Die Hundekrankenversicherung kann eine gute Möglichkeit sein, Ihre pelzigen Freunde zu schützen, aber es gibt viele Missverständnisse über diese Art von Versicherung. Wir haben Antworten auf einige der am häufigsten gestellten Fragen zur Krankenversicherung für Hunde zusammengestellt, damit Sie eine fundierte Entscheidung für Ihr Haustier treffen können.
Ist eine Hundekrankenversicherung Pflicht?
Nein. Im Gegensatz zur Hundehalter-Haftpflichtversicherung, die in manchen Ländern verpflichtend ist, stellt die Krankenversicherung für Hunde eine optionale Versicherungsform dar. Der Abschluss ist also freiwillig.
Wann kann ich eine Hundekrankenversicherung abschliessen?
Bei vielen Versicherungsgesellschaften gibt es sogenannte Ausschlusskriterien. So nehmen manche Gesellschaften Hunde ab einem gewissen Alter nicht mehr an. (Interessant hierzu: Haustierversicherung ohne Altersbeschränkung in Deutschland und der Schweiz)
Auch eventuelle Vorerkrankungen spielen eine wichtige Rolle. In der Regel leisten Versicherungen auch nicht, wenn der Versicherungsfall schon eingetreten ist – ist das Tier also zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses schon krank oder verletzt, gibt es dafür kein Geld.
Wie viel darf die Versicherung kosten?
Hierfür gibt es leider keinen genauen Richtwert. Wir wissen, Tierarztkosten können teuer sein – die Absicherung dementsprechend leider auch. Deshalb macht es Sinn, vor dem Abschluss einen intensiven Vergleich durchzuführen. Einige Online-Vergleichsportale bieten das auch für Tierkrankenversicherungen an.
Die Kosten für die Versicherung richten sich üblicherweise nach einigen Kriterien.
- Anzahl der Hunde
- Rasse (da einige Rassen bekanntlich anfälliger für bestimmte Erkrankungen sind)
- Alter
- allgemeiner Gesundheitszustand, Vorerkrankungen
Wann und wie leistet die Hundekrankenversicherung?
Das kommt auf den entsprechenden Tarif an, den Sie für Ihr Tier abgeschlossen haben. Es gibt die unterschiedlichsten Varianten auf dem Markt. Prüfen Sie vor dem Abschluss sorgfältig, welche Leistungen der jeweilige Tarif bietet. Nachfolgend einige gängige Staffelungen bzw. Einteilungen:
- Kosten für operative Eingriffe
- weiterführende tierärztliche Kosten wie Untersuchungen oder Medikamente
- Höhe des Selbstbehalts (ein Teil der Kosten muss grundsätzlich vom Halter getragen werden) nach Prozent oder Betrag?
- Definition des Versicherungsfalls – z.B. nur “Unfallversicherung für Hunde” oder vollständige Krankenversicherung?
- Höhe der Versicherungsleistung abhängig von/gestaffelt nach Vertragslaufzeit? (Leistung steigt erst im Laufe der Zeit)
Manche Versicherungen bieten die Direktabrechnung mit dem Tierarzt an. Standard ist aber, dass der Hundehalter die Kosten zuerst selbst aufbringt und erst nachträglich mit dem Versicherungsunternehmen abrechnet. Dazu müssen Sie alle Rechnungen einreichen.
Was ist, wenn ich mit der Versicherung unzufrieden bin?
Erneut kommt es auf die zugrundeliegenden Bedingungen der gewählten Hundekrankenversicherung an. Mindestens steht Ihnen ein “gewöhnliches” Kündigungsrecht zu. Je nach Bedingung gilt dann eine Kündigungsfrist von ein bis drei Monaten vor dem nächsten Ablauftermin.
In manchen Fällen gibt es auch aussergewöhnliche Kündigungsrechte, zum Beispiel nach einem Leistungsfall. Waren Sie mit Art oder Höhe der Abrechnung unzufrieden, dürfen Sie dann kündigen. Dies ist allerdings seltener in den Bedingungen hinterlegt.
Vorsicht! Einige Hundekrankenversicherungen haben sogenannte Sperrzeiten. Das bedeutet, es besteht kein Kündigungsrecht, sobald Sie eine Leistung von der Versicherung beziehen. Diese Sperrzeiten können unterschiedlich lang sein und von mehreren Monaten bis gar zu zwei Jahren andauern.
Fazit: Ist eine Hundekrankenversicherung für mich sinnvoll?
Die Entscheidung können wir Ihnen zwar nicht pauschal abnehmen, aber mit ein paar Fragen, die Sie sich stellen, erleichtern.
- Wieviel Geld habe ich monatlich über, um unerwartete Kosten selbst zu tragen? Ist das mehr oder weniger, als ich für eine Versicherung bezahlen müsste?
- Bieten mein Tierarzt/Tierklinik Ratenzahlung an, falls eine Rechnung mal überraschend hoch ausfällt?
- Bin ich für die Kosten meines Haustiers allein verantwortlich? Habe ich in finanzieller Notlage Freunde, Bekannte oder Familienmitglieder, die unterstützen?
Dass Haustiere Geld kosten, wissen wir natürlich alle aus eigener Erfahrung. So ein Tierarztbesuch kann jedoch ungeahnte Ausmasse annehmen, vor allem, wenn wir “Gefahren des Alltags” unterschätzen. Hunde bedürfen besonderen Schutz, weil sie aufgrund ihres Wesens, Verhaltens und ihrer Eigenschaften eben Hunde sind.
- Verschlucken von Kleinteilen im Haushalt oder gefährlichen Gegenständen beim Spaziergang
- Allergische Reaktionen auf die Natur, das Futter oder bestimmte Gegenstände
- Verletzungen beim Gassigehen, Sport oder Konfrontation mit anderen Hunden
- Zahnstein, Karies und andere Zahnerkrankungen
- Autounfälle
- genetische Erkrankungen
- Infektionskrankheiten