Beim sogenannten Trickdogging entwickeln Hunde erstaunliche Fähigkeiten. “Pfötchen geben” wirkt da plötzlich wie von gestern. “Sitz” kann ja im Grunde fast jeder, aber auf Kommando tanzen oder springen? Und mit einem Ball lässt sich nicht nur spielen, sondern sogar jonglieren. Aber wie bringen Halter ihren Vierbeinern diese faszinierenden Tricks bei?
Was ist Trickdogging?
“Trickdogging” bezieht sich auf eine Aktivität, bei der Hunde verschiedene Tricks und Fähigkeiten erlernen und vorführen. Dies kann von einfachen Kommandos wie Sitzen und Pfote geben bis hin zu komplexeren Showeinlagen wie Rollen, Springen durch Reifen oder das Imitieren menschlicher Handlungen reichen.
Trickdogging wird oft als Freizeitbeschäftigung für Hunde und ihre Besitzer betrieben und kann auch in Wettbewerben gezeigt werden, bei denen Hunde ihre erlernten Tricks vor einer Jury oder einem Publikum präsentieren. Es fördert die Bindung zwischen Hund und Besitzer, stärkt das Vertrauen des Hundes und bietet dabei gleichzeitig geistige und körperliche Stimulation für das Tier.
Zählt das zu Hundesport?
Ja und Nein. Tatsächlich handelt es sich beim Trickdogging nicht um eine offiziell anerkannte Hundesportart. Trotzdem gibt es weltweit bereits Organisationen und Vereine, die diese faszinierende sportliche Tätigkeit gezielt fördern und organisieren. Dementsprechend finden sich teilweise Wettbewerbe und Veranstaltungen, die unter der Bezeichnung “Trickdogging” laufen.
Bei solchen Veranstaltungen führen die Hunde verschiedenste Tricks und Kunststücke vor, wobei sie von einer Jury nach Kreativität und Schwierigkeitsgrad bewertet werden.
Welche Ausrüstung braucht man fürs Trickdogging?
Ob und welche Ausrüstung man benötigt, hängt ganz davon ab, mit welchen Trainingsmethoden man arbeiten möchte und natürlich davon, was für Kunststücke man seinem Hund beibringen will.
- Kein Training ohne Belohnung: Dabei kann dem Hund Vieles als Motivation dienen. Es muss nicht immer das Leckerli sein, verbales Lob oder das Lieblingsspielzeug kommt bei den meisten Hunden ebenso gut an.
- Wer seine Handzeichen verstärken möchte, setzt beim Trickdogging oft auf den sogenannten Zeigestab. Erfahre mehr zu diesem Hilfsmittel im nächsten Kapitel.
- Der bekannte Clicker kann ebenfalls hilfreich sein, um dem Hund verschiedene Kniffe beizubringen.
Training mit Zeigestab
Ein Zeigestab, auch als Targetstick oder Targetstab bezeichnet, ist ein langer Stab mit einer auffälligen, meist farbigen Spitze am Ende.
Im Zusammenhang mit Trickdogging wird der Zeigestab häufig als Trainingshilfe verwendet, um dem Hund zu zeigen, welche Bewegungen oder Aktionen gewünscht sind. Der Stab dient als visuelles Ziel, auf das der Hund seine Aufmerksamkeit und seine Bewegungen richten soll.
Hier sind einige Möglichkeiten, wie ein Zeigestab beim Training mit Hund eingesetzt werden kann.
- Richtungsanzeiger: Du kannst den Zeigestab verwenden, um dem Hund zu zeigen, in welche Richtung er sich bewegen soll. Indem du mit dem Stab in eine bestimmte Richtung zeigst, kannst du den Hund dazu ermutigen, sich in diese Richtung zu bewegen, sei es seitwärts, vorwärts oder rückwärts.
- Höhenanzeiger: Du kannst den Zeigestab verwenden, um die Höhe anzugeben, auf die der Hund springen oder seine Pfote heben soll. Indem du den Stab höher oder tiefer hältst, zeigst du dem Hund die entsprechende Höhe an.
- Zielpunkt für Tricks: Der Zeigestab kann als Zielpunkt verwendet werden, den der Hund mit seiner Nase oder Pfote berühren soll. Dies ist besonders hilfreich für Tricks wie das Berühren von Gegenständen, Lichtschaltern oder beispielsweise das Einschalten von Geräten.
- Präzisionswerkzeug: Der Zeigestab ermöglicht es dem Trainer, dem Hund genau zu zeigen, welches Verhalten belohnt wird. Der Hund lernt, auf das Ziel am Ende des Stabs zu achten und genau zu verstehen, welche Handlung vom Trainer gewünscht wird.
Die vielen Vorteile des Trickdogging
Trickdogging bietet eine Vielzahl von Vorteilen für Hunde und ihre Besitzer, wobei die geistige Auslastung eine besonders herausragende Rolle spielt.
- Hunde sind intelligente Tiere, die geistige Herausforderungen benötigen, um glücklich und ausgeglichen zu sein. Trickdogging bietet eine hervorragende Möglichkeit, die geistige Auslastung von Hunden zu fördern. Beim Erlernen neuer Tricks müssen sie Probleme lösen, sich konzentrieren und sich an komplexe Abläufe erinnern. Dies hält ihre Gehirne aktiv und stimuliert sie intellektuell.
- Das gemeinsame Training stärkt die Bindung zwischen Hund und Besitzer. Während des Trickdogging lernen Hunde, auf ihre Besitzer zu achten, ihre Signale zu interpretieren und darauf zu reagieren. Diese enge Zusammenarbeit schafft Vertrauen und fördert eine tiefere emotionale Verbindung.
- Wenn ein Hund erfolgreich neue Tricks lernt und dafür belohnt wird, steigt sein Selbstvertrauen. Positive Verstärkung durch Lob und Belohnung verstärkt das Selbstwertgefühl des Hundes, was zu einem selbstsicheren Verhalten in verschiedenen Situationen führen kann.
- Während Trickdogging hauptsächlich die geistige Auslastung fördert, beinhaltet es oft auch körperliche Aktivitäten wie Springen, Drehen oder Balancieren. Dies trägt zur körperlichen Fitness des Hundes bei und fördert eine gesunde Lebensweise.
- Die Konzentration auf das Training und das Erfahren von Erfolgserlebnissen helfen Hunden, Stress abzubauen. Das positive Erlebnis während des Trickdogging-Trainings kann Angstzustände und Langeweile reduzieren, was wiederum zu einem ausgeglicheneren Verhalten des Hundes beiträgt.
- Das gezielte Training von Tricks kann ausserdem dabei helfen, bestimmte Verhaltensprobleme zu reduzieren. Es lenkt den Hund ab, fördert die Selbstkontrolle und gibt ihm eine positive Möglichkeit, seine Energie zu kanalisieren, anstatt unerwünschtes Verhalten zu zeigen.