Bauchschmerzen beim Hund sollte man nicht ignorieren

Bauchschmerzen beim Hund, Hände streicheln Bauch eines Beagles, der auf Gras liegt

Am 07.11. ist Magen-Darm-Tag. Anlässlich dieses Tages möchten wir uns einem wichtigen Thema widmen: Bauchschmerzen bei Hunden. Hunde sind nicht nur unsere treuen Begleiter, sondern auch Meister darin, ihre Schmerzen zu verbergen. Und Bauchschmerzen können ernste gesundheitliche Probleme signalisieren, die unsere Aufmerksamkeit erfordern.

Bauchschmerzen werden bei Hunden oft übersehen

Hunde können nicht in Worten ausdrücken, was sie fühlen. Sie können lediglich durch ihr Verhalten oder bestimmte Körpersignale anzeigen, dass sie Schmerzen haben. Es erfordert daher genaue Beobachtung und eine grundlegende Kenntnis der Anzeichen, um Bauchschmerzen bei Hunden überhaupt zu erkennen.

Darüber hinaus neigen Hunde instinktiv dazu, Schmerzen zu verbergen. Dieser Instinkt resultiert daraus, dass Tiere sich in der Wildnis nicht dadurch angreifbar machen wollen, dass sie Schwäche zeigen.

Darüber hinaus sind Bauchschmerzen im Grunde “nur” ein Symptom. Allerdings können sie, wie viele andere krankheitsbedingte Symptome wie Appetitlosigkeit, Erbrechen oder Unruhe, auf grundlegende Gesundheitsprobleme hindeuten. Ohne eine gründliche Untersuchung durch einen Tierarzt ist dementsprechend oft schwer zu erkennen, ob es sich nur um akute Bauchschmerzen handelt oder eine bestimmte Erkrankung vorliegt.

Mögliche Ursachen für Bauchschmerzen bei Hunden

Es ist wichtig zu betonen, dass die nachfolgende Liste nicht abschliessend ist, und es gibt noch viele andere Ursachen für Bauchschmerzen bei Hunden. Wenn ein Hund Anzeichen von Bauchschmerzen zeigt, sollte er von einem Tierarzt gründlich untersucht werden, um die genaue Ursache festzustellen und die angemessene Behandlung zu erhalten.

  • Verdauungsstörungen, wie Gastritis (Magenschleimhautentzündung) oder Enteritis (Dünndarmentzündung), können zu Bauchschmerzen führen. Diese wiederum können durch Futterunverträglichkeiten, Infektionen oder den Verzehr von verdorbenen Lebensmitteln verursacht werden.
  • Bakterielle oder virale Infektionen im Magen-Darm-Trakt können zu Entzündungen und Schmerzen führen.
  • Die Magendrehung (Magentorsion) ist ein ernstes und lebensbedrohliches Problem, bei dem sich der Magen des Hundes dreht und mit Gas füllt. Dies führt zu einem starken Druck im Bauchraum und zu starken Schmerzen.
  • Einige Hunde neigen dazu, unverdauliche Gegenstände zu verschlucken, wie Spielzeugteile, Knochen oder Stoffreste. Diese Fremdkörper können den Magen-Darm-Trakt blockieren und Bauchschmerzen verursachen.
  • Innere Parasiten wie Würmer oder Giardien können Magen-Darm-Beschwerden verursachen, einschliesslich Bauchschmerzen.
  • Erkrankungen anderer Organe, wie etwa der Nieren oder Leber, können zu einer Ansammlung von Toxinen im Körper führen, was wiederum zu Bauchschmerzen führen kann.
  • Manche Hunde entwickeln in ihrem Leben Unverträglichkeiten bzw. Allergien gegenüber bestimmten Lebensmitteln. Der Verzehr dieser Lebensmittel kann zu Magen-Darm-Beschwerden führen.

Die Anzeichen erkennen

Bauchschmerzen gehen oft mit weiteren Anzeichen einher, auf die du achten kannst. Wenn dein Hund eines oder mehrere dieser Anzeichen zeigt, ist es ratsam, sofort einen Tierarzt aufzusuchen. Bauchschmerzen können ein Symptom für ernsthafte gesundheitliche Probleme sein, daher ist eine gründliche Untersuchung durch einen Tierarzt unerlässlich, um die genaue Ursache festzustellen und eine angemessene Behandlung zu beginnen.

  • Veränderung im Appetit bzw. Fressverhalten des Hundes
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Häufiges Wasserlassen oder Unfähigkeit, zu urinieren
  • Hohe Spannung der Bauchdecke oder aufgebläht wirkender Bauch
  • Änderungen im normalen Verhalten des Hundes, z.B. gesteigerte Unruhe, Reizbarkeit oder Rückzug
  • Erhöhte Körpertemperatur bzw. Fieber

Unterstützung zuhause

Wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund an Bauchschmerzen leidet, gibt es ein paar Dinge, die du bereits zuhause für ihn tun kannst.

Allem voran ist es wichtig, ruhig zu bleiben, um den Hund nicht unnötig zu stressen. Wenn dein Hund erbricht oder Durchfall hat, ist es ratsam, ihm vorübergehend kein Futter zu geben. Stelle aber unbedingt sicher, dass er jederzeit Zugang zu frischem Wasser hat, um nicht zu dehydrieren.

Behalte alle Symptome deines Hundes im Auge und notiere dir, wie oft sie auftreten und wie lange sie anhalten. Diese Informationen können dem Tierarzt später bei einer genauen Diagnose helfen. Vermeide es unter allen Umständen, deinem Hund Schmerzmittel oder andere Medikamente ohne tierärztliche Anweisung zu geben. Denn einige Medikamente, die für Menschen sicher sind, können für Hunde giftig sein.

Bewährte Hausmittel bei Bauchschmerzen

Wenn dein Hund erbricht oder Durchfall hat, kannst du ihm eine leichte Schonkost geben, zum Beispiel Reis mit gekochtem Hühnchen oder magerem Rindfleisch. Diese leicht verdauliche Nahrung kann helfen, den Magen zu beruhigen.

Anstatt einer grossen Mahlzeit solltest du deinem Hund lieber kleine Portionen in regelmässigen Abständen anbieten. Dies hilft dabei, den Magen zu entlasten und Übelkeit zu reduzieren.

Kamillentee ohne Zucker oder andere Zusätze kann ebenfalls beruhigend auf den Magen wirken. Du kannst ihn auf Raumtemperatur abkühlen lassen und deinem Hund in kleinen Schlucken anbieten.

Eine sanfte Bauchmassage im Uhrzeigersinn kann helfen, Gas im Magen-Darm-Trakt zu lösen und den Hund zu beruhigen. Achte darauf, dass du vorsichtig und behutsam bist, um dem Hund keine Schmerzen zuzufügen.

Die Bedeutung von Ruhe und Stressminimierung für die Genesung

Stelle sicher, dass dein Hund ausreichend Ruhe bekommt. Schlaf und Entspannung sind wichtig für die Genesung und helfen dem Körper, sich selbst zu heilen. Vermeide stressige Situationen und übermässige körperliche Aktivität, während dein Hund sich erholt. Stress kann den Heilungsprozess beeinträchtigen und krankheitsbedingte Symptome verschlimmern.

Und auch, wenn die Symptome vorübergehend besser werden, ist es wichtig, deinen Hund von einem Tierarzt untersuchen zu lassen, um die zugrunde liegende Ursache zu finden und eine angemessene Behandlung zu erhalten. Denke daran, dass alle hier genannten Massnahmen zwar als erste Hilfe dienen können, aber niemals den professionellen Rat und die Untersuchung durch einen Tierarzt ersetzen. Bei anhaltenden oder schweren Symptomen ist es immer ratsam, sofort einen Tierarzt aufzusuchen.

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