Langzeitstudie zeigt, dass Kinder mit Hunden sich mehr bewegen

Studie zeigt, dass Kinder mit Hunden sich mehr bewegen

Kinder mit Hunden verbringen mehr Zeit in Bewegung, was für ihre körperliche und geistige Gesundheit von entscheidender Bedeutung ist. Regelmässige körperliche Aktivität ist wichtig für Kinder, jedoch erreichen viele von ihnen nicht die empfohlenen Mengen. Obwohl die Hundehaltung mit einer erhöhten körperlichen Aktivität bei Kindern in Verbindung gebracht wurde, fehlten bisher Langzeitstudien, die dieses Verhältnis genauer untersuchten. Eine neue Langzeitstudie aus Australien bestätigt nun, dass Kinder mit Hunden viel mehr Zeit mit Bewegung verbringen.

Studie über Bewegungsverhalten von Kindern mit Hunden

Ein Team der University of Western Australia (Australien) nutzte Daten aus der Kohortenstudie “Spielräume und Umgebungen für die körperliche Aktivität von Kindern” (PLAYCE), um die langfristigen Auswirkungen des Hundebesitzes auf das Bewegungsverhalten von Kindern zu untersuchen.

Dabei wurden Hundebesitzer in vier unterschiedliche Gruppen unterteilt: fortlaufende Nicht-Hundebesitzer, fortlaufende Hundebesitzer, Hundezugewinn und Hundeverlust.

Tägliche Bewegungsverhaltensweisen, einschliesslich körperlicher Aktivität, sitzender Zeit, Schlaf und Bildschirmzeit, wurden mithilfe von Beschleunigungsmessern und Elternfragebögen gemessen. Unterschiede zwischen den Gruppen im Laufe der Zeit und nach Geschlecht wurden mithilfe von linearen gemischten Effekten-Regressionsmodellen getestet.

Kinder mit Hunden bewegen sich öfter, vor allem Mädchen

Die Auswirkungen des Hundebesitzes auf das Bewegungsverhalten von Kindern sind vielfältig und wurden in der Studie umfassend untersucht. Hier sind die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst:

  • Mädchen, die einen Hund bekamen, erhöhten ihre Aktivitäten und Spiele mit geringer Intensität um 52,0 Minuten/Tag im Vergleich zu Nicht-Hundebesitzern.
  • Mädchen, die im Zeitraum der Studie einen Hund verloren, verringerten ihre Aktivitäten und Spiele um 62,1 Minuten/Tag.
  • Mädchen, die einen Hund verloren, verringerten ihre Gesamtkörperliche Aktivität um 46,3 Minuten/Tag im Vergleich zu Nicht-Hundebesitzern.
  • Mädchen und Jungen, die einen Hund bekamen, steigerten ihre unstrukturierte körperliche Aktivität (also spontane Aktivitäten, die nicht durch organisierten Sport geleitet werden) um 6,8 bzw. 7,1 Gelegenheiten/Woche im Vergleich zu Nicht-Hundebesitzern.
  • Mädchen und Jungen, die einen Hund verloren, reduzierten diese körperliche Aktivität um 10,2 bzw. 7,7 Gelegenheiten/Woche.

Kaum Veränderungen im Schlafverhalten oder bei der Bildschirmzeit

Zuerst liegt die Vermutung nahe, dass Kinder mit Hunden, die sich gemeinsam viel bewegen, am Ende des Tages müder sind und dementsprechend eine bessere Schlafqualität aufweisen.

Die Gruppe kontinuierlicher Hundehalter aus der Studie zeigte im Vergleich jedoch keine merklichen Veränderungen beim Schlaf.

Die Ergebnisse hinsichtlich eventuell verminderter Bildschirmzeit (schliesslich verbringen betroffene Kinder mutmasslich mehr Zeit draussen) sind ebenfalls gemischt. Deshalb kann nicht eindeutig behauptet werden, dass Kinder mit Hunden weniger Zeit vor dem Bildschirm verbringen als Kinder ohne Hunde.

Langzeitstudie liefert neue Einblicke

Zusammenfassend zeigt die Studie deutlich, dass Kinder mit Hunden tendenziell aktiver sind und mehr Zeit in Bewegung verbringen, was mit Sicherheit einen positiven Einfluss auf ihre Gesundheit haben kann.

Insgesamt unterstreicht diese Studie die Bedeutung von Hunden im Leben von Kindern und liefert wichtige Einblicke in die komplexen Zusammenhänge zwischen Hundebesitz, Bewegung und anderen Verhaltensweisen. Weitere Forschung auf diesem Gebiet könnte dazu beitragen, die Ergebnisse auf lange Sicht zu bestätigen und ein besseres Verständnis für die Rolle von Hunden in der kindlichen Entwicklung zu gewinnen.

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