Bewegungsapparat

Der Bewegungsapparat Deines Hundes ist das System, das ihm Bewegung ermöglicht und seine Stabilität gewährleistet. Er besteht aus Knochen, Muskeln, Gelenken, Sehnen und Bändern, die zusammenarbeiten, um den Körper zu stützen, Bewegungen zu ermöglichen und den Hund in Bewegung zu halten. Ein gesunder Bewegungsapparat ist entscheidend für das Wohlbefinden Deines Hundes, da er maßgeblich für seine Mobilität und Lebensqualität verantwortlich ist.

In diesem Artikel erfährst Du mehr über den Aufbau und die Funktionen des Bewegungsapparats, häufige Probleme, die auftreten können, und wie Du Deinen Hund durch gezielte Pflege und Vorsorge gesund hältst.

Was gehört zum Bewegungsapparat bei Hunden?

Der Bewegungsapparat Deines Hundes setzt sich aus zwei Hauptkomponenten zusammen: dem passiven und dem aktiven Bewegungsapparat. Beide Systeme arbeiten zusammen, um Bewegungen zu ermöglichen und den Körper zu stabilisieren.

Passiver Bewegungsapparat

Der passive Bewegungsapparat besteht aus den Knochen, Gelenken, Bändern und Knorpeln, die den Körper stützen und stabilisieren. Dazu gehören:

  • Knochen: Sie bilden das Skelett und geben dem Körper Struktur und Form. Beim Hund umfasst das Skelett Schädel, Wirbelsäule, Rippen, Vorder- und Hinterbeine sowie den Schwanz.
  • Gelenke: Gelenke verbinden die Knochen miteinander und ermöglichen Bewegungen in verschiedenen Richtungen. Wichtige Gelenke beim Hund sind die Hüftgelenke, Kniegelenke, Schultergelenke und Ellbogengelenke.
  • Knorpel: Der Knorpel ist ein glattes Gewebe, das die Enden der Knochen in den Gelenken bedeckt. Er reduziert Reibung und dämpft Stöße, um die Gelenke zu schützen.
  • Bänder: Bänder sind feste, elastische Gewebestrukturen, die Knochen miteinander verbinden und die Gelenke stabilisieren.

Aktiver Bewegungsapparat

Der aktive Bewegungsapparat umfasst die Muskeln, Sehnen und Faszien, die für die Bewegungsfähigkeit des Hundes verantwortlich sind.

  • Muskeln: Muskeln setzen an den Knochen an und ziehen sich zusammen, um Bewegung zu erzeugen. Sie arbeiten in Gruppen zusammen, um komplexe Bewegungen zu ermöglichen.
  • Sehnen: Sehnen verbinden die Muskeln mit den Knochen und übertragen die Kraft der Muskelkontraktionen auf das Skelett, sodass der Hund sich bewegen kann.
  • Faszien: Dies sind Bindegewebsstrukturen, die die Muskeln umhüllen und die Bewegungen der Muskeln unterstützen und koordinieren.

Funktionen des Bewegungsapparats

Der Bewegungsapparat Deines Hundes erfüllt verschiedene wichtige Funktionen, die es ihm ermöglichen, zu gehen, zu laufen, zu springen und seine Position im Raum zu halten.

Stützfunktion

Das Skelett und die Muskeln stützen den Körper Deines Hundes und geben ihm Stabilität. Die Knochen und Gelenke tragen das Gewicht des Hundes und sorgen dafür, dass er aufrecht stehen und sich bewegen kann.

Bewegungsfunktion

Die Muskeln, Sehnen und Gelenke ermöglichen die Bewegung des Hundes. Durch das Zusammenziehen und Entspannen der Muskeln kann sich der Hund in verschiedene Richtungen bewegen, rennen, springen und spielen.

Schutzfunktion

Der Bewegungsapparat schützt die inneren Organe des Hundes. Die Rippen schützen das Herz und die Lunge, während das Becken wichtige Organe wie die Blase und den Darm schützt.

Dämpfungsfunktion

Gelenke und Knorpel wirken wie Stoßdämpfer, die bei jedem Schritt oder Sprung des Hundes Stöße abfedern. Dies verhindert, dass die Knochen und Gelenke durch wiederholte Belastungen beschädigt werden.

Häufige Probleme des Bewegungsapparats bei Hunden

Probleme mit dem Bewegungsapparat können die Mobilität und das Wohlbefinden Deines Hundes erheblich beeinträchtigen. Hier sind einige der häufigsten Erkrankungen und Verletzungen, die den Bewegungsapparat betreffen:

Arthrose

Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, bei der der Gelenkknorpel langsam abgebaut wird. Dies führt zu Schmerzen, Entzündungen und Bewegungseinschränkungen. Arthrose tritt häufig bei älteren Hunden oder Hunden großer Rassen auf.

Hüftdysplasie

Hüftdysplasie ist eine Fehlbildung des Hüftgelenks, bei der der Oberschenkelkopf nicht richtig in die Hüftpfanne passt. Dies führt zu Instabilität, Schmerzen und im Laufe der Zeit zu Arthrose. Hüftdysplasie ist eine genetisch bedingte Erkrankung, die bei großen Hunderassen wie dem Deutschen Schäferhund häufig auftritt.

Kreuzbandriss

Ein Kreuzbandriss ist eine Verletzung des Bandes im Kniegelenk, das das Gelenk stabilisiert. Diese Verletzung kann durch plötzliche Bewegungen oder Überlastung entstehen und erfordert oft eine chirurgische Behandlung.

Patellaluxation

Bei der Patellaluxation springt die Kniescheibe aus ihrer normalen Position im Kniegelenk. Dies kann bei kleineren Hunderassen wie Chihuahuas oder Yorkshire Terriern vorkommen und führt zu Lahmheit und Schmerzen.

Ellbogendysplasie

Ellbogendysplasie ist eine Fehlentwicklung der Gelenke im Ellbogen, die Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursacht. Diese Erkrankung betrifft oft große Hunderassen und kann zu Arthrose führen.

Pflege und Vorbeugung von Problemen im Bewegungsapparat

Es gibt verschiedene Maßnahmen, die Du ergreifen kannst, um die Gesundheit des Bewegungsapparats Deines Hundes zu unterstützen und Problemen vorzubeugen:

Ausgewogene Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend für die Gesundheit der Knochen und Gelenke Deines Hundes. Eine Ernährung, die reich an Vitaminen, Mineralstoffen und essentiellen Fettsäuren ist, unterstützt die Gelenke. Achte darauf, dass Dein Hund nicht übergewichtig ist, da Übergewicht die Gelenke stark belastet und das Risiko für Arthrose und andere Gelenkerkrankungen erhöht.

Regelmäßige Bewegung

Moderate, regelmäßige Bewegung ist wichtig, um die Muskulatur zu stärken und die Gelenke beweglich zu halten. Spaziergänge, Schwimmen und sanfte Spiele sind ideal, um die Gelenke zu schonen und die Mobilität zu fördern. Vermeide jedoch übermäßige Belastungen, wie Sprünge oder abruptes Stoppen, die die Gelenke übermäßig belasten können.

Gelenkschonendes Training

Gelenkschonende Aktivitäten wie Schwimmen oder langsames Laufen auf weichem Untergrund helfen, die Gelenke zu entlasten, während gleichzeitig die Muskulatur gestärkt wird. Vermeide anstrengende Sprünge und rutschige Oberflächen, die zu Verletzungen führen könnten.

Nahrungsergänzungsmittel

Bestimmte Nahrungsergänzungsmittel wie Glucosamin, Chondroitin und Omega-3-Fettsäuren können helfen, den Gelenkknorpel zu unterstützen und Entzündungen zu reduzieren. Diese Ergänzungen sind besonders nützlich für ältere Hunde oder Hunde, die anfällig für Gelenkprobleme sind.

Physiotherapie

Physiotherapie ist eine effektive Methode, um die Mobilität von Hunden mit Gelenkproblemen zu verbessern. Spezielle Übungen, Massagen und Hydrotherapie helfen, die Muskeln zu stärken und die Gelenke beweglich zu halten.

Regelmäßige Tierarztbesuche

Regelmäßige Besuche beim Tierarzt sind wichtig, um die Gesundheit des Bewegungsapparats Deines Hundes zu überwachen. Frühzeitige Diagnose und Behandlung können helfen, Gelenkprobleme zu verhindern oder zu verlangsamen.

Übungen für den Bewegungsapparat zu Hause

Es gibt einige einfache Übungen, die Du zu Hause durchführen kannst, um den Bewegungsapparat Deines Hundes zu unterstützen und zu stärken:

Pfotenwechsel

Lasse Deinen Hund abwechselnd eine Pfote heben, während er auf festem Boden steht. Diese Übung verbessert das Gleichgewicht und stärkt die Muskulatur der Beine und des Rückens.

Slalom-Laufen

Lasse Deinen Hund in einem Slalom zwischen Hindernissen oder Stangen hindurchlaufen. Dies fördert die Beweglichkeit und stärkt die Muskulatur, ohne die Gelenke zu überlasten.

Schwimmen

Schwimmen ist eine hervorragende gelenkschonende Übung, die gleichzeitig die Muskeln kräftigt und die Ausdauer fördert. Suche nach einem sicheren Ort, an dem Dein Hund schwimmen kann, oder nutze spezielle Hunde-Schwimmbecken.

Balance-Training

Verwende ein Balance-Pad oder ein Balance-Kissen, um das Gleichgewicht Deines Hundes zu trainieren. Diese Übungen stärken die Tiefenmuskulatur und unterstützen die Gelenkstabilität.

Fazit

Der Bewegungsapparat ist entscheidend für die Mobilität und das Wohlbefinden Deines Hundes. Mit einer ausgewogenen Ernährung, regelmäßiger gelenkschonender Bewegung und gezielten Vorsorgemaßnahmen kannst Du dazu beitragen, dass die Knochen, Gelenke und Muskeln Deines Hundes stark und gesund bleiben. Bei Anzeichen von Gelenkproblemen ist es wichtig, frühzeitig einen Tierarzt zu konsultieren, um Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität Deines Hundes zu verbessern.

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