Hunde mit bläulicher oder silberner Fellfärbung erfreuen sich zunehmend grosser Beliebtheit. Allerdings kennen viele Hundefans die Ursache nicht: das sogenannte Dilute-Gen kann mitunter dramatische Auswirkungen auf die tierische Gesundheit haben. Erfahre bei uns mehr über das Dilute-Gen und die damit einhergehenden möglichen Gesundheitsprobleme.
Das Dilute Gen bei Hunden: Eine Definition
Das Wort “dilute” stammt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt “verdünnen”. Es handelt sich um eine Mutation, bei der die natürlichen Farbpigmente des Fells durch gezielte Züchtung verdünnt werden. Dadurch entstehen insgesamt hellere Färbungen mit Ausprägungen hin zu Silber und Blau.
Farb-Gen mit einer Reihe eigenständiger Krankheiten
Schon kurz nach “Einführung” des Dilute Gens in der Hundezucht traten die ersten Krankheitsbilder auf und erhielten später eigene Namen. Allem voran gibt es die Color Dilution Alopecia. Danach folgen rassenspezifische Krankheiten wie das Blue Dobermann Syndrom. Sie alle haben gemeinsam, dass die besondere Fellfärbung Auslöser für teils schwerwiegende gesundheitliche Beeinträchtigungen ist.
Color Dilution Alopecia
Diese Krankheit, hervorgerufen durch das Dilute Gen bei Hunden, bezeichnet man in der deutschen Sprache auch als Farbmutantenalopezie. Das Krankheitsbild kommt mit einer Vielzahl von Symptomen einher.
- chronischer Juckreiz
- Haarausfall (Fellverlust) und entsprechend kahle Stellen
- Bildung von Hautekzemen
- allgemein schlechtere Wundheilung
- Verhaltensstörungen durch chronischen Juckreiz (z.B. Unruhe, Hyperaktivität, Aggressivität)
Blue Dobermann Syndrom
Wie der Name vielleicht schon verrät, tritt diese Krankheit bei Dobermännern mit dem Dilute Gen auf. Diese Hunde haben entgegen ihrer natürlichen Farbe einen deutlichen “Blaustich”. Nachfolgend eine Auflistung möglicher Symptome.
- chronisch trockene Haut und Schuppenbildung
- Haarausfall (Fellverlust), kahle Stellen
- sog. Hunde-Akne
- sekundäre Hautinfektionen
- Verhaltensstörungen durch vorgenannte Symptome
Dilute Gen Kreuzung in Hundezucht teilweise verboten
Vorweg ist zu sagen, dass nicht ausnahmslos jeder Hund mit dem Dilute Gen zwangsläufig eine zugehörige Krankheit entwickelt. Wahrscheinlich ist das der Grund, aus dem in der Hundezucht häufig noch das gezielte Implantieren des Dilute Gen genutzt wird.
Die Zucht vom Dobermann in der Farbe Blau fällt allerdings offiziell unter das Qualzucht-Verbot innerhalb des Tierschutzgesetzes. Auch die FCI (Fédération Cynologique Internationale) erkennt Hunderassen mit widernatürlicher Fellfärbung nicht an.
Darüber hinaus existieren Hunderassen mit einem natürlichen Dilute Gen. Bei diesen hat das Gen keinerlei negative Auswirkungen. Die Kreuzung mit einer anderen Rasse innerhalb der Zucht kann jedoch wiederum fatale Folgen auf die Gesundheit der Welpen haben.
Seriöse Züchter meiden das Dilute Gen
Hundezüchter, die etwas von ihrem Handwerk verstehen und auf das tierische Wohl bedacht sind, führen gewissenhafte DNA-Tests durch, ehe sie Kreuzungen in Erwägung ziehen.
Generell gilt für verantwortungsbewusste und tierliebe Hundehalter der Appell, bei der Anschaffung eines neuen oder weiteren tierischen Begleiters mehr Wert auf die Tiergesundheit als auf das äussere Erscheinungsbild zu legen. Denn wahre Schönheit kommt bekanntlich von innen – und im Falle des Dilute Gens bei Hunden gilt das ebenso für die Gesundheit.