Canophobie: Wie du deine Angst vor Hunden überwinden kannst

Angst vor Hunden, bellender Schäferhund auf Wiese

Für Hundefans und Hundehalter*Innen kaum vorstellbar, aber wahr: es gibt da draussen viele Menschen, die Angst vor Hunden haben! Diese Angst, auch Canophobie genannt, kann wirklich belastend sein- nehmen wir nur einmal die Tatsache, dass auf je 5 Einwohner der Schweiz mindestens ein Hund kommt. Glücklicherweise gibt es Mittel und Wege, die Angst vor Hunden zu überwinden.

Was bedeutet Canophobie?

Canophobie ist eine spezifische Phobie, die sich durch eine überwältigende und unangemessene Angst vor Hunden auszeichnet. Menschen mit Canophobie erleben nicht nur ein gewöhnliches Unbehagen oder Vorsicht im Umgang mit Hunden, sondern leiden unter extremen und irrationalen Ängsten, die ihr tägliches Leben beeinträchtigen können. Diese Phobie kann von einem Gefühl der Nervosität oder Panik bis hin zu vollständiger Vermeidung von Hunden in allen Situationen reichen.

Wie entsteht die Angst vor Hunden?

Die Entstehung von Canophobie kann, abhängig von der betroffenen Person, auf verschiedenste Ursachen zurückzuführen sein.

  • Traumatische Erfahrungen wie Bisse durch Hunde, Angriffe oder schlichtweg bedrohliches Verhalten in der Vergangenheit können dazu führen, dass die Person enorme Angst entwickelt.
  • Ein Stück weit ist Canophobie sogar angeboren – die Angst vor gefährlich wirkenden Raubtieren gehört zum Überlebensinstinkt eines Menschen. Bei domestizierten Tieren in Panik zu geraten, ist jedoch nicht mehr ganz so natürlich; aber das vollständige Fehlen von (positiven) Erfahrungen im Umgang mit Hunden kann dazu beitragen, dass sich eine Canophobie durchsetzt.
  • Kulturelle Einflüsse können ebenfalls eine Rolle spielen.
  • Medizinische Faktoren, wie etwa generalisierte oder andere/weitere vorliegende Angststörungen, können die Canophobie ebenfalls begünstigen.

Symptome von Canophobie

Die Symptome von Canophobie können sowohl körperlicher als auch psychologischer Natur sein und reichen von unmittelbaren physiologischen Reaktionen bis hin zu langfristigen psychischen Belastungen. Hier sind einige der häufigsten Symptome, die bei Menschen auftreten können, die unter Canophobie leiden.

  • Körperliche Symptome: Herzklopfen oder Herzrasen, Schweissausbrüche, Zittern, akute Atemnot, Übelkeit, Schwindel, Kreislaufprobleme
  • Psychologische Symptome: extrem starkes Angstgefühl bis hin zur Panik, Gefühl von Kontrollverlust, Drang zur Flucht, am Ende steht oft ein ausgeprägtes Vermeidungsverhalten (Hunden grundsätzlich auf grosse Distanz aus dem Weg gehen, sich notfalls verstecken)

Warum ist es sinnvoll, seine Angst vor Hunden zu überwinden?

Wir haben es bereits in der Einleitung angedeutet – landesabhängig sind im täglichen Leben sehr viele Hunde unterwegs. In Deutschland gab es im Jahr 2019 fast 10 Millionen Hunde, in Österreich sind es ungefähr 700.000 und in der Schweiz haben wir etwa 1.5 Millionen Hunde als Haustiere.

Die Angst vor Hunden kann den Alltag also, je nachdem wo man lebt, stark beeinträchtigen und viele schöne Momente verhindern: nehmen wir den geruhsamen Spaziergang im Park, den Stadtausflug, einen sommerlichen Besuch im Biergarten oder letztlich der Besuch von Freunden und Bekannten, unter denen es vielleicht auch Hundebesitzer gibt.

Durch die Überwindung seiner Ängste kann man also nicht nur die eigene Lebensqualität verbessern, sondern auch neue, positive Erfahrungen machen. Nicht zuletzt kann man mit einem Mal eine ganz neue Verbindung zu anderen Menschen aufbauen, die Hunde halten bzw. mögen.

Tipps, wie man die Angst vor Hunden überwinden kann

Die Angst vor Hunden kann zwar belastend sein, aber sie ist nicht unüberwindbar. Mit den richtigen Ansätzen und Unterstützung kannst du deine Ängste überwinden und ein entspannteres Verhältnis zu Hunden entwickeln. Sei geduldig mit dir selbst und gehe in deinem eigenen Tempo vor.

Bildung und Information zu Anfang

Erfahre mehr über das Verhalten von Hunden, zum Beispiel ihre Körpersprache und bestimmte Signale (wie etwa die sogenannten Beschwichtigungssignale). Mit diesem neuen Wissen bist du in der Lage, zukünftig besser einzuschätzen, ob von einem Hund tatsächlich eine Bedrohung ausgeht.

Unterstützung suchen

Bestimmt hast du mindestens einen Hundebesitzer irgendwo in deinem Freundes- oder Bekanntenkreis. Sprich mit diesen Personen ganz offen über deine Angst vor Hunden, informiere sie über deine Symptome, und bitte sie um Hilfe dabei, deine Angst zu überwinden.

Ein einfühlsamer Hundehalter wird sicher gerne bereit sein, dir zu helfen, Vertrauen zu den Vierbeinern aufzubauen.

Hast du im Freundes-/Bekanntenkreis keine geeigneten Unterstützer (beachte, schliesslich sollte sich auch der zugehörige Hund fürs “Training” mit dir eignen, also bestenfalls ein geduldiger, lieber, umgänglicher Artgenosse sein!), dann stöbere doch mal in Online-Communities, bei denen sich alles um Hunde dreht. Spätestens dort wirst du jemanden finden, mit dem du kontrollierte Mensch-Hund-Begegnungen planen kannst.

Ist deine Angst vor Hunden extrem stark ausgeprägt, scheue dich aber auch nicht davor, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein Psychologe oder Therapeut kann dir helfen, deine Ängste besser zu verstehen und Strategien zur Überwindung zu entwickeln, die persönlich auf dich zugeschnitten sind.

Schrittweise Annäherung

Das Training beginnt mit klitzekleinen Schritten. Ist deine Angst besonders stark, kann das beispielsweise bedeuten, dass du dir zuerst einmal einfach nur Fotos von Hunden anschaust. Wähle dafür logischerweise Fotos mit “freundlichen” Szenarien – wie wäre es mit einem Familienhund, der auf liebevolle Weise mit den Kindern spielt?

Weiter geht es damit, dass du dich in der Nähe von ruhigen Hunden aufhältst. Das klappt am besten, wenn du zuvor alles mit dem jeweiligen Hundebesitzer besprochen und geplant hast.

Wenn du dich wohl fühlst, versuche es mit weiterer Annäherung, indem du z.B. den Abstand zwischen dir und dem Hund immer weiter reduzierst. Es ist übrigens keine Schande, nochmal ein Stück abzurutschen, sollte die Angst doch wieder stärker werden.

All diese Schritte wiederholst du so lange, bis du dich wohl genug fühlst, den Hund einmal anzufassen. Besprich mit dem Besitzer, welche Berührungen der Hund gern hat. Vielleicht streichelst du ihm einmal sanft über den Kopf oder darfst sein Ohr berühren?

Überwindung der Angst vor Hunden eröffnet dir eine ganz neue Welt

Bald wirst du feststellen, dass du dich immer wohler fühlst in der Nähe dieser wunderbaren Tiere, und vielleicht sogar beginnst, ihre Gesellschaft zu geniessen.

Den ersten Schritt zu machen, mag zwar beängstigend erscheinen, aber die Belohnung, die du daraus ziehst – sei es durch eine gesteigerte Lebensqualität, neue Freundschaften oder einfach nur das Glück, das Hunde in unser Leben bringen können – ist es absolut wert.

Trau dich, deine Angst zu überwinden, und öffne dich für die wundervolle Welt der Hunde!

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