Aktuell machen Blaualgen (Cyanobakterien) wieder Schlagzeilen – und das aus gutem Grund. Sie sind ein natürlicher Teil unserer Gewässer und meist harmlos, aber bei Massenvermehrung können sie giftige Stoffe freisetzen. Besonders jetzt, im Frühjahr 2025, gibt es Meldungen aus der Schweiz, die uns aufhorchen lassen. Ich erkläre dir, worauf du achten musst, wie du Blaualgen erkennst und was du tun kannst, um dich und deinen Hund zu schützen. Über dein kostenloses Konto kannst du übrigens mithelfen andere Hunde zu schützen. Es hat darin einen Bereich, über den du einfach Gefahren veröffentlichen kannst. Diese Meldung erscheint dann in den einzelnen Regionen wie zum Beispiel für den Kanton Schaffhausen. Wir haben neu auch eine Seite mit allen Gefahrenmeldungen erstellt. Jeder der mithilft, macht die Seite informativer.
Aktuelle Lage: Blaualgen im Rhein und darüber hinaus
Im Rhein bei Schaffhausen wurden kürzlich treibende Algenmatten gesichtet – grau-schwarze Stücke, die aus fädigen Cyanobakterien und Pflanzenmaterial bestehen. Das Interkantonale Labor hat Proben genommen und bestätigt: Es handelt sich um Blaualgen, ähnlich wie im Herbst 2024. Besonders Hunde und kleine Kinder sollen ferngehalten werden, da sie leicht mit den giftigen Stoffen in Kontakt kommen könnten. Im Wasser selbst sind die Toxine meist nicht nachweisbar, weshalb Schwimmen im Rhein aktuell als sicher gilt – außer in Staubereichen oder bei sichtbaren Algenansammlungen.
Auch in Deutschland und Österreich gibt es 2025 Warnungen:
- Deutschland: Am Bodensee meldeten Behörden im März 2025 vereinzelt Algenblüten, die bei warmem Wetter zunehmen könnten. Besonders in flachen Uferzonen wird vor Baden mit Hunden gewarnt.
- Österreich: Im Neusiedler See wurden Anfang 2025 trübe Stellen mit Cyanobakterien beobachtet. Die Behörden empfehlen, Kinder und Tiere vom Wasser fernzuhalten, da die Konzentration je nach Wetter schnell steigen kann.
- Schweiz: Neben dem Rhein bleibt der Neuenburgersee ein Hotspot – hier starb 2022 ein Hund an einer Blaualgenvergiftung, und die Vorsicht ist weiterhin groß.
Wie erkennst du Blaualgen?
Blaualgen sind keine typischen Algen, sondern Bakterien, die bei günstigen Bedingungen (Wärme, Nährstoffe, stehendes Wasser) explodieren können. So erkennst du sie:
- Aussehen: Trübes, verfärbtes Wasser (grün, blau, braun oder rötlich), Schlieren, Flocken oder ein schmieriger Film auf der Oberfläche. Im Rhein treiben sie aktuell als faustgroße Matten.
- Geruch: Muffig oder erdig – ein Warnsignal!
- Orte: Häufig in stehenden Gewässern wie Seen, Tümpeln oder ruhigen Flussabschnitten. Aber auch in Flüssen wie dem Rhein können sie lokal auftreten.
Gefahren für Mensch und Hund
Die Toxine einiger Blaualgen sind kein Spaß. Sie werden freigesetzt, wenn die Bakterien absterben, und können gesundheitliche Probleme verursachen:
- Für dich: Hautreizungen, gerötete Augen, Durchfall, Erbrechen oder im schlimmsten Fall Atemnot – vor allem, wenn du Wasser schluckst.
- Für Hunde: Lebensgefahr! Symptome wie Erbrechen, Zittern, Atemnot oder Krämpfe können Minuten nach Kontakt auftreten und schnell tödlich enden. Hunde nehmen Toxine oft über trübes Wasser oder das Ablecken des Fells auf.
So gehst du sicher damit um
Hier ein paar einfache, aber effektive Tipps – für dich und deinen Vierbeiner:
Für dich als Badende:r:
- Meide stehendes Wasser, trübe Stellen oder Bereiche mit Algenansammlungen.
- Schluck kein Wasser – bei Kindern besonders aufpassen.
- Nach dem Baden: Abtrocknen oder duschen, nasse Kleidung wechseln.
- Im Rhein aktuell kein Grund zur Panik, aber halte Augen offen für Matten oder Schlieren.
Für dich als Hundefreund:in:
- Lass deinen Hund nicht in trübem Wasser spielen, schwimmen oder trinken – auch Pfützen sind riskant.
- Halte ihn von Algenmatten oder angeschwemmtem Material fern.
- War er im Wasser? Verhindere Ablecken und wasch sein Fell sofort mit klarem Wasser ab.
- Bei Symptomen (Erbrechen, Zittern, Schwäche): Sofort Tierarzt oder Tox Info Suisse (145) anrufen!
Warum jetzt aufpassen?
Wärmere Temperaturen und Nährstoffe fördern Blaualgen – und der Klimawandel macht es nicht besser. Eine flächendeckende Überwachung ist schwierig, da sich die Lage schnell ändert. Eigenverantwortung ist also angesagt – gerade in der Natur, die wir mit unseren Hunden so lieben.
Mein Tipp
Bevor du mit deinem Hund losziehst, check lokale Meldungen – etwa von Kantonen oder Gewässerschutzämtern. In der Schweiz lohnt ein Blick auf Seiten wie eawag.ch, in Deutschland aufs Umweltbundesamt oder in Österreich auf Landesumweltstellen. Und wenn ihr unterwegs seid: Klare Gewässer suchen, Leine parat halten und immer eine Wasserflasche für deinen Hund dabei haben. So bleibt euer Abenteuer sicher und entspannt!