Tipps fürs harmonische Miteinander von Hund und Baby

Hund und Baby entspannt miteinander

Die harmonische Koexistenz von Hund und Baby in einer Familie wird von Vielen noch kritisch beäugt. Allerdings stellt sich doch eher die Frage nach dem “Wie” und nicht nach dem “Ob”. Bei uns erhaltet ihr aufschlussreiche Tipps anstatt entmutigender Aussagen!

Hund und Baby: Die Familie ist komplett

Egal, wer zuerst da war: wir betrachten sowohl Hund als auch menschlichen Nachwuchs als vollwertige Familienmitglieder! Und genau so gehen wir auf der Suche nach Hilfestellung auch vor.

Tatsächlich gibt es so einige Mythen und Pauschalratschläge, die sich in der Realität jedoch oft als Schall und Rauch entpuppen. Vor allem so ein Rat, der häufig viel zu schnell kommt, lautet: dann gib den Hund doch ab. Doch falls man das wirklich täte, müsste man sich ernsthaft die Frage stellen: entzieht man sich da nicht der Verantwortung, für die man sich zuvor ganz bewusst entschieden hat?

Unsere nachfolgenden Tipps zielen also darauf ab, dass man für die genannten Familienmitglieder – Hund und Baby – dieselbe Verantwortung hat.

Aller Anfang ist schwer: Die Konfrontation

Das Baby kommt nach der Geburt aus dem Krankenhaus nach Hause oder aber es ist die Ankunft des neuen Familienhundes. Im Internet kursieren dazu einige zweifelhafte Tipps, wie zum Beispiel, den Hund an der Windel des Babys schnuppern zu lassen. Hier die Aufklärung: Hunde müssen nicht an unseren Hintern oder Exkrementen riechen, um uns als Menschen zu erkennen!

So ein bisschen Geruch zum Kennenlernen ist allerdings nicht ganz verkehrt. Für den Anfang tun es beispielsweise ein Tuch, in das das Baby gewickelt war, oder ein Kleidungsstück. Auch das Baby selbst sollte der Hund beschnuppern dürfen. Schaffe dafür eine ruhige Atmosphäre – setzt euch zum Beispiel gemeinsam aufs Sofa und der Hund darf das Baby beäugen, während du es im Arm hältst.

Wie viel Nähe ist angebracht?

Wir behandeln Babys gerne wie rohe Eier. In vielen Familien dürfen Hunde dem kleinen Bündel niemals zu nahe kommen. Das stimmt aber nur zum Teil. Natürlich ist es wichtig, dass der aufgeregte Hund nicht anfängt, über das Baby zu springen oder ihm eifrig durchs Gesicht zu schlecken.

Genau deshalb ist die Atmosphäre so wichtig. Hund und Baby dürfen gern nahe beieinander sein, trotzdem muss eine gewisse Privatsphäre erhalten bleiben. Der Hund darf bei, aber natürlich nicht auf dem Baby liegen oder es in irgendeiner Weise behindern, einschränken oder überdecken.

Wer darf was?

Während wir Kleinkindern im Grunde alles erlauben, errichten viele Familien mit Hund und Baby enorm viele Regeln und Verbote für das Tier. Der Hund darf nicht ins Babybett, aber sobald das Kind zu krabbeln anfängt, stört es den Vierbeiner gerne in seinem Hundebett. Nicht wirklich fair, oder?

Hier gilt: für alle Beteiligten sollten gleichwertige Regeln gelten. Wenn der Hund nicht ans Kinderspielzeug darf, gilt dasselbe fürs Kind und das Hundespielzeug. Jeder braucht seinen eigenen Schlafplatz, Pausen, ungestörte Zeiten und ein Mindestmass an Privatsphäre.

Und was ist mit Eifersucht?

Häufig schaffen wir uns solche Probleme in Wahrheit selbst. Teilweise unbewusst widmen wir dem Baby mehr Aufmerksamkeit als dem Hund. Hier stellt sich die Frage nach der Gewohnheit. Wie teilen wir uns die Zeit auf? Sind die Gassirunden plötzlich seltener und kürzer? Verhätscheln wir nur noch das Baby, während der Hund beleidigt in der Ecke sitzt?

Ja, das mag eine Herausforderung sein. Aber der Alltag spielt sich besonders durch Gewohnheiten ein. Veränderungen stellen herbe Einschnitte für Hunde dar. Doch der artgerecht umsorgte Hund wird selten mit Eifersucht reagieren, solange man ihm keinen triftigen Grund dafür gibt.

Die nötige Aufsichtspflicht

Hier geben uns schon die gesetzlichen Regelungen eine kleine Hilfestellung. Das Wort Aufsichtspflicht bezieht sich zwar auf Menschen und Kinder, aber auch für Hunde greift eine Haftung. Erweitern wir das auf das Zusammenleben von Mensch und Tier, kommen wir zu der Zusammenfassung: Aufsicht für beide gleichermassen.

Wie beim Gesetz reduziert sich die nötige Aufsicht mit den Jahren. Doch gerade zu Anfang, vor dem “eingespielten Team”, gilt: lasst eure Hunde und Babys miteinander bitte nicht unbeaufsichtigt.

Beschwichtigungssignale

Im Netz kursieren unzählige tolle Aufnahmen von Hunden und Babys, die miteinander spielen, zusammen im Bettchen liegen oder schmusen. Schauen wir etwas genauer hin, sehen die tierischen Vertreter oft aber nicht wirklich begeistert aus. Da Hunde und Menschen unterschiedlich kommunizieren, passieren schnell Missverständnisse. Die verdrehten Augen oder das Lecken übers Gesicht sind nicht etwa amüsante Gesten, sondern Warnsignale.

Und als solche sollten sie bitte auch verstanden werden. Bringt eure Tiere bitte nicht in Situationen, die ihnen unangenehm sind. Beherzigt dafür noch einmal den oben genannten Tipp: Privatsphäre und persönliches Eigentum für jeden.

Genauso wenig ist es lustig, wenn das Baby dem Hund an Ohren oder Schwanz zieht, ihm in die Augen piekt oder am Fell zerrt. Wenn Hund dann bellt oder schnappt, ist er der Böse – dabei wehrt er sich nur. Babys sind erstmal nur begrenzt lernfähig, weshalb es unsere Pflicht ist, derartige Situationen direkt im Vorfeld zu vermeiden.

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