Entspanntes Zubehör statt Zugzwang: Den Hund an die Leine gewöhnen

Junghund beisst in Leine und zieht daran

“Leinenpflicht”, dieses Wort ruft bei manchen Hundehaltern Grauen hervor. “Einschränkung von Bewegung und Freiheit”, rufen dann die Gegenstimmen. Wenn Sie Ihren Hund aber von Anfang an ausreichend an die Leine gewöhnen, sorgt das für entspannte Spaziergänge auf beiden Seiten.

Die Leine als Verbindung zwischen Hund und Halter

Wie wäre es, wenn wir die Hundeleine nicht als lästige Pflicht, sondern als Chance ansehen, die Beziehung zwischen Mensch und Tier noch weiter zu stärken? Denn bei korrektem Einsatz kann die Leine genau das sein. Sie ist das – nicht mehr unsichtbare – Band von Vertrauen zwischen Hund und Halter. Eine Leine ist so viel mehr als nur “Mittel zum Zweck”. Wir müssen nicht hektisch daran herumzerren, um den Hund zu lenken. Grundkommandos sind für die Hundeerziehung weit besser – ganz ohne Leine.

Aller Anfang ist schwer – den Hund an die Leine gewöhnen

Unsere Gefühle färben auf die Hunde ab, das ist bekannt. Somit ist es kaum verwunderlich, dass der sonst so artige Hund regelrecht ausrastet, wenn er an der Leine gehen soll. Der Halter verbindet die Spaziergänge mit Stress und ist schon angespannt, bevor es losgeht. Das merkt natürlich auch der Hund. Wir wissen, es mag blöd klingen, aber “denken Sie positiv! Die Wirkung wird Sie überraschen. Das gemeinsame Gassigehen ist etwas Schönes. Es ist Gelegenheit für Zweisamkeit und Erkundung, Bewegung und frische Luft ist nachweislich gut für Gesundheit und Seele.

Halsband und Brustgeschirr als Grundlage

Pflichtbewusste Züchter gewöhnen Welpen übrigens schon ausgesprochen früh an Halsbänder – und teilweise sogar Leinen. Halsbänder für Welpen sind sehr weich und stören die Hunde nicht. Während einige Züchter die farbigen Bänder nur zum Markieren nutzen, trainieren andere schon von Anfang, dass ein leichter Zug daran “Nein” bedeutet. Straffes Ziehen an Halsband oder Leine ist für jeden Hund unangenehm. Dementsprechend ist es oft sinnvoller, mit einem Brustgeschirr zu starten. Selbst beim Anziehen der verbundenen Leine bleibt die Belastung auf den Hundekörper gut verteilt. Um den Hund überhaupt ans Tragen von Leine bzw. Brustgeschirr zu gewöhnen, macht es Sinn, diese vorerst ohne jegliche Führung einzusetzen. Das blosse Anlegen und Tragen ist die erste Übung. Positive Bestärkung und Belohnung dürfen hierbei nicht fehlen. Starten Sie mit kurzen Etappen und verlängern Sie mit der Zeit die Dauer, für die Ihr Hund das Geschirr trägt.

Den Hundehalter an die Leine gewöhnen!

Im Grunde ist es viel wichtiger, den Halter an den richtigen Umgang mit der Leine zu gewöhnen, als den Hund selbst. Sind Sie entspannt, ist es auch Ihr Hund. Gehen Sie hingegen hektisch und gestresst mit der Leine um, verbindet der Hund den Spaziergang mit einer negativen Erwartungshaltung. Machen Sie sich bewusst, dass die Leine nur Behelf für den “Notfall” ist. Die Führung des Hundes geschieht durch Erziehung und gezielte Kommandos, nicht durch die Leine. Die Leine sollte von Anfang an ohne Spannung durchhängen. Für das anfängliche Leinentraining darf Ihr Hund das Tempo bestimmen – bewegt er sich, gehen Sie auf gleicher Höhe mit. Bleibt er stehen, pausieren auch Sie. Wollen Sie Ihren Hund mehr anleiten, tun Sie das durch Signale, Kommandos und Belohnungen. Vielfach hat es sich bewährt, den Hund für die Eingewöhnung zwar angeleint, aber in einem begrenzten Umfeld frei laufen zu lassen. Dafür eignet sich der heimische Garten genauso wie Innenräume. Damit üben auch Sie, den Hund ohne Griff zur Leine an bestimmte Kommandos zu gewöhnen.

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