Ein Starkes Zeichen gegen den Tierhandel: Die Schweizer Tierschutz Meldestelle

Der Handel mit Hundewelpen und anderen Tieren nimmt in der Schweiz besorgniserregende Ausmaße an. Viele dieser Tiere leiden unter tierquälerischen Bedingungen in Zuchtbetrieben. Es ist Zeit, dem ein Ende zu setzen. Der Schweizer Tierschutz STS hat eine entscheidende Maßnahme ergriffen: die Einrichtung einer Meldestelle für Tierhandel unter: https://tierschutz.com/tierschutz/tiernotfall/meldestelle-tierhandel/

Warum eine Meldestelle so wichtig ist

Die neue Meldestelle des STS ist ein mächtiges Werkzeug im Kampf gegen den skrupellosen Tierhandel. Dank ihr entsteht eine schweizweite Übersicht über problematische Tierhändler, unseriöse Zuchten und Welpenvermehrer. Dies erleichtert die Strafverfolgung und hilft, das Leid der Tiere zu verringern.

So kannst Du helfen

Melde verdächtige Fälle! Jeder kann durch das Ausfüllen des Online-Formulars helfen. Ob du nun auf zweifelhafte Webseiten für Tierhandel stößt oder ein Tier von einem unseriösen Anbieter erworben hast – deine Meldung zählt. Die Experten vom Schweizer Tierschutz bewerten jede Meldung und entscheiden über das weitere Vorgehen. Alle Informationen werden vertraulich behandelt.

Gemeinsam für den Tierschutz

Die Meldungen bei der STS-Meldestelle können direkte Auswirkungen haben. Sie verhindern, dass Geld in die Hände skrupelloser Tierhändler fließt und tragen dazu bei, das Bewusstsein für verantwortungsvolle Tierhaltung zu stärken.

Wichtig zu wissen

Bei unmittelbaren Notfällen, wie Misshandlung oder Aussetzung von Tieren, solltest Du direkt die Polizei unter der Nummer 117 informieren. Dein Eingreifen kann Leben retten!

Was kannst Du der STS-Meldestelle Tierhandel melden?

  1. Verdächtiger Welpenhandel: Hast du ein suspektes Inserat für Rassehundewelpen entdeckt oder dir wurde ein Hund aus einer vermeintlich seriösen “familiären Hobbyzucht” angeboten? Oder zweifelst du nach dem Kauf daran, dass dein Welpe tatsächlich aus einer seriösen Zucht stammt? Solche Fälle, auch wenn der Welpe gesund erscheint, sind für die STS-Meldestelle wichtig.
  2. Fragwürdige Adoptionsangebote von Hunden aus dem Ausland: Zum Beispiel, wenn du aufgefordert wirst, einen Hund direkt nach dessen Ankunft im Ausland abzuholen. Solche Angebote, häufig aus Ländern wie Rumänien, Ungarn oder Spanien, sollten gemeldet werden.
  3. Zweifelhafte Zuchten in der Schweiz: Bist du auf eine Hunde- oder Katzenzucht gestoßen, die sich zwar als “liebevolle Hobbyzucht” ausgibt, aber das Tierwohl vernachlässigt? Insbesondere, wenn du vermutest, dass dort Extremzucht betrieben wird oder der Handel in großem Umfang stattfindet, ist dies meldebedürftig.
  4. Bedenklicher Rassekatzenhandel: Beobachtungen im Zusammenhang mit dem Handel von Rassekatzen, insbesondere beliebten Rassen wie Bengalkatzen oder British Shorthair, die oft unter extremen Bedingungen gezüchtet werden, sollten ebenfalls gemeldet werden.

Zweifel an der Seriosität eines Tierverkaufs?

Die Taktiken skrupelloser Tierhändler, besonders beim Welpenverkauf, werden immer raffinierter. Selbst für Fachleute im Tierschutz ist es mittlerweile schwierig, auf den ersten Blick zwischen seriösen und unseriösen Verkäufern zu unterscheiden. Falls du nach dem Kauf oder der Adoption eines Hundes Bedenken hinsichtlich der Glaubwürdigkeit des Verkäufers hast oder realisierst, dass du vielleicht Opfer eines illegalen Händlers geworden bist:

Zögere nicht, den STS zu kontaktieren (Telefon 061 365 99 99). Sie helfen Dir und nehmen deine Bedenken ernst.

Anzeichen für skrupellosen Tierhandel

Bei der Suche nach einem tierischen Familienmitglied ist Vorsicht geboten. Hier sind einige Warnzeichen, die auf skrupellosen Tierhandel hindeuten könnten:

  1. Fehlende oder unplausible Adresse: Eine angegebene Adresse, die bei einer Überprüfung mit Google Maps beispielsweise mitten in der Zürcher Innenstadt liegt, sollte Misstrauen wecken.
  2. Angebote von Extremzuchten: Vorsicht bei Zuchten, die extremen Rassemerkmalen oder besonderen Modeerscheinungen nachgehen.
  3. Keine Zugehörigkeit zu einem vertrauenswürdigen Dachverband: Eine seriöse Zucht ist in der Regel Mitglied eines anerkannten Verbandes.
  4. Zuchtstandort im Ausland: Besondere Vorsicht ist geboten, wenn die Zucht im Ausland liegt.
  5. Vage Angaben zum Aufenthaltsort der Tiere: Zum Beispiel, wenn behauptet wird, die Tiere befänden sich „bei Bekannten im Ausland in den Ferien“.
  6. Beliebte, aber problematische Rassen: Sei wachsam bei Rassen, die bekannt dafür sind, selten seriös gezüchtet zu werden, wie Pomeranian Spitz, MiniAussie, Hunde mit Merle-Färbung, Pomsky, Labradoodle, Bengalkatze und Savannahkatze.

Zielsetzung der STS-Meldestelle Tierhandel

Die STS-Meldestelle Tierhandel wurde ins Leben gerufen, um den unseriösen Tierhandel in der Schweiz effektiv zu bekämpfen. Diese Meldestelle ermöglicht es, diejenigen, die sich am illegalen und tierquälerischen Handel beteiligen, besser zu identifizieren und zur Rechenschaft zu ziehen.

Warum ist das so wichtig? Die Schweizer Tierschutzgesetzgebung weist Lücken auf, die bisher keine umfassende Übersicht über Züchter, Importeure und Händler von Hunden und Katzen ermöglicht haben. Dies hat dazu geführt, dass illegale Aktivitäten wie unerlaubte Zucht oder Import sowie Verstöße gegen die Tierschutzbestimmungen bei der Aufzucht kaum strafrechtlich verfolgt wurden. Auch der Handel mit problematischen Extremzuchten, die aus Tierschutzgründen verboten sind, blieb oft ungestraft.

Mit der Meldestelle setzt der STS diesen Aktivitäten ein Ende. Die gesammelten Daten ermöglichen es, Muster im illegalen Tierhandel zu erkennen und Verantwortliche über die Kantonsgrenzen hinweg zur Verantwortung zu ziehen. Deine Meldung trägt wesentlich dazu bei, diesen Prozess zu unterstützen und den Tierschutz in der Schweiz zu stärken.

Bist Du Opfer des illegalen oder skrupellosen Tierhandels geworden?

Die Methoden von Tierhändlern, besonders im Bereich des Welpenhandels, werden immer raffinierter und perfider. Selbst Experten im Tierschutz können daher nicht immer sofort seriöse von unseriösen Anbietern unterscheiden.

Falls Du nach dem Kauf oder der Adoption eines Hundes Zweifel an der Seriosität des Verkäufers hast oder sogar bemerkst, dass Du einem illegalen Händler aufgesessen bist, gibt es keinen Grund zur Scham. Deine Erfahrungen und Informationen über den Verkäufer und den Kauf- oder Adoptionsvorgang sind äußerst wertvoll im Kampf gegen den skrupellosen Tierhandel. Mit Deiner Meldung hilfst Du aktiv dabei, weitere Leiden von Hunden zu verhindern.

Was solltest Du tun, wenn Du vermutest, Opfer eines skrupellosen Welpenhändlers geworden zu sein?

  1. Kümmere Dich um die Gesundheit Deines Tieres: Eine tierärztliche Untersuchung ist besonders bei Welpen unerlässlich, selbst wenn sie auf den ersten Blick gesund erscheinen.
  2. Sichere alle relevanten Dokumente:
    • Heimtierausweis
    • Kommunikation mit dem Verkäufer: Screenshots der gesamten Konversation (WhatsApp, E-Mail, Messenger etc.).
    • Verkaufsanzeige: Sichere die Anzeige mit einem Screenshot.
    • Gegebenenfalls Befund vom Tierarztbesuch
    • Notiere Besonderheiten: Alles Auffällige rund um den Kauf wie Personen vor Ort, Autokennzeichen, Adresse der Übergabe, Angaben zur Herkunft des Hundes, weitere zum Verkauf stehende Tiere etc.
  3. Erwäge eine Strafanzeige: Prüfe, ob ein Verstoß gegen das Tierschutz- oder Tierseuchengesetz vorliegt und eine Strafanzeige bei der Polizei möglich ist. Bei Unsicherheiten oder für eine rechtliche Einschätzung kontaktiere den STS unter der Telefonnummer 061 365 99 99.

Was geschieht nach einer Meldung an die STS-Meldestelle?

Nachdem Du eine Meldung an die STS-Meldestelle geschickt hast, setzt ein sorgfältiger Analyseprozess ein. Deine Meldung wird zunächst in der Datenbank des STS erfasst. Das Expertenteam des STS bewertet jede Meldung nach ihrer Relevanz für den Tierschutz und ihrer Dringlichkeit.

Abhängig von den Details und der Dringlichkeit des Falls wirst Du als Meldende*r innerhalb einer Woche eine Rückmeldung erhalten. Diese kann entweder per E-Mail oder telefonisch erfolgen. Dabei erhältst Du auch Vorschläge für verschiedene Handlungsmöglichkeiten.

Es ist wichtig zu verstehen, dass der STS nicht in jedem Fall direkt gegen den Händler vorgehen kann. In vielen Fällen ist bereits die Erfassung des Falls in der Datenbank, inklusive des Namens des verdächtigen Händlers, eine große Hilfe. Dies ermöglicht es dem STS, in Zukunft schneller und effektiver zu reagieren, insbesondere wenn ähnliche unseriöse Angebote von derselben Verkäuferschaft gemeldet werden.

Was versteht man unter illegalem Welpenhandel?

Der illegale Welpenhandel stellt eine ernsthafte Bedrohung für das Wohlergehen der Tiere dar. Es handelt sich um eine Form des Hundehandels, die seit Langem in Tierschutzkreisen bekannt und bekämpft wird. Bei dieser Praxis werden Rassehundewelpen unter schrecklichen Bedingungen im Ausland, oft in Ländern wie der Slowakei, Ungarn oder Rumänien, “produziert”. Das einzige Ziel dieser sogenannten Vermehrungsstationen ist es, die Welpen mit Gewinn zu verkaufen.

Die Tierschutzprobleme, die mit dem illegalen Welpenhandel einhergehen, sind vielschichtig. Sie reichen von schlechten Aufzuchtbedingungen über die Missachtung grundlegender Bedürfnisse der Tiere bis hin zu gesundheitlichen Problemen, die durch die Vernachlässigung entstehen.

Warum ist der Welpenhandel ein Problem?

Der Welpenhandel hat gravierende Folgen, die weit über den einzelnen gehandelten Welpen hinausgehen. Hier sind die Hauptgründe, warum der Welpenhandel so problematisch ist:

  1. Das Leid der Mutterhündinnen und Zuchtrüden: Mit jedem verkauften Welpen wird das Schicksal der erschöpften Mutterhündinnen, der Zuchtrüden und der Wurfgeschwister beeinflusst. Tiere, die keinen Profit bringen, werden gnadenlos aussortiert, was bedeutet, dass der Kauf eines Welpen indirekt für das Leiden vieler anderer Tiere verantwortlich ist.
  2. Aufzuchtbedingungen: Die Welpen und ihre Eltern werden unter katastrophalen, tierschutzwidrigen Bedingungen gehalten. Die Hündinnen werden ständig gedeckt, Welpen zu früh von ihren Müttern getrennt, was oft zu einem lebenslang schwachen Immunsystem und Verhaltensstörungen führt.
  3. Extremzucht: Welpenhändler produzieren oft das, was gerade „in Mode“ ist, wie bestimmte Rassen, exklusive Farbschläge oder extreme Zuchtformen. Diese Praktiken führen oft zu gesundheitlichen Problemen bei den Tieren.
  4. Transportbedingungen: Der lange Transport der Welpen von den Produktionsstätten bis in die Verkaufsländer ist eine enorme Belastung. Viele Welpen überleben diesen Transport nicht oder erreichen ihr Ziel stark geschwächt. Zudem besteht ein hohes Risiko für ansteckende Krankheiten.

Arten des Hundehandels

Im Bereich des Hundehandels existieren verschiedene Formen, die jeweils unterschiedliche Herausforderungen und Probleme mit sich bringen.

1. „Klassischer“ Welpenhandel

  • Betroffene Hunde: Typischerweise Rassehundewelpen im Alter von 8 bis 15 Wochen.
  • Einschätzung: Der STS schätzt, dass etwa 40% der Hundimporte in die Schweiz in diese Kategorie fallen, was 10.000 bis 14.000 Hunden pro Jahr entspricht.
  • Preisspektrum: Die Preise reichen von günstig (ca. 500 Franken) bis sehr teuer (bis zu 3000 Franken für Pomeranian Spitze). Früher waren günstige Preise ein Warnsignal, aber heutzutage werden auch teurere „exklusive“ Tiere angeboten.
  • Herkunft: Oft behaupten die Verkäufer, dass die Welpen aus „Championzuchten“ stammen, was in der Regel nicht der Wahrheit entspricht.

2. Auslandstierschutz

  • Vermittlung: Besonders die Vermittlung von Hunden aus Ländern wie Rumänien, Spanien und Ungarn boomt.
  • Herausforderung: Es gibt sowohl seriöse Organisationen mit nachhaltigen Tierschutzprojekten als auch solche, die unter dem Deckmantel des Tierschutzes gewinnorientiert Hunde in die Schweiz vermitteln.
  • Hundetyp: Meistens sind ausgewachsene Mischlingshunde betroffen.
  • Einschätzung: Der STS geht davon aus, dass etwa 30% der Hundimporte in diese Kategorie fallen, was rund 8.000 bis 12.000 Hunden pro Jahr entspricht.
  • Überprüfung: Um betrügerische Machenschaften auszuschließen, sollten Details zur Organisation bekannt sein, einschließlich der Aktivitäten vor Ort, Bewilligungen und des Umfangs des Handels.

Wichtig: Der STS hält Auslandsadoptionen nur dann für akzeptabel, wenn ein persönliches Kennenlernen vor der Adoption möglich ist.

Deine Rolle im Tierschutz: Ein Aufruf zum Handeln

Jeder Einzelne von uns kann im Tierschutz einen bedeutenden Beitrag leisten. Indem du verdächtige Fälle meldest und bewusst entscheidest, woher dein neues tierisches Familienmitglied kommt, trägst du aktiv zum Schutz der Tiere in der Schweiz bei. Wir alle haben die Macht, Veränderungen herbeizuführen und dafür zu sorgen, dass Tiere in einer sicheren und liebevollen Umgebung leben können.

Wir bei rundum.dog unterstützen voll und ganz die Bemühungen des Schweizer Tierschutzes STS. Die Einrichtung der Meldestelle ist ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung. Es ist ein einfacher, effizienter und lösungsorientierter Ansatz, um die Händler zu erfassen und Transparenz in diesen unglaublichen Schwarzmarkt zu bringen.

Gemeinsam können wir eine Welt schaffen, in der das Wohl der Tiere an erster Stelle steht. Lasst uns zusammenarbeiten, um unser Bewusstsein zu schärfen und konkrete Maßnahmen zu ergreifen, die den Tierschutz nachhaltig stärken. Deine Stimme, dein Engagement und deine Entscheidungen machen einen Unterschied. Tritt mit uns ein in den Kampf gegen den illegalen und skrupellosen Tierhandel – für eine bessere Zukunft für unsere vierbeinigen Freunde.

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