Das Schütteln ist ein häufig beobachtetes Verhalten bei Hunden, das viele verschiedene Ursachen haben kann. In den meisten Fällen ist es ein ganz normales und harmloses Verhalten, das der Hund nutzt, um Wasser, Schmutz oder Unbehagen loszuwerden. Es kann jedoch auch auf Stress, gesundheitliche Probleme oder eine neurologische Störung hinweisen. Um das Schütteln Deines Hundes richtig zu interpretieren, ist es wichtig, die Situation und die Begleitumstände zu verstehen.
Gründe, warum Hunde sich schütteln
Schütteln nach dem Baden oder Schwimmen:
Der häufigste Grund, warum Hunde sich schütteln, ist, dass sie sich von Wasser befreien wollen. Wenn Dein Hund nass ist – sei es nach einem Spaziergang im Regen, nach dem Schwimmen oder nach einem Bad –, wird er sich fast sofort schütteln, um überschüssiges Wasser aus seinem Fell loszuwerden. Hunde können durch dieses Schütteln etwa 70 % des Wassers in ihrem Fell entfernen.
Schütteln nach dem Aufstehen oder Liegen:
Hunde schütteln sich oft, wenn sie gerade aufgestanden sind, zum Beispiel nach einem Nickerchen. Dies könnte mit der „Neustart“-Funktion des Körpers zusammenhängen, bei der der Hund sich einfach lockert und auf die nächste Aktivität vorbereitet. Es hilft auch, Staub oder Schmutz aus dem Fell zu entfernen.
Stress oder Anspannung abbauen:
Hunde schütteln sich manchmal nach stressigen oder unangenehmen Situationen. Dies kann nach einem Besuch beim Tierarzt, einem ungewohnten Training oder einer intensiven Begegnung mit einem anderen Hund der Fall sein. Das Schütteln dient in diesem Fall dazu, Stress abzubauen und sich zu „resetten“. Manchmal schütteln sich Hunde auch, nachdem sie Disziplinierungen erhalten haben oder sich in einer konfliktbehafteten Situation befinden. Es ist eine Möglichkeit, die Anspannung loszuwerden und emotional „durchzuatmen“.
Schmutz, Staub oder Fremdkörper loswerden:
Wenn Hunde sich schütteln, nachdem sie draußen waren, kann dies daran liegen, dass sie Schmutz, Sand oder Fremdkörper loswerden wollen. Dies ist besonders häufig nach einem Spaziergang oder beim Spielen im Freien der Fall.
Nach dem Kontakt mit anderen Hunden oder Menschen:
Manche Hunde schütteln sich nach einer Begegnung mit einem anderen Hund oder nach einem ausgiebigen Streicheln. Dies kann als eine Möglichkeit interpretiert werden, die Begegnung abzuschließen oder sich von der körperlichen Berührung zu lösen. Es ist eine natürliche Reaktion und bedeutet nicht, dass der Hund die Interaktion negativ empfunden hat.
Schütteln als Zeichen für gesundheitliche Probleme
Obwohl Schütteln in den meisten Fällen harmlos ist, kann es manchmal auf gesundheitliche Probleme hinweisen. Hier sind einige mögliche Ursachen:
Ohrenentzündung:
Hunde, die häufig den Kopf schütteln, könnten an einer Ohrenentzündung leiden. Besonders Hunderassen mit hängenden Ohren (z. B. Cockerspaniels, Labradore) sind anfällig für Ohrenentzündungen. Anzeichen dafür sind vermehrtes Kopfschütteln, Kratzen an den Ohren, Rötungen oder ein unangenehmer Geruch aus den Ohren. Wenn Dein Hund sein Ohr häufig schüttelt, ist es ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen, um eine Entzündung auszuschließen.
Hautprobleme oder Parasiten:
Juckreiz durch Hautprobleme wie Allergien, Milben oder Flöhe kann dazu führen, dass sich Dein Hund häufig schüttelt. Wenn der Hund besonders den Kopf und den Körper oft schüttelt und sich gleichzeitig kratzt, könnte es an Hautirritationen oder Parasiten liegen. Eine genaue Untersuchung der Haut und des Fells kann hier Aufschluss geben.
Schmerzen oder neurologische Probleme:
In selteneren Fällen kann das Schütteln auf Schmerzen oder neurologische Störungen hinweisen. Wenn Dein Hund sich ungewöhnlich oft und ohne ersichtlichen Grund schüttelt, oder wenn er dabei Anzeichen von Schwindel, Zittern oder Koordinationsproblemen zeigt, solltest Du einen Tierarzt aufsuchen, um ernstere Ursachen auszuschließen.
Kälte:
Manche Hunde schütteln sich, wenn ihnen kalt ist. Zittern oder Schütteln aufgrund von Kälte tritt häufig bei kleineren Hunderassen, Hunden mit kurzem Fell oder Welpen auf, die kälteempfindlicher sind. Wenn Du bemerkst, dass Dein Hund sich bei kaltem Wetter häufig schüttelt, könnte dies ein Zeichen dafür sein, dass ihm zu kalt ist, und Du solltest über einen Mantel oder einen wärmeren Aufenthaltsort nachdenken.
Wie Du auf Schütteln reagieren solltest
Wenn Dein Hund sich gelegentlich schüttelt, ist dies in der Regel kein Grund zur Sorge. Hier sind einige Tipps, wie Du damit umgehen kannst:
- Schütteln nach dem Baden oder Schwimmen: Das Schütteln ist hier ganz normal und ein Zeichen dafür, dass Dein Hund sich von überschüssigem Wasser befreien möchte. Um das Durchnässen der Umgebung zu verhindern, kannst Du Deinen Hund direkt nach dem Baden oder Schwimmen abtrocknen.
- Schütteln nach stressigen Situationen: Wenn Dein Hund sich nach einem stressigen Erlebnis schüttelt, kannst Du das Verhalten als Zeichen dafür interpretieren, dass er sich beruhigt und den Stress abbaut. Gib ihm in solchen Momenten Raum und Ruhe, damit er sich wieder entspannen kann.
- Ohren und Haut regelmäßig kontrollieren: Wenn Dein Hund sich häufig den Kopf schüttelt oder Anzeichen von Unbehagen zeigt, überprüfe regelmäßig seine Ohren und sein Fell auf Anzeichen von Infektionen, Parasiten oder Hautirritationen. Bei Verdacht auf gesundheitliche Probleme ist ein Besuch beim Tierarzt sinnvoll.
- Schütteln als Zeichen von Kälte: Wenn Dein Hund sich bei kaltem Wetter oft schüttelt, kann das ein Hinweis darauf sein, dass ihm kalt ist. Du kannst ihm einen Hundemantel anziehen oder sicherstellen, dass er nicht zu lange in der Kälte bleibt.
Wann solltest Du einen Tierarzt aufsuchen?
Du solltest Deinen Hund zum Tierarzt bringen, wenn das Schütteln von folgenden Symptomen begleitet wird:
- Häufiges Kratzen an den Ohren oder am Körper
- Rötungen, Schwellungen oder unangenehmer Geruch aus den Ohren
- Ständiges Kopfschütteln oder einseitiges Neigen des Kopfes
- Ungewöhnliches Zittern, das nicht mit Kälte in Verbindung steht
- Koordinationsprobleme oder Schwäche
- Vermehrtes Kratzen und Hautirritationen
In diesen Fällen könnte das Schütteln auf ein zugrunde liegendes medizinisches Problem hinweisen, das eine tierärztliche Behandlung erfordert.
Fazit
Das Schütteln bei Hunden ist in den meisten Fällen ein normales Verhalten, das ihnen hilft, Wasser, Schmutz oder Stress abzubauen. Es ist ein natürlicher Reflex, der in vielen verschiedenen Situationen auftritt und meistens harmlos ist. Wenn Dein Hund sich jedoch übermäßig schüttelt oder das Schütteln von weiteren Symptomen wie Juckreiz, Schmerzen oder neurologischen Problemen begleitet wird, solltest Du einen Tierarzt aufsuchen. Regelmäßige Kontrollen der Ohren, Haut und des Fells können helfen, gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.