Zwergspitz und Pomeranian – Beliebt aber mit Vorsicht zu genießen!

Die Popularität kleiner Hunderassen steigt stetig. Instagram und TikTok sind voll von niedlichen Videos und Bildern von Zwergspitzen und Pomeranians, oft liebevoll als “Pom-Poms” bezeichnet. Diese Hunde sind zweifellos bezaubernd, aber hinter dieser süßen Fassade steckt eine ernsthafte gesundheitliche Problematik.

Von Natur aus klein oder Qualzucht?
Bevor du dir einen Zwergspitz oder Pomeranian anschaffst, solltest du wissen, dass die extreme Kleinheit dieser Hunde oft durch Qualzucht erzielt wird. Was auf Fotos niedlich aussieht, kann in der Realität ernsthafte gesundheitliche Konsequenzen für das Tier haben.

Gesundheitliche Risiken
Bei so kleinen Hunden ist es schwierig, ganz gesunde Individuen zu finden. Viele dieser Tiere leiden unter genetischen Defekten, die zu Herzproblemen, Atemschwierigkeiten und anderen ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen können. Zudem sind ihre Knochen fragil, und sie neigen zu Gelenkproblemen.

Beitrag auf 20min.ch zu Zwergspitz und Pomeranian

«Ich habe schon 50’000 Franken für den Tierarzt bezahlt»
Durch Social Media ist er zum Star unter den Hunden aufgestiegen: der Zwergspitz oder Pomeranian. Tausende dieser Hunde wurden in den letzten fünf Jahren in der Schweiz registriert – die meisten davon importiert. Gerade in Osteuropa werden diese oft unter schlimmen Bedingungen vermehrt, wie Tierschützer sagen.

Nun zeigen sich die Nachwirkungen des Booms. «Die runde Gesichts- und Kopfform von Zwergspitzen finden wir Menschen herzig», sagt Tierärztin Daniela Schweizer. Darum werde die Kopfform der Zwergspitze genau darauf gezüchtet. So verbreiteten sich aber auch erbliche Hirn- und Nervenkrankheiten: «Gerade bei Zwerghunden ist es schwierig, ganz gesunde Individuen zu finden.» Halterinnen wie Dominique bleiben so auf Zehntausenden Franken Tierarztkosten sitzen. Sie will nun aufklären – und stellt auch Schweizer Zucht-Standards infrage.

Link zum Beitrag mit informativem Video (Auf Schweizerdeutsch)

Der Einfluss der sozialen Medien

Es ist nicht zu leugnen, dass soziale Medien zur Popularität dieser Rassen beigetragen haben. Viele Menschen schaffen sich einen Zwergspitz oder Pomeranian an, ohne sich der potenziellen Probleme bewusst zu sein. Nicht selten werden diese Hunde dann ausgesetzt oder ins Tierheim gebracht, wenn die Besitzer mit den gesundheitlichen oder verhaltensbedingten Herausforderungen überfordert sind.

Online Welpe, nur so lange der Verkäufer auf Geld hofft

Kauft man sich ein Welpe Online, oder über Social-Media, hört sich anfangs alles super an. Informationen, Bilder und zum Teil sogar Telefonate die nur auf Beste Verhältnisse schliessen lassen. Leider nur bis der Verkäufer den maximal möglichen Ertrag erreicht hat. Anschliessend sind ihnen die Tiere egal…

Zwergspitze oder Pomeranian können wundervoller Begleiter sein

Ein Zwergspitz oder Pomeranian kann ein wundervoller Begleiter sein, doch die Entscheidung, einen solchen Hund zu halten, sollte gut überlegt und informiert sein. “Hype-Hunde” werden vielfach unüberlegt produziert.

Was sind Hype-Hunde?

Rassen oder spezielle Hundetypen, die durch soziale Medien, Prominente oder aktuelle Trends an großer Beliebtheit gewinnen. Sie sind oft in Instagram-Posts, YouTube-Videos und in der Presse zu sehen, wodurch sie schnell zum „Must-Have“ werden. Beispiele könnten der Pomeranian, die Französische Bulldogge oder der Mops sein. Doch diese Popularität hat auch eine Schattenseite. Oftmals werden Hype-Hunde unter schlechten Bedingungen gezüchtet, nur um der hohen Nachfrage gerecht zu werden. Zudem werden sie häufig aufgrund ihres Aussehens und nicht aufgrund ihrer Eignung für einen bestimmten Lebensstil ausgewählt, was zu Problemen in der Tier-Mensch-Beziehung führen kann.

Gerade bei Hype-Hunden ist es wichtig, gründlich zu recherchieren und sich bewusst zu machen, dass ein Hund mehr als nur ein hübsches Accessoire ist. Er ist ein lebendiges, fühlendes Wesen, das Pflege, Training und viel Zeit erfordert. Und besonders bei trendigen kleinen Rassen sollte man nicht vergessen, dass diese oft durch Qualzucht entstanden sind und gesundheitliche Probleme mit sich bringen können.

Eine ethische Entscheidung

Bevor du dir einen solchen Hund zulegst, denke bitte gründlich nach. Ist es wirklich ethisch vertretbar, eine Rasse zu unterstützen, die so offensichtlich unter ihrer Zucht leidet? Würde es nicht mehr Sinn machen, einem Tier aus dem Tierschutz ein neues Zuhause zu geben?

Tierschutz sollte immer an erster Stelle stehen. Es gibt viele Hunde, die ein liebevolles Zuhause suchen und nicht unter den gleichen gesundheitlichen Risiken leiden wie viele Zwergspitze und Pomeranians. Lass dich nicht allein von süßen Fotos und Videos beeinflussen. Ein Hund ist eine langfristige Verpflichtung und kein Accessoire, das man sich zulegt, weil es gerade im Trend liegt.

Wenn Zwergspitz – Pomeranian – dann von einer guten Zucht!

Der Kauf eines Hundes bei einem regionalen Züchter hat viele Vorteile, die sowohl dem Tier als auch dem zukünftigen Halter zugutekommen. Regionalität schafft eine höhere Transparenz: Du kannst den Züchter persönlich kennenlernen, die Haltung und die Bedingungen vor Ort begutachten und sicherstellen, dass es sich um eine seriöse Zucht handelt. Dies ist besonders wichtig, um sicherzustellen, dass der Züchter ethische Standards einhält und das Wohl der Tiere im Fokus steht. Zudem kannst du sicher sein, dass die Hunde gut sozialisiert und medizinisch versorgt sind. Der persönliche Kontakt ermöglicht es dir auch, individuelle Fragen zu stellen und wertvolle Tipps für die Hundeerziehung und -pflege zu erhalten.

Ach ja, nur mit MRT!

Wieso? Vielfach leiden die süssen Zwergrassen unter neurologischen Krankheiten. Bei CM/SM kann die sich sehr unterschiedlich äußern oder auch unbemerkt bleiben, mögliche Symptome sind:

  • (Phantom-) Kratzen im Nackenbereich
  • Plötzliche Schmerzattacken
  • Head rubbing
  • Pfoten lecken/beißen
  • Berührungsempfindlichkeit
  • Lecken in der Luft
  • Schnappen nach unsichtbaren Fliegen
  • Verhaltensveränderung
  • Verkrümmte Wirbelsäule
  • Lähmung der Beine
  • Krampfanfälle
  • Weitere neurologische Auffälligkeiten

MRT-Untersuchungen sind eine wichtige Methode, um Erkrankungen des Gehirns bei Hunden zu diagnostizieren und zu behandeln. Wenn dein Hund Anzeichen einer Hirnquetschung zeigt, ist es unerlässlich, so schnell wie möglich einen Tierarzt oder eine Tierärztin aufzusuchen. Ein MRT (Magnetresonanztomografie) ist oft die beste Methode, um eine genaue Diagnose zu stellen.

Warum ein MRT?

Das MRT ist eines der genauesten bildgebenden Verfahren zur Untersuchung von Gehirngewebe. Es ermöglicht detaillierte Bilder des Gehirns und kann Veränderungen in der Struktur und sogar in der Durchblutung des Gewebes zeigen. Diese Informationen sind entscheidend für die Diagnose und Behandlung.

Wichtig, damit Dein Zwergspitz / Pomerian Welpe so gesund wie möglich ist, dass MRT von beiden Elterntiere verlangen! Es handelt sich um einen vererbbaren Gendefekt. Sind bei Eltern gesund, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Dein Welpe auch gesund sein wird.

Wie funktioniert das MRT bei Hunden?

Dein Hund wird für die Untersuchung in der Regel sediert oder sogar vollständig betäubt, um sicherzustellen, dass er sich nicht bewegt. Danach wird er in die MRT-Röhre gelegt. Die Untersuchung dauert normalerweise zwischen 30 und 60 Minuten. Die Bilder werden dann von einem Radiologen und einem Tierarzt ausgewertet.

Nach der Untersuchung

Abhängig von den Ergebnissen des MRTs kann die Behandlung variieren. Sie reicht von medikamentöser Behandlung zur Verringerung der Schwellung bis hin zu chirurgischen Eingriffen, um Druck vom Gehirn zu nehmen.

Das Wichtigste ist, bei Verdacht auf eine Hirnquetschung keine Zeit zu verlieren. Je früher die Diagnose und Behandlung erfolgen, desto besser sind die Überlebenschancen und die langfristigen Heilungsaussichten für deinen Hund.

Für weitere Informationen empfehle ich, einen Facharzt für Tierneurologie zu konsultieren. Nur so erhältst du die spezialisierte Pflege, die dein Hund in einer solch ernsten Situation benötigt.

Der Beitrag "Zwergspitz und Pomeranian – Beliebt aber mit Vorsicht zu genießen!"