Faktenübersicht: Cherry Eye bei Hunden

Augentropfen dem Hund geben

Das sogenannte Cherry Eye, auch als Nickhautdrüsen-Vorfall bekannt, ist eine Augenkrankheit bei Hunden. Hier findest du eine hilfreiche Übersicht über Entstehung, Symptome, Diagnose sowie Behandlung.

Entstehung und Inkubationszeit eines Cherry Eye bei Hunden

Von einem Cherry Eye bei Hunden spricht man, wenn sich die Nickhautdrüse entzündet und dadurch über den Rand des Augenlids hervorwölbt. Optisch sieht das Cherry Eye aus wie ein rötliches Gebilde im Hundeauge, einem Pickel oder Knubbel ähnlich.

Die genauen Ursachen für ein Cherry Eye bei Hunden sind wissenschaftlich nicht eindeutig belegt. Allerdings fällt auf, dass bestimmte Rassen anfälliger für diese Augenkrankheit sind. Dies gilt besonders für Hunderassen, die auch an Brachyzephalie (Kurzköpfigkeit) leiden. Darüber hinaus tritt die Krankheit häufiger bis zu einem Alter von unter zwei Jahren auf.

Da das Cherry Eye vor dem optischen Hervortreten meist unbemerkt bleibt, kann keine genaue Inkubationszeit genannt werden.

Ist ein Cherry Eye ansteckend?

Im Normalfall ist die klassische Variante des Cherry Eye nicht ansteckend. Da es sich bei der Erkrankung jedoch um einen entzündlichen Prozess handelt, begünstigt das zusätzliche bakterielle Infektionen, die wiederum auf andere Tiere und auch Menschen überspringen können. Es ist deshalb zu vermeiden, den Hund mit Cherry Eye in der Nähe der Augenpartie anzufassen.

Symptomatik beim Cherry Eye

Die Nickhautdrüse, verantwortlich für die Entstehung eines Cherry Eyes, sitzt an der Innenseite des dritten („inneren“) Augenlids bei Hunden. Entzündet sie sich, vergrössert sie sich, sodass sie über das innere Augenlid hervorragt. Aufgrund der Entzündung ist sie stark gerötet. Wir nehmen diesen Vorgang als roten Knubbel im Auge des Hundes wahr. In der Regel kommen, sobald die geschwollene Drüse erst einmal sichtbar ist, weitere Symptome hinzu.

  • Starkes Augentränen oder sehr trockene Augen
  • Hinzukommende Bindehautentzündung, insgesamt gerötete Augen
  • Häufiges, angestrengtes Blinzeln
  • Hund kratzt sich am Auge

Diagnose und Behandlung von Cherry Eye bei Hunden

Die Diagnose erfolgt mittels einer sogenannten Ophthalmoskopie, auch als Augenhintergrundspiegelung bekannt. Dabei nimmt der Tierarzt Bilder des Hundeauges mit einer speziellen Kamera auf. Hierfür ist keine Narkose erforderlich, in der Regel bekommt der Hund nur Augentropfen, um seine Pupillen zu erweitern und bessere Aufnahmen zu ermöglichen. Bei der Untersuchung wird auch überprüft, ob der Hund an weiteren (bzw. ursächlichen) Erkrankungen leidet.

Eine rein medikamentöse Behandlung vom Cherry Eye ist leider nicht möglich. Die verlagerte Nickhautdrüse muss durch einen operativen Eingriff zurück in ihre ursprüngliche Position gebracht werden. Dies ist mittels kleiner Einschnitte an der betroffenen Stelle, die anschliessend genäht werden, möglich. Da es sich um die Augenpartie handelt, finden meist Nähte Anwendung, die sie sich später selbst auflösen, sodass man keine Fäden ziehen muss.

Zusätzlich bekommt der Hund normalerweise Augensalben verschrieben, die Antibiotika enthalten. Darüber hinaus ist in vielen Fällen das Tragen einer Halskrause sinnvoll, damit sich die Tiere nicht an den Augen kratzen können.

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