Nachts den Mond anheulen und die Bewegung in der Dunkelheit bevorzugen – da man das den Wölfen nachsagt, könnte es doch ebenso gut auf unsere Hunde zutreffen. Sind Hunde wirklich nachaktiv, aufgrund ihrer biologischen Vorfahren?
Wölfe sind nachtaktiv
Viele der heutzutage freilebenden Wölfe sind mit Peilsendern ausgestattet. Dementsprechend überwachen Forscher ihre Bewegungen und Verhaltensmuster. Tatsächlich ist es so, dass Wölfe munter werden, sobald die Dämmerung näher rückt (je nach Jahreszeit ab 18 Uhr). Tagsüber, vor allem zwischen 10 und 16 Uhr, verzeichnet man hingegen kaum Bewegung in den Wolfsrudeln.
Unsere Hunde stammen von den Wölfen ab. Deshalb liegt die Vermutung nahe, dass Hunde von Natur aus eigentlich auch nachtaktiv sein müssten.
Wie der Mensch das Verhalten von Tieren beeinflusst
Allerdings trifft man kaum einen Hund, der von sich aus die ganze Nacht aufbleibt, während Herrchen/Frauchen im Bett liegt und schläft. Stichwort Rudeltier: Hunde sind überaus anpassungsfähige Lebewesen und haben deshalb überhaupt kein Problem damit, sich dem Rhythmus in ihrem Haushalt anzupassen. So gibt es zum Beispiel Hundehaushalte, in denen nachts die ganze “Action” stattfindet, weil der Halter ebenfalls nur tagsüber schläft (Paradebeispiel Nachtarbeit).
Interessanterweise konnte man bei Wölfen ähnliche durch den Mensch verursachte Auswirkungen beobachten. So gibt es beispielsweise in speziellen Schutzgebieten überwiegend am Tag aktive Tiere, während ausserhalb von diesen Gebieten die Wölfe eher nachtaktiv bleiben.
Darüber hinaus gibt es Arbeitshunde, die aufgrund ihres speziellen Einsatzgebiets ebenfalls einen stärkeren Hang zur Nachtaktivität haben. Dies gilt vor allem für Hütehunde (Herdenschutz) und Wachhunde.
Was tun bei einem nachtaktiven Hund?
Falls du selbst eher nachtaktiv bist, stellst du dir diese Frage vermutlich nicht. Das bedeutet, dein Hund hat sich bestens an deinen Rhythmus angepasst. Falls es hingegen ein Problem für dich ist, dass dein Hund ständig nachts wachliegt oder gar ruhelos ist, gibt es an dieser Stelle ein paar weiterführende Tipps.
- Die durchschnittliche Schlafenszeit eines Hundes liegt bei 12 Stunden täglich. Bleiben demnach 12 Stunden, in denen es gilt, ihn artgerecht zu beschäftigen. Keine Sorge, das heisst jetzt nicht, dass du deinen Hund 12 Stunden am Tag bespassen musst. Plane aber insgesamt ausreichend Bewegung und auch Platz für spielerische Aktivitäten in den Tagesablauf mit ein. Ein Hund, der insgesamt gut ausgelastet ist, hat eine bessere Schlafqualität und ist ruhiger, wenn Schlafenszeit angesagt ist.
- Sorge dafür, dass dein Hund einen komfortablen und vor allem ruhigen Schlafplatz hat. Achte in dem Zusammenhang auf alle möglichen Störfaktoren. Vielleicht ist deinem Hund irgendwas unangenehm? Das können sowohl Gerüche (Schlafplatz zu nah an der Küche?) als auch Geräusche sein.
- Unruhe in der Nacht kann auch medizinische Ursachen haben. Deshalb ist es wichtig, dass du zuerst tierärztlich abklären lässt, dass deinem Vierbeiner nichts fehlt.
- Auch die Grösse eures Rudels ist entscheidend. Gibt es im Haushalt vielleicht weitere Zweibeiner, die gern bis in die Puppen aufbleiben? Dann ist ein möglicher Auslöser für den nachtaktiven Hund bereits gefunden. Auch unter den Vierbeinern ist Nachtaktivität manchmal “ansteckend.