt wird.

Diagnose von FSME bei Hunden

Die Diagnose von FSME bei Hunden ist schwierig, da die Symptome nicht immer eindeutig auf die Krankheit hinweisen. Oft sind weitere Tests notwendig, um die Infektion zu bestätigen:

  1. Bluttests: Antikörpertests können helfen, das FSME-Virus im Blut des Hundes nachzuweisen.
  2. Lumbalpunktion: Eine Untersuchung der Zerebrospinalflüssigkeit (Liquor) kann Hinweise auf eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute liefern.
  3. Bildgebende Verfahren: MRT oder CT-Scans können verwendet werden, um die Entzündung im Gehirn zu identifizieren.

Da die Diagnose komplex sein kann, sollten Hunde in FSME-Risikogebieten, die neurologische Symptome zeigen, sofort tierärztlich untersucht werden.

Behandlung von FSME bei Hunden

Es gibt keine spezifische antivirale Therapie gegen das FSME-Virus. Die Behandlung konzentriert sich daher auf die Linderung der Symptome und die Unterstützung des Immunsystems des Hundes. Die wichtigsten Maßnahmen umfassen:

  • Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente: Diese können helfen, die Entzündung im Gehirn zu reduzieren und neurologische Symptome zu lindern.
  • Infusionstherapie: Zur Stabilisierung des Kreislaufs und zur Unterstützung des Immunsystems.
  • Antikonvulsiva: In schweren Fällen, in denen der Hund Anfälle oder Krämpfe hat, können Medikamente zur Kontrolle von Krampfanfällen notwendig sein.
  • Intensive Pflege: Hunde, die schwer betroffen sind, benötigen möglicherweise intensive Betreuung, um Komplikationen wie Dehydrierung oder Lähmungen zu bewältigen.

Die Prognose hängt stark davon ab, wie früh die Krankheit erkannt und behandelt wird. In schweren Fällen können die neurologischen Schäden dauerhaft sein.

Prävention von FSME bei Hunden

Da es keine spezifische Impfung gegen FSME für Hunde gibt, ist die Prävention der Zeckenstiche die beste Schutzmaßnahme. Zu den wichtigsten Maßnahmen zur Zeckenprophylaxe gehören:

  1. Regelmäßige Anwendung von Zeckenschutzmitteln: Spot-on-Präparate, Zeckenhalsbänder oder orale Medikamente sind wirksam, um Zeckenbefall zu verhindern. Diese Mittel müssen regelmäßig angewendet werden, um einen konstanten Schutz zu gewährleisten.
  2. Tägliche Zeckenkontrolle: Nach Spaziergängen in bewaldeten Gebieten oder hohem Gras sollten Hunde gründlich auf Zecken untersucht werden. Zecken sollten sofort entfernt werden, um die Übertragung des Virus zu verhindern.
  3. Meidung von Risikogebieten: In FSME-Risikogebieten sollten Hundebesitzer versuchen, Bereiche mit hoher Zeckenaktivität zu meiden, besonders im Frühjahr und Sommer.
  4. Schnelle Zeckenentfernung: Wenn eine Zecke entdeckt wird, sollte sie sofort mit einer Zeckenzange entfernt werden, um das Risiko einer Übertragung zu minimieren. Es ist wichtig, die Zecke vollständig zu entfernen, ohne Teile des Kopfes im Hund stecken zu lassen.

FSME-Risikogebiete

FSME ist besonders in bestimmten Regionen Europas und Asiens verbreitet. In Deutschland, Österreich, der Schweiz und anderen Teilen Mitteleuropas gibt es ausgewiesene FSME-Risikogebiete, in denen Hunde einem höheren Risiko ausgesetzt sind. Die Zeckenaktivität in diesen Gebieten ist in den wärmeren Monaten des Jahres, von Frühjahr bis Herbst, am höchsten.

Fazit

FSME ist eine seltene, aber schwerwiegende Infektion bei Hunden, die durch den Stich infizierter Zecken übertragen wird. Obwohl Hunde seltener erkranken als Menschen, kann die Krankheit schwere neurologische Schäden verursachen. Die beste Prävention besteht in einem effektiven Zeckenschutz, regelmäßigen Zeckenkontrollen und der sofortigen Entfernung von Zecken. Hundebesitzer in FSME-Risikogebieten sollten besonders wachsam sein, um das Infektionsrisiko zu minimieren.

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