In Wien hat sich seit Februar 2024 eine Initiative etabliert, die das Zusammenleben von Hundehaltern und Stadtbewohnern verbessert: das Hundesheriff-Projekt. Offiziell als „Wiener Hunde-Team“ bekannt, sorgt diese Maßnahme der Stadt Wien für mehr Aufklärung, Regelkonformität und ein harmonisches Miteinander. Mit rund 57.000 Hunden in der Hauptstadt – das entspricht einem Hund pro 35 Einwohner – ist der Einsatz der Hundesheriffs ein wichtiger Schritt für eine tierfreundliche Großstadt. Wir werfen einen Blick auf das Projekt, seine Erfolge und wie es 2025 weiterhin die Wiener Hundeszene prägt.
Das Hundesheriff-Team: Aufgaben und Einsatzgebiete
Das Hundesheriff-Team besteht aus etwa 20 Fachkräften, die entweder als Tierpfleger ausgebildet sind oder ein Veterinärmedizinstudium absolviert haben. Mit auffälligen Westen, Dienstausweisen und einer fundierten Schulung als Tierschutzkontrollorgane sind sie in ganz Wien unterwegs.
Ihre Hauptaufgaben? Beratung und Kontrolle. Sie überprüfen die Einhaltung der Maulkorb- und Leinenpflicht, kontrollieren Hundeführerscheine bei Listenhunden, klären über Chippen und Registrierung auf und achten auf die Hundesteuer. Bei Verstößen drohen Strafen von 50 bis 90 Euro oder Anzeigen, doch der Fokus liegt auf Aufklärung.
Seit der Einführung hat das Hundesheriff-Projekt gezeigt, dass Prävention effektiver ist als Strafe. In den ersten Monaten führten die Hundesheriffs über 100 Gespräche mit Hundehaltern, um Bewusstsein für Wiener Tierhaltegesetze zu schaffen. Themen wie Hundezonen, Chippen und die korrekte Registrierung in der Heimtierdatenbank standen im Vordergrund.
Diese Gespräche fördern nicht nur Regelkenntnis, sondern auch ein besseres Verständnis zwischen Hundehaltern und der Stadt.
Ein Jahr Hundesheriffs: Erfolge und Weiterentwicklung
Im Januar 2025 feierte das Hundesheriff-Projekt sein einjähriges Bestehen – und die Bilanz ist beeindruckend. Laut der Stadt Wien wurden rund 3.400 Bürger beraten, 42 Anzeigen erstattet und verstärkt Strafen verhängt, nachdem die Anfangsphase auf Information setzte.
Das Team hat seinen Fokus von reiner Beratung auf eine ausgewogene Mischung aus Aufklärung und Kontrolle verlagert. Kooperationen mit den Wiener Linien und „Grätzelpolizisten“ (lokale Polizeistationen) stärken die Reichweite der Hundesheriffs.
Auch interessant: Die Hundesheriffs sind nicht für Hundekot-Vergehen zuständig – diese Aufgabe fällt den „Waste Watchern“ der MA 48 zu. Dennoch tragen sie maßgeblich dazu bei, Konflikte in der Stadt zu reduzieren.
Informationsstände in allen Bezirken und die offizielle Website des Projekts (Wiener Hunde-Team) bieten Hundehaltern und Bürgern eine Anlaufstelle für Fragen und Unterstützung.
Wie das Projekt die Stadt bereichert
Das Hundesheriff-Projekt ist ein Paradebeispiel für proaktive Stadtpolitik. Anstatt nur auf Strafen zu setzen, fördert es durch Beratung ein respektvolles Miteinander. Hundehalter profitieren von klaren Regeln und Tipps, während Anwohner ohne Hund sich ebenfalls sicherer fühlen.
Die Initiative zeigt, wie eine Großstadt wie Wien mit ihrer hohen Hundedichte ein Gleichgewicht schaffen kann. Tierschutzstadtrat Jürgen Czernohorszky betont: „Unser Ziel ist ein harmonisches Zusammenleben, bei dem alle – mit oder ohne Hund – sich wohlfühlen.“
Ausblick: Die Sheriffs bleiben auf Streife
2025 bleibt das Projekt ein fester Bestandteil Wiens. Die Stadt plant, die Kontrollen weiter auszubauen und die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen zu intensivieren.
Für Hundehalter bedeutet das: Mehr Unterstützung, aber auch konsequente Regelüberwachung. Wer mehr erfahren möchte, findet auf der offiziellen Website alle Infos zu Regeln, Hundezonen und Kontaktmöglichkeiten.
Die Hundesheriffs haben Wien in nur einem Jahr sichtlich bereichert – und das nicht nur für Hundehalter. Sie sind ein Zeichen dafür, dass Aufklärung und Kontrolle Hand in Hand gehen können, um eine Stadt lebenswerter zu machen.
Also, liebe Hundehalter: Leine an, Chip checken und die Hundesheriffs als Partner sehen – für ein besseres Miteinander in Wien!