Welpenmühlen

Welpenmühlen – auch als „Vermehrerbetriebe“ oder „Massenzuchtanlagen“ bezeichnet – sind kommerzielle Zuchtanlagen, die darauf ausgerichtet sind, möglichst viele Welpen zu produzieren, ohne Rücksicht auf das Wohl der Tiere zu nehmen. Hier werden Hunde unter oft erbärmlichen Bedingungen gehalten, ohne ausreichende medizinische Versorgung, Pflege oder Sozialisation. Das Ziel solcher Mühlen ist es, durch den Verkauf der Welpen schnell und kostengünstig Profit zu machen, was auf Kosten der Gesundheit und des Wohlergehens der Tiere geschieht.

Hunde aus Welpenmühlen sind oft gesundheitlich beeinträchtigt, schlecht sozialisiert und leiden unter genetischen Defekten oder Verhaltensproblemen. Viele dieser Welpen landen auf Online-Plattformen oder bei fragwürdigen Tierhändlern, die auf den ersten Blick seriös wirken. Für potenzielle Hundebesitzer ist es wichtig, solche Praktiken zu erkennen und zu vermeiden.

Was sind Welpenmühlen?

Welpenmühlen sind Betriebe, die Hunde massenhaft züchten, ohne auf artgerechte Haltung, Hygiene oder tierärztliche Versorgung zu achten. Dabei werden die Tiere oft unter schlechten Bedingungen gehalten, zum Beispiel in engen Käfigen oder Zwingern, in denen sie kaum Platz haben, sich zu bewegen oder miteinander zu interagieren. Die Hunde werden häufig von der Außenwelt abgeschottet und erhalten nur wenig oder gar keine menschliche Zuwendung.

In Welpenmühlen werden die Hündinnen als „Zuchtmaschinen“ benutzt, die immer wieder gedeckt werden, um möglichst viele Welpen zu produzieren. Dies führt zu erheblichem körperlichen und psychischen Stress für die Muttertiere, die oft in einem schlechten Zustand sind. Sobald sie zu alt oder erschöpft sind, um weiter zu züchten, werden sie häufig ausgesetzt oder getötet.

Typische Merkmale von Welpenmühlen

Es gibt einige deutliche Merkmale, die Welpenmühlen von verantwortungsvollen Zuchtbetrieben unterscheiden:

  1. Überzüchtung: Die Hündinnen werden kontinuierlich gedeckt, oft ohne Pause zwischen den Würfen. Dadurch sind sie körperlich erschöpft und entwickeln gesundheitliche Probleme.
  2. Mangelnde Gesundheitsvorsorge: In Welpenmühlen gibt es selten tierärztliche Versorgung. Impfungen, Wurmkuren und Vorsorgeuntersuchungen werden vernachlässigt. Die Welpen sind oft krank, und genetische Defekte werden nicht berücksichtigt.
  3. Schlechte Lebensbedingungen: Die Hunde werden in engen, unhygienischen Käfigen oder Zwingern gehalten, oft ohne Zugang zu frischer Luft, Tageslicht oder Bewegung. Viele leiden unter Parasiten, Hautkrankheiten und anderen gesundheitlichen Problemen.
  4. Fehlende Sozialisation: Die Welpen wachsen isoliert auf, ohne ausreichenden Kontakt zu Menschen oder Artgenossen. Dies führt zu Verhaltensproblemen, da sie nicht lernen, mit Menschen oder anderen Hunden zu interagieren.
  5. Frühzeitige Trennung von der Mutter: Welpen werden oft zu früh von ihrer Mutter und ihren Geschwistern getrennt, was zu Entwicklungsstörungen führt. In der Regel sollten Welpen mindestens acht Wochen bei ihrer Mutter bleiben, aber in Welpenmühlen werden sie oft schon früher verkauft, um Platz für neue Würfe zu schaffen.
  6. Verkauf über dubiose Kanäle: Welpen aus Welpenmühlen werden häufig über das Internet, in Kleinanzeigen oder auf Parkplätzen verkauft. Es wird keine Möglichkeit geboten, die Elterntiere oder die Umgebung, in der die Welpen aufgewachsen sind, zu sehen.

Gesundheitliche und verhaltensmäßige Probleme bei Welpen aus Welpenmühlen

Welpen, die aus solchen Mühlen stammen, haben oft erhebliche gesundheitliche und verhaltensbedingte Probleme:

  1. Genetische Defekte: Aufgrund der mangelnden Kontrolle und Auswahl der Elterntiere leiden viele Welpen unter genetischen Defekten wie Hüftdysplasie, Herzproblemen oder Augenkrankheiten.
  2. Infektionskrankheiten: Da die Hygiene in Welpenmühlen oft katastrophal ist, sind die Tiere häufig mit Parasiten, Viren oder Bakterien infiziert. Krankheiten wie Staupe, Parvovirose oder Atemwegsinfektionen sind in solchen Anlagen weit verbreitet.
  3. Verhaltensprobleme: Welpen aus Welpenmühlen zeigen oft Angst, Aggression oder Unsicherheit. Da sie keine angemessene Sozialisation erleben, haben sie Schwierigkeiten, in einem normalen häuslichen Umfeld zurechtzukommen. Viele dieser Welpen entwickeln Verhaltensauffälligkeiten, die schwer zu korrigieren sind.
  4. Kurze Lebenserwartung: Viele der gesundheitlichen Probleme, die Welpen aus Welpenmühlen mitbringen, führen zu einer verkürzten Lebenserwartung oder erfordern teure, lebenslange medizinische Behandlungen.

Warum sind Welpenmühlen ein Problem?

Welpenmühlen sind aus mehreren Gründen problematisch, sowohl für die Tiere als auch für den Tierschutz im Allgemeinen:

  1. Tierleid: Die Hunde in Welpenmühlen leiden unter den schlechten Bedingungen, in denen sie gehalten werden. Sie haben kein artgerechtes Leben, keine Möglichkeit, sich frei zu bewegen, und kaum soziale Interaktionen. Viele leiden ein Leben lang an den körperlichen und psychischen Folgen dieser Zuchtmethoden.
  2. Überfüllung in Tierheimen: Durch die massenhafte Produktion von Welpen tragen Welpenmühlen zur Überpopulation von Hunden bei. Viele dieser Hunde landen letztendlich in Tierheimen, da Käufer die gesundheitlichen oder verhaltensbedingten Probleme der Welpen nicht bewältigen können.
  3. Fehlende Verantwortung: Welpenmühlen sind oft illegal oder halblegal und entziehen sich der Kontrolle durch Tierschutzbehörden. Sie tragen dazu bei, dass skrupellose Züchter weiterhin Tiere auf unethische Weise ausbeuten.
  4. Vermarktung auf Kosten der Tiere: Welpenmühlen bedienen die Nachfrage nach billigen Welpen, was zu einer falschen Wertschätzung von Haustieren führt. Tiere werden als Konsumgüter betrachtet, die einfach und schnell verfügbar sind, ohne dass die Bedürfnisse und das Wohl der Tiere im Vordergrund stehen.

Wie erkennst Du Welpen aus Welpenmühlen?

Es gibt einige klare Anzeichen dafür, dass ein Welpe aus einer Welpenmühle stammt:

  1. Kein Zugang zu den Elterntieren: Wenn Dir der Verkäufer keinen Zugang zu den Elterntieren oder der Umgebung, in der die Welpen aufgewachsen sind, bietet, ist das ein klares Warnsignal.
  2. Ungewöhnlich niedriger Preis: Wenn ein „reinrassiger“ Welpe zu einem extrem niedrigen Preis angeboten wird, ist Vorsicht geboten. Verantwortungsvolle Züchter investieren viel Zeit und Geld in die Gesundheit und Pflege ihrer Hunde, was sich in den Kosten widerspiegelt.
  3. Frühzeitige Abgabe: Welpen sollten erst im Alter von mindestens acht Wochen von ihrer Mutter getrennt werden. Wenn ein Welpe früher verkauft wird, könnte er aus einer Welpenmühle stammen.
  4. Verkauf über das Internet oder in Massen: Welpenmühlen verkaufen ihre Welpen oft über das Internet oder über Anzeigenportale, ohne dass es persönliche Treffen mit dem Züchter gibt. Auch der Verkauf von vielen Welpen auf einmal kann ein Anzeichen sein.

Was kannst Du gegen Welpenmühlen tun?

  1. Adoption statt Kauf: Der beste Weg, Welpenmühlen zu bekämpfen, ist, keine Tiere von fragwürdigen Quellen zu kaufen. Stattdessen solltest Du die Adoption eines Tieres aus einem Tierheim oder einer Tierschutzorganisation in Erwägung ziehen.
  2. Verantwortungsvolle Züchter unterstützen: Wenn Du einen Hund von einem Züchter kaufen möchtest, wähle einen seriösen Züchter. Besuche die Zuchtstätte, schaue Dir die Lebensbedingungen der Hunde an und achte darauf, dass die Zuchtstandards eingehalten werden.
  3. Aufklärung fördern: Informiere andere Menschen über die Gefahren von Welpenmühlen und ermutige sie, sich bewusst für die Adoption oder den Kauf von Hunden bei verantwortungsvollen Quellen zu entscheiden.
  4. Tierschutzorganisationen unterstützen: Du kannst Tierschutzorganisationen, die gegen Welpenmühlen kämpfen, durch Spenden oder ehrenamtliche Arbeit unterstützen. Diese Organisationen arbeiten daran, solche Betriebe zu schließen und die betroffenen Tiere zu retten.

Fazit

Welpenmühlen sind eine grausame und unethische Praxis, bei der Hunde auf Kosten ihres Wohls und ihrer Gesundheit ausgebeutet werden. Die Welpen, die aus solchen Mühlen stammen, leiden oft unter gesundheitlichen und verhaltensbedingten Problemen, die sich langfristig auf ihr Leben und das ihrer neuen Besitzer auswirken. Indem Du bewusst adoptierst oder verantwortungsvolle Züchter unterstützt, kannst Du dazu beitragen, das Geschäft von Welpenmühlen zu stoppen und das Leid der Tiere zu verringern.

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