Welpenhandel

Der Welpenhandel bezieht sich auf den Handel mit Hunden, insbesondere Welpen, die oft unter fragwürdigen oder illegalen Bedingungen gezüchtet und verkauft werden. Dieser Handel wird häufig mit Massenzuchten oder „Welpenmühlen“ in Verbindung gebracht, wo Tiere in großen Mengen produziert werden, um Gewinn zu erzielen, ohne Rücksicht auf das Wohlergehen der Hunde zu nehmen. Der Welpenhandel ist ein massives Problem im Tierschutz, da er zu großem Leid bei den Tieren führt und oft auch die Käufer in schwierige Situationen bringt.

Welpenhändler nutzen häufig Online-Plattformen oder dubiose Netzwerke, um die Welpen zu verkaufen. Käufer, die unwissend oder von dem scheinbar günstigen Preis angelockt werden, unterstützen oft ungewollt diese skrupellosen Praktiken, was die Nachfrage nach billig produzierten Welpen weiter steigert.

Was ist Welpenhandel?

Der Welpenhandel umfasst den Kauf, Verkauf und Transport von Welpen, die meist unter grausamen Bedingungen gezüchtet und in Massen verkauft werden. Häufig handelt es sich um sogenannte „Welpenmühlen“, wo Hündinnen immer wieder gedeckt werden, um so viele Welpen wie möglich zu produzieren. Diese Welpen werden dann über zwielichtige Kanäle verkauft, oft ohne dass ihre Herkunft, Gesundheit oder ihr Wohlbefinden berücksichtigt werden.

Welpenhändler nutzen häufig das Internet und soziale Medien, um ihre Welpen zu vermarkten. Sie locken Käufer mit Bildern süßer Welpen und günstigen Preisen, doch hinter der Fassade verbirgt sich oft ein grausames Geschäft, bei dem die Hunde lediglich als Ware betrachtet werden.

Merkmale des Welpenhandels

  1. Billige Preise: Welpenhändler bieten ihre Welpen oft zu besonders günstigen Preisen an, um Käufer anzulocken. Diese niedrigen Preise spiegeln die schlechten Zuchtbedingungen wider und sind oft ein klares Warnsignal.
  2. Keine Besichtigung der Zuchtstätte möglich: Seriöse Züchter laden Käufer ein, die Zuchtstätte zu besichtigen und die Elterntiere zu sehen. Beim Welpenhandel wird dies häufig verweigert. Stattdessen werden Welpen an neutralen Orten wie Parkplätzen oder über den Versandhandel verkauft.
  3. Mangelhafte Gesundheitsvorsorge: Welpen aus dem Welpenhandel sind oft nicht geimpft, entwurmt oder tierärztlich untersucht. Viele von ihnen tragen Krankheiten oder genetische Defekte, die erst nach dem Kauf sichtbar werden.
  4. Frühzeitige Trennung von der Mutter: Um die Verkaufszyklen zu beschleunigen, werden Welpen häufig zu früh von ihrer Mutter getrennt. Welpen sollten mindestens acht Wochen bei ihrer Mutter bleiben, aber in vielen Fällen werden sie bereits im Alter von vier bis sechs Wochen verkauft.
  5. Verkauf über das Internet oder dubiose Händler: Welpenhändler nutzen oft das Internet, um ihre Tiere zu vermarkten. Sie bieten Welpen auf Kleinanzeigenportalen oder sozialen Netzwerken an, ohne dass die Käufer die Möglichkeit haben, die Herkunft der Tiere zu überprüfen.

Gesundheitliche und Verhaltensprobleme bei Welpen aus dem Handel

Welpen, die aus dem illegalen oder fragwürdigen Welpenhandel stammen, haben oft mit schweren gesundheitlichen und verhaltensbedingten Problemen zu kämpfen:

  1. Gesundheitsprobleme: Viele Welpen aus dem Welpenhandel leiden an Krankheiten wie Parvovirose, Staupe oder Atemwegserkrankungen. Diese Krankheiten können lebensbedrohlich sein oder erfordern teure, langfristige Behandlungen. Außerdem sind genetische Defekte wie Hüftdysplasie und Augenkrankheiten weit verbreitet.
  2. Verhaltensstörungen: Aufgrund der fehlenden Sozialisation und des Stresses, den sie in den frühen Lebenswochen erleben, zeigen viele Welpen aus dem Welpenhandel Verhaltensstörungen. Sie sind oft ängstlich, aggressiv oder extrem unsicher und haben Schwierigkeiten, sich in einem normalen Umfeld zurechtzufinden.
  3. Kurze Lebenserwartung: Durch die schlechten Haltungs- und Zuchtbedingungen haben viele dieser Welpen eine verkürzte Lebenserwartung. Genetische Defekte oder chronische Krankheiten belasten nicht nur die Tiere, sondern auch die Besitzer.

Die Rolle der Elterntiere im Welpenhandel

Die Elterntiere, insbesondere die Hündinnen, leiden besonders stark unter dem Welpenhandel. Sie werden wie „Zuchtmaschinen“ behandelt, die immer wieder gedeckt werden, um möglichst viele Welpen zu produzieren. Dies führt zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen und emotionalem Stress bei den Muttertieren:

  1. Körperliche Erschöpfung: Die Hündinnen werden immer wieder gedeckt, oft ohne ausreichende Erholungszeit zwischen den Würfen. Dies führt zu körperlicher Erschöpfung, und viele Hündinnen sterben früh oder erleiden schwere gesundheitliche Probleme.
  2. Fehlende tierärztliche Versorgung: Elterntiere in Welpenmühlen und beim Welpenhandel erhalten oft keine tierärztliche Versorgung. Krankheiten oder Verletzungen bleiben unbehandelt, und die Hunde leben in ständiger Angst und Schmerz.
  3. Keine Sozialisation: Die Elterntiere haben oft keinen Kontakt zu Menschen oder Artgenossen außerhalb ihrer Zuchtstätte. Sie sind isoliert und zeigen häufig Angst oder Aggression, was sich auf ihre Welpen überträgt.

Warum ist der Welpenhandel problematisch?

Der Welpenhandel ist nicht nur für die Tiere schädlich, sondern hat auch weitreichende negative Auswirkungen auf den Tierschutz und die Gesellschaft:

  1. Tierleid: Die Hunde, die im Welpenhandel gezüchtet werden, leiden unter den schlechten Bedingungen, in denen sie gehalten werden. Sie werden nicht als Lebewesen mit Bedürfnissen betrachtet, sondern als Ware, die möglichst schnell und billig verkauft werden soll.
  2. Überfüllung der Tierheime: Viele Hunde, die aus dem Welpenhandel stammen, landen früher oder später in Tierheimen. Die Käufer sind oft nicht auf die gesundheitlichen oder verhaltensbedingten Probleme vorbereitet, die diese Hunde mit sich bringen, und geben die Tiere wieder ab.
  3. Förderung von unseriösen Märkten: Der Welpenhandel unterstützt skrupellose Züchter und Händler, die nur am Profit interessiert sind. Indem Menschen Welpen aus fragwürdigen Quellen kaufen, tragen sie dazu bei, dass diese unethische Praxis fortgesetzt wird.
  4. Verantwortungslosigkeit gegenüber Käufern: Käufer, die einen Welpen aus dem Welpenhandel erwerben, sind oft nicht auf die Herausforderungen vorbereitet, die mit der Pflege eines kranken oder verhaltensgestörten Hundes einhergehen. Die entstehenden Tierarztkosten und die emotionalen Belastungen sind für viele überfordernd.

Wie kannst Du Welpenhandel erkennen?

Es gibt einige klare Warnsignale, die darauf hindeuten, dass ein Welpe aus dem illegalen oder fragwürdigen Welpenhandel stammt:

  1. Kein Zugang zu den Elterntieren: Seriöse Züchter ermöglichen es Dir, die Elterntiere zu sehen und die Zuchtstätte zu besichtigen. Beim Welpenhandel wird dies oft verweigert, und die Tiere werden an neutralen Orten übergeben.
  2. Frühzeitige Abgabe: Welpen sollten erst ab der achten Woche von ihrer Mutter getrennt werden. Wenn Dir ein Welpe im Alter von sechs Wochen oder jünger angeboten wird, stammt er möglicherweise aus dem Welpenhandel.
  3. Ungewöhnlich niedriger Preis: Wenn ein „reinrassiger“ Welpe zu einem extrem niedrigen Preis angeboten wird, ist dies oft ein Zeichen dafür, dass er aus einer unseriösen Quelle stammt. Verantwortungsvolle Züchter investieren viel in die Gesundheit und Pflege ihrer Tiere, was sich in einem angemessenen Preis widerspiegelt.
  4. Verkauf über das Internet: Welpenhändler nutzen oft das Internet und soziale Netzwerke, um ihre Tiere zu verkaufen. Wenn Du einen Welpen online kaufst, ohne die Möglichkeit zu haben, die Zuchtstätte zu besuchen, besteht die Gefahr, dass es sich um einen Welpen aus dem Handel handelt.

Was kannst Du gegen den Welpenhandel tun?

  1. Adoption statt Kauf: Der sicherste Weg, Welpenhandel zu vermeiden, ist die Adoption eines Hundes aus einem Tierheim oder einer Tierschutzorganisation. Hier kannst Du sicher sein, dass die Tiere gut versorgt wurden und ein liebevolles Zuhause suchen.
  2. Verantwortungsvolle Züchter unterstützen: Wenn Du einen Welpen von einem Züchter kaufen möchtest, achte darauf, dass der Züchter seriös ist. Besuche die Zuchtstätte, sieh Dir die Elterntiere an und stelle sicher, dass der Züchter auf Gesundheit und Sozialisation der Welpen Wert legt.
  3. Aufklärung fördern: Informiere andere Menschen über die Gefahren des Welpenhandels und ermutige sie, keine Welpen von dubiosen Quellen zu kaufen. Je mehr Menschen über diese Problematik Bescheid wissen, desto weniger wird der Welpenhandel unterstützt.
  4. Tierschutzorganisationen unterstützen: Du kannst Tierschutzorganisationen durch Spenden oder ehrenamtliche Arbeit unterstützen, um gegen den Welpenhandel vorzugehen und das Leid der Tiere zu verringern.

Fazit

Der Welpenhandel ist eine grausame Praxis, bei der Hunde unter schlechten Bedingungen gezüchtet und verkauft werden, um Profit zu erzielen. Die gesundheitlichen und verhaltensbedingten Probleme, die aus dieser Praxis resultieren, belasten nicht nur die Hunde, sondern auch ihre neuen Besitzer. Indem Du bewusst adoptierst oder verantwortungsvolle Züchter unterstützt, kannst Du dazu beitragen, den Welpenhandel zu bekämpfen und das Leid der Tiere zu verringern.

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