Der Handel mit Hunden auf Internetplattformen wie eBay Kleinanzeigen, Anibis und ähnlichen Websites ist ein komplexes Thema, das sowohl Tierschutzbedenken als auch Fragen der Verbraucherverantwortung aufwirft. Hier sind einige wichtige Aspekte, die man bedenken sollte. Doch da es immer wieder ein Thema ist: Niemals Tiere einfach kaufen, verschenken oder überhaupt wie einen Gegenstand behandeln. Alle Tiere sind fühlende Wesen. Kürzlich wurde auch wissenschaftlich nachgewiesen, dass sogar Fische die ganze Palette an Empfindungen wie der Mensch hat.
Vorab: Warum Tiere keine Geschenke sind
Ein Lebewesen zu verschenken, mag auf den ersten Blick eine Geste großer Liebe und Großzügigkeit sein, doch birgt es tiefgreifende Probleme. Ein Hund ist kein Spielzeug oder eine Überraschung, die man spontan überreicht. Er ist ein fühlendes Wesen mit Bedürfnissen und einer eigenen Persönlichkeit. Die Entscheidung, einen Hund in die Familie aufzunehmen, muss von allen Beteiligten gemeinsam getragen werden. Es ist unerlässlich, dass jede Person im Haushalt die Tragweite der Verantwortung versteht und sich bewusst für das Tier entscheidet. Dies beinhaltet nicht nur die Freude an der Gesellschaft des Hundes, sondern auch die Bereitschaft, für seine Ernährung, Erziehung, Gesundheitsfürsorge und sein emotionales Wohlbefinden zu sorgen – und dies über viele Jahre hinweg. Ein Hund kann das Familienleben enorm bereichern, aber nur, wenn sein Kommen ein einstimmiger Familienentschluss ist. Andernfalls riskieren wir, dass das Tier zu einem ungewollten Familienmitglied wird, das im Tierheim oder einfach ausgesetzt endet. Deshalb gilt: Ein Tier schenkt man nicht – die Entscheidung für ein neues Familienmitglied trifft man mit Bedacht und gemeinsam.
Online-Plattformen – unregulierte Bedingungen
Online-Plattformen sind nicht reguliert, was es Züchtern, die sich nicht an ethische Richtlinien halten, ermöglicht, ihre Welpen zu verkaufen. Dies kann zu Missständen führen, wie:
- Qualzuchten: Das Züchten von Hunden, die populären aber ungesunden physischen Merkmalen entsprechen, kann zu lebenslangen gesundheitlichen Problemen bei den Hunden führen.
- Welpenfarmen: In Massenvermehrungsanlagen werden Hunde unter schlechten Bedingungen gezüchtet, wobei der Schwerpunkt auf Quantität statt Qualität liegt. Die Tiere erhalten oft nicht die nötige medizinische Versorgung, Sozialisation und Liebe.
Anonymität und Fehlende Verantwortlichkeit
Verkäufer können auf Online-Plattformen relativ anonym agieren, was es schwierig macht, ihre Glaubwürdigkeit und die Bedingungen, unter denen die Welpen aufgezogen wurden, zu überprüfen. Es gibt Fälle, in denen:
- Gefälschte Papiere: Zertifikate und Impfpässe, die die Gesundheit und Reinrassigkeit eines Hundes bescheinigen sollen, sind gefälscht.
- Gesundheitsprobleme: Käufer stellen fest, dass ihr neuer Hund gesundheitliche Probleme hat, die vom Verkäufer nicht offengelegt wurden.
- Einfach gelogen wird: Immer wieder Käufer auf die unglaublichsten Lügen reinfallen, weil sie am ende des Tages auch belogen werden wollen.
Hinter den Kulissen des Online-Hundehandels
Ein alarmierender Trend im Online-Hundehandel ist die Praxis, Hunde aus osteuropäischen Ländern zu importieren und sie als lokal gezüchtet zu verkaufen. Geschichten kommen dann wie: Liebevolle Familie hat einen Wurf, oder so ähnlich. Kann sehr gut stimmen. Dann kann man aber vorbei gehen. Mindestens das Muttertier kennen lernen und sehen wie und wo die Welpen aufwachsen. Ist dies jedoch nicht möglich, liegt es meist an folgendem: Diese “Produktion” von Hunden findet oft unter entsetzlichen Bedingungen statt, wo die Tiere wie Waren behandelt werden. Die Zuchthunde sind dabei häufig in Käfigen eingesperrt, bekommen kaum menschliche Zuwendung und leiden unter Krankheiten und Mangelernährung. Für die Verkäufer zählt nur der Profit, und das Wohlergehen der Tiere wird sträflich vernachlässigt. Einmal im Zielland angekommen, täuschen die Händler mit gefälschten Papieren über die wahre Herkunft der Hunde hinweg, um die Nachfrage nach “lokalen Welpen” zu bedienen. Dieses trügerische Vorgehen untergräbt nicht nur den Tierschutz, sondern birgt auch Risiken für unwissende Käufer, die unabsichtlich zur Leidenskette beitragen. Als verantwortungsbewusste Tierfreunde ist es unsere Aufgabe, diese Machenschaften aufzudecken und dagegen anzukämpfen, indem wir uns für Transparenz und ethische Zuchtpraktiken stark machen.
Die traurige Wahrheit hinter dem Online-Welpen
Der impulsive Kauf von Welpen über Internetplattformen führt oft zu einem herzzerreißenden Ergebnis. Viele dieser jungen Hunde leiden an psychischen und physischen Erkrankungen, die aus der unsachgemäßen Zucht und schlechten Haltungsbedingungen resultieren. Sie zeigen Verhaltensauffälligkeiten, die auf den Mangel an sozialer Interaktion, Liebe und Fürsorge in ihren prägenden Lebenswochen zurückzuführen sind. Gesundheitliche Probleme können von ansteckenden Krankheiten bis zu genetischen Störungen reichen, die nicht sofort erkennbar sind. Diese kranken Welpen stellen für ihre neuen Besitzer eine emotionale und finanzielle Belastung dar. Die Hoffnung auf ein gemeinsames glückliches Leben zerbricht oft schnell, wenn die Realität der Pflege eines kranken Tieres einsetzt. Infolgedessen werden viele dieser Hunde unter fadenscheinigen Vorwänden in Tierheime abgegeben, was die ohnehin schon überlasteten Einrichtungen weiter unter Druck setzt. Dieses Leid ist vermeidbar, und es ist von höchster Bedeutung, dass potenzielle Hundebesitzer sich der langfristigen Verantwortung, die sie übernehmen, bewusst sind und sich an seriöse Quellen für die Adoption oder den Kauf eines Hundes wenden.
Ein neues Zuhause für einen Tierschutzhund – eine wohlüberlegte Entscheidung
Die Adoption eines Hundes aus dem Tierschutz ist ein bewundernswerter und liebenswerter Akt. Allerdings birgt sie auch Herausforderungen, besonders wenn es um Hunde geht, die durch Organisationen aus dem Ausland vermittelt werden. Zwar arbeiten viele dieser Organisationen mit Hingabe und Fachwissen, jedoch gibt es auch solche, die die Komplexität der Integration eines solchen Tieres in ein neues Umfeld unterschätzen. Viele dieser Hunde haben ein Leben in Freiheit geführt und sind es nicht gewohnt, in einer Wohnung oder einem Haus zu leben, was die Anpassung für sie und ihre neuen Besitzer schwierig machen kann. Bevor man sich entscheidet, sollte man sicherstellen, dass der Hund bereits im Land ist und die Möglichkeit besteht, ihn kennenzulernen und zu sehen, ob die Chemie stimmt. Zudem ist Vorsicht geboten: Einige dubiose Gruppen haben einen sekundären Markt geschaffen, auf dem Hunde speziell für den “Tierschutz”-Export ins Ausland gezüchtet werden, was erneut ethische Bedenken aufwirft. Daher ist es entscheidend, sich an vertrauenswürdige und transparent arbeitende Tierschutzorganisationen zu wenden, die das Wohl der Tiere an erste Stelle setzen und ihre neuen Besitzer sorgfältig auswählen und beraten.
Verbraucheraufklärung
Viele potenzielle Hundebesitzer sind sich der Risiken des Online-Hundehandels nicht bewusst. Aufklärung ist entscheidend, um sicherzustellen, dass Menschen:
- Risiken kennen: Sie sollten die Risiken des Online-Kaufs kennen und verstehen, wie sie einen verantwortungsvollen Züchter erkennen können.
- Adoption in Betracht ziehen: Es gibt viele Hunde in Tierheimen, die ein neues Zuhause suchen. Adoption ist definitiv eine Alternative zum Kauf und hilft dem Tierschutz.
Ein Schlüssel zur Bekämpfung des unseriösen Hundehandels
Verbraucheraufklärung spielt eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den unseriösen Hundehandel. Es ist essentiell, potenzielle Hundebesitzer darüber zu informieren, wie sie unseriöse Verkäufer erkennen und welche Schritte sie unternehmen können, um nicht ungewollt zur Nachfrage nach illegal importierten oder unter schlechten Bedingungen gezüchteten Tieren beizutragen. Leider sucht keiner nach wieso ich keinen Hund kaufen soll. Menschen wollen jetzt – sofort – günstig – mit dem Aussehen das gefällt…
Wie erreicht man diese Menschen?
Wissen vermitteln
Wissen ist Macht, und im Kontext des Hundehandels bedeutet dies, zukünftige Hundebesitzer über die oft intransparenten Pfade des Online-Hundehandels aufzuklären. Dies umfasst Informationen über:
- Typische Anzeichen unseriöser Angebote: Auffallend niedrige Preise, fehlende Informationen über Impfungen und medizinische Untersuchungen, keine Möglichkeit, die Elterntiere oder die Zuchtstätte zu besichtigen.
- Gesetzliche Rahmenbedingungen: Welche Impfungen, Papiere und Gesundheitsnachweise sind beim Kauf eines Hundes gesetzlich vorgeschrieben?
- Richtige Auswahl von Züchtern und Verkäufern: Seriöse Züchter legen Wert auf Transparenz, eine offene Kommunikation und sind meist Mitglieder in Züchterverbänden.
Verantwortungsbewusste Entscheidungen treffen
Es ist wichtig, Interessenten darauf hinzuweisen, dass der Kauf eines Hundes eine langfristige Verantwortung darstellt und eine wohlüberlegte Entscheidung sein sollte. Interessenten sollten ermutigt werden, folgende Schritte zu berücksichtigen:
- Besuche vor Ort: Sich die Zeit nehmen, den Züchter zu besuchen, um einen Eindruck von den Aufzuchtbedingungen zu bekommen.
- Reflexion des eigenen Lebensstils: Abwägung, ob ein Hund aus dem Tierschutz oder ein spezifisch gezüchteter Welpe besser zum eigenen Lebensstil passt.
- Bedeutung der Adoption: Die Adoption eines Hundes aus dem Tierheim oder von einer seriösen Rettungsorganisation als alternative Möglichkeit in Betracht ziehen.
Unterstützung durch Fachleute
Zukünftige Hundebesitzer sollten ermutigt werden, Fachleute zu Rate zu ziehen:
- Tierärzte: Sie können potenzielle Gesundheitsprobleme erkennen und Tipps zur Pflege geben.
- Tiertrainer und Verhaltensberater: Sie können dabei helfen, das Verhalten der Tiere besser zu verstehen und den Integrationsprozess in den neuen Haushalt zu unterstützen.
- Zuchtverbände
- Erfahrene Hundehalter
Organisierter Betrug
Wenn ein Mensch etwas will, ist er meist beratungsresistent. Wir haben angefangen Webseiten zu erstellen, die wie von so manchen Online-Händler aussehen. Schöne Bilder und Erklärungen, sogar Rabatte werden geboten. Doch anstelle des Kaufabschlusses, wird man über die Konsequenzen der Handlung informiert. Die Statistiken zeigen, beim Checkout fangen die meisten Menschen an zu lesen.
Maßnahmen gegen den unseriösen Hundehandel
Einige Plattformen haben begonnen, Maßnahmen zu ergreifen, um den unseriösen Handel einzudämmen, wie z.B.:
- Verifizierung von Verkäufern: Einige Websites verlangen nun Identitätsnachweise und weitere Informationen von Verkäufern.
- Bildungsinitiativen: Bereitstellung von Informationen über verantwortungsvolle Haustierpflege und -kauf.
Es ist viel zu wenig… Doch wie will ein Käufer, der etwas haben will, einfach an sein Ziel gelangen? Mit rundum.dog versuchen wir alle Hundethemen auf eine Plattform zu bringen. Wir hoffen das sich alle Züchter und Tierheime eintragen. Käufer können auf diese Weise die Angebote in Ihrer Region finden. Wir möchten die Menschen dazu motivieren sich vor Ort zu informieren. Zu sehen und zu erleben, was für ein Tier sie möchten und bei Welpen auch die Elterntiere kennen zu lernen.
Für Politiker ist das Thema nicht interessant, da es kein Geld oder Prestige gibt und Portale wie eBay, Anibis und Co. verlieren Besucher und Einnahmen. Von all denen können wir nichts erwarten. Doch wenn viele einzelne Stimmen miteinander und immer wieder darüber reden, wird es besser.
Fazit
Beim Kauf eines Hundes über eine Online-Plattform ist Vorsicht geboten. Es ist wichtig, dass potenzielle Hundebesitzer umfassend recherchieren, die Seriosität des Züchters überprüfen und, wenn möglich, persönliche Besuche durchführen, um sich von den Aufzuchtbedingungen selbst ein Bild zu machen. Tierschutzorganisationen und engagierte Plattformen bieten wichtige Ressourcen und Leitfäden, um Interessenten zu unterstützen und den unseriösen Handel zu bekämpfen.
Handle wie: wenn Du ein neues Familienmitglied aufnehmen möchtest. Wie würdest Du vorgehen, wenn es ein Mensch wäre?
Sich kennen lernen und informieren für ein langes, gemeinsames und glückliches Leben.